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Zusammenklang in Mittersill

KOMPONISTINNENFORUM MITTERSILL 2019

16/09/19 Das 1996 als lebendiges Denkmal für den Komponisten Anton Webern gegründete Komponistenforum Mittersill feiert derzeit sein jährlich im September stattfindendes mehrtätiges Künstlertreffen mit Festivalcharakter. Die genreübergreifenden Beiträge bieten einen Mix aus zeitgenössischer Musik, Film und bildender Kunst.

Das 23. KomponistInnenforum Mittersill wurde am Samstag (14. 9.) in den Lichtspielen Mittersill eröffnet. Vizebürermeister Volker Kalcher würdigte in seiner Eröffnungsrede den langen Atem, den das Forum seit nunmehr 23 Jahren beweist. Der Eröffnungsabend stand im Zeichen der Frage „Woher kommt der Klang?“, gestellt vom Salzburger Filmemacher und Musiker Hermann Peseckas. Seine Einblicke in Arbeit und Denken von Künstlerpersönlichkeiten wie Ernst Jandl, Wolfgang Bauer, Dieter Feichtner und Gert Jonke dienten als Einstieg in die genreübergreifende Auseinandersetzung. Im Foyer der Lichtspiele zeigte der mexikanische Künstler Oscar Cueto seine interaktive Installation Portable Revolution: eine aufblasbare rote Faust, die mithilfe von vier Fahrradpumpen mit Luft zu füllen war. Nach dieser wohl eindeutig zweideutigen Geste folgte ein Konzert der Improvisationsband „El Riad im Innkreis“ (Ingrid Grassl, Norbert Huber, Hermann Peseckas und Hans Schmidt).

Am Tag darauf wurde der vom Zukunftskollegium Nationalpark Hohe Tauern (Renate Holzer/Christa Fuchs) initiierte Anton-Webern-Themenweg durch Bürgermeister  Wolfgang Viertler offiziell eröffnet. An den neun Stationen, die alle mit dem Namen Anton Webern in Verbindung stehen, wurden eigens dafür komponierte Werke von Peter Ablinger, Marco Döttlinger, Roland Freisitzer, Sylvie Lacroix, Julia Purgina, Gerald Resch, Wolfgang Seierl, Petra Stump und Judit Varga uraufgeführt.

Heute Montag (16.9.) um 19 Uhr lädt das KomponistInnenforum zum Dialog mit der Künstlerin Natalie Deewan in die Moschee Mittersill ein, wo die Künstlerin ihr Mittersiller Projekt „zw_s_ten_mermed_lle“ vorstellen wird. Am 17. September dreht sich alles um Lieder aus einer Zeit, in der auch schon zur „Solidarität“ aufgerufen wurde: Musik von Paul Dessau und Hanns Eisler nach Texten von Bertolt Brecht, ergänzt durch ein neues Lied des Komponisten Michael Mautner, präsentiert durch die Forumsteilnehmerin Claudia Pettrich im Alten Schulhaus des Felberturmmuseums. Nach einer Rap-Einlage von Nora Mazu am 18. September, und einem Soloprogramm der Bratschistin Lena Fankhauser am 19. September versammelt zuletzt die kofomi-Schlussveranstaltung alle Teilnehmerinnen im BORG Mittersill zu einer Präsentation.

Das Komponistenforum Mittersill wurde 1996 von Wolfgang Seierl und Christian Heindl als lebendiges Denkmal für den Komponisten Anton Webern, der 1945 in Mittersill unter tragischen Umständen von einem amerikanischen Besatzungssoldaten erschossen wurde, gegründet und hat sich seitdem als alljährlich im September stattfindendes Treffen mit Festivalcharakter und Plattform für zeitgenössische Musik etabliert. Die Ergebnisse der zehntägigen Zusammenkunft werden in engem Kontakt zur Bevölkerung kommuniziert sowie in Konzerten, Publikationen, Radiosendungen und einer CD-Produktion dokumentiert. Daneben versucht das Komponistenforum Mittersill, den Aufbau eines Netzwerkes für Austausch, Information und Kommunikation rund um das aktuelle Musikgeschehen. Dazu gehören Veranstaltungen u.a. in Salzburg, Wien und Retz und das Label „ein_klang records“.

Das Programm des kofomi #23 im Detail - kofomi.com
Bilder: kofomi 2019

 

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