Lesen über das andere Salzburg

HINTERGRUND / APROPOS

27/06/12 „Apropos ist eine gut gemachte Zeitung, die immer wieder mit ihren Zugängen überrascht und aufrüttelt.“ Diese gute Zensur bekam die Salzburger Straßenzeitung von Alexandra Föderl-Schmid, Chefredakteurin des Standard. Sie war eine in der Runde, die Ezzes fürs neue Outfit der Monatszeitung gab.

Ab der Juli-Nummer hat „Apropos“ ein neues Layout, entworfen von der Grafikerin Annette Rollny von fokus-design. Auch inhaltlich gibt es einige Veränderungen. Eine neue Rubrik beispielsweise heißt „Autor/in trifft Verkäufer/in“: „Schriftsteller treffen auf Menschen aus dem Apropos-Verkaufsteam und stellen sie in einem literarischen Porträt vor“, so die Vorstellung der Blattmacherinnen Michaela Gründler und Anja Eichinger. „Apropos soll künftig noch mehr Platz für Themen und Menschen bieten, die sonst nur am Rande wahrgenommen werden und gleichzeitig eine Brücke in die Gesellschaft (zurück)bauen“, so die Intention. „Indem Schriftsteller, Journalisten und Gastronomen zu Apropos beitragen, entsteht eine enge Verknüpfung von etablierten und ausgegrenzten Menschen.“

Namhafte Salzburger Gastronomen stellen Apropos saisonale Rezepte zur Verfügung: Den Anfang macht Franz Gensbichler vom Triangel. „Das erste Mal“ wird eine Kolumne heißen, in der Salzburger Journalistinnen und Journalisten „über ein erstes Mal erzählen, das sie geprägt hat.“

Nachdenk-Stoff werden wohl die „Sozialen Zahlen des Monats“ liefern. Das Institut für Grundlagenforschung hält künftig für die Salzburger Straßenzeitung „die Augen offen nach besonders eindrucksvollen, absurden, erstaunlichen, aussagekräftigen Zahlenmaterial aus Studien und Umfragen zum jeweiligen Apropos-Schwerpunktthema.“

Es fehlt nicht an Lob fürs Salzburger Apropos. „Die Zeitschrift zeigt mir ein anderes Salzburg, eines, das nicht die Schönen, Prominenten und Reichen zelebriert, sondern die Vielfalt der Lebensentwürfe und Lebenslagen der hier lebenden Menschen zeigt. Salzburg erhält damit ein menschliches Maß, wirkt lebendiger, attraktiver, liebenswerter“, findet Elisabeth Klaus, Fachbereichsleiterin Kommunikationswissenschaft an der Universität Salzburg. „An der Qualität und Seriosität dieser Straßenzeitung kann sich manches marktbeherrschende Medium ein Beispiel nehmen. Vor allem auch in Wien, wo der Begriff „Straßenzeitung“ zur Persiflage verkommen ist, seit boulevardeske Gratisblätter das Straßenbild verunzieren“, so der Leiter der Wiener SN-Redaktion, Andreas Koller.

Die neue Ausgabe von „Apropos“ ist ab Freitag (29.6.) im Straßenverkauf erhältlich. – www.apropos.or.at
Bild: Apropos