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Es eilt

IM KINO / SOURCE CODE

10/06/11 "Source Code" ist ein origineller und intelligenter Science-Fiction-Film, mit dem der Regisseur Duncan Jones freilich an seinen hohen Ambitionen scheitert.

Von Andreas Öttl

altVor seinem Debüt als Regisseur im Jahr 2009 war Duncan Jones in erster Linie als Sohn von David Bowie bekannt. Doch nach dem großen Erfolg seines Erstlings „Moon“ bei Kritikern und Fans ist er aus den Fußstapfen seines Vaters herausgestiegen. Sein neuer Film "Source Code" liefert einen weiteren Beweis dafür dass er ein talentierter eigenständiger Künstler ist. Dennoch scheitert er damit an den hohen Standards, die er sich selbst mit seinem ersten Spielfilm gesetzt hat. Die Tatsache dass es sich bei „Source Code“ im Kern um die gleiche Geschichte über eine von einer Institution ausgebeutete Person handelt, ist dabei nicht sehr hilfreich. Im Gegenteil: die Hochglanz-Optik und das weit weniger fatalistische Ende wirken wie eine Anbiederung an Hollywood.

altAcht Minuten hat der hochdekorierte Soldat Captain Colter (Jake Gyllenhaal) Zeit, um einen Attentäter enttarnen, die Zerstörung von halb Chicago verhindern und nebenbei eine junge, attraktive Frau vor dem eigentlich sicheren Tode bewahren: Er befindet sich in einem Computerprogramm, das es möglich machen soll, den Körper eines anderen Menschen in den letzten acht Minuten von dessen Leben zu übernehmen.

Gemessen am durchschnittlichen Science-Fiction-Film geht "Source Code" immer noch als intelligent und originell durch aber es fehlt die eindringliche Atmosphäre und emotionale Wirkung des Vorgängerfilms. Die Einflüsse von Filmen wie "The Matrix" und "Inception" sind auch nicht zu verleugnen und das Drehbuch ist nicht so gut wie es vorgibt zu sein. Aber selbst wenn sich der Film manchmal zu gezwungen und ehrgeizig anfühlt ist die Tatsache dass Duncan Jones überhaupt versucht, einen intelligenten, zum Nachdenken anregenden Science-Fiction-Film zu machen, in dem die Explosionen ein integraler Bestandteil der Geschichte und nicht Selbstzweck sind, im Zeitalter von herz- und hirnlosen Blockbustern schon eine lobenswerte Sache für sich.

Bilder: Vendome Pictures

 

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