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Bergkunst und Auferstehung

FILZMOOS / KUNST UND TOURISMUS

06/05/21 Es heißt Mountain-Art project21 und das Motto fürs erste Jahr Resurrection. Schließlich möchte man ja verstanden werden. Das ist doppelt wichtig angesichts der zu erwartenden hochinternationalen Klientel zwischen 29. Mai bis 19. Juni in Filzmoos.

Von Reinhard Kriechbaum

Aber wir hören schon auf zu mosern. Wahrscheinlich ist es ja so, dass den sich in Sachen bildender Kunst engagierenden Leuten vom Tourismusverband Filzmoos überhaupt nicht auffällt, dassd sie in einer zeit, da höchstwahrscheinlich nur Österreicher dort Urlaub machen, mit ihren englischen Schlagwörtern nur eine Mode und nicht die „Kundschaft“ bedienen. Man ist halt so drinnen im Jargon...

21 Künstlerinnen und Künstler werden an 21 Tagen ihre Werke aus den Bereichen Malerei, Bildhauerei, Glaskunst und Fotografie 21 Tage lang an 21 unterschiedlichen Plätzen, drinnen und draußen (also indoor und outdoor) ausstellen. Die Veranstaltung, die unter der künstlerischen Leitung von John Wieser aus Altenmarkt stattfindet, dauert von 29. Mai bis 19. Juni. Wenn's geht, soll ein „Kunstgipfel“ mit den beteiligten Künstlern stattfinden. Und eine Jury wird noch einen Artist in Residence küren, der „seine Zelte auf der Bögrainalm aufschlagen und in Filzmoos leben und arbeiten“ wird, wie es in einer Presseaussendung heißt. Wir hoffen duch auf ein festes Dach über dem Kopf für den armen Kerl (oder die Kerlin).

Leute aus fast allen österreichischen Bundesländern stellen aus, auch aus Bayern und Ungarn, und eine Teilnehmerin kommt sogar aus Kasachstan. Für seine Branche ortet Tourismuschef Peter Donabauer eine „spürbare Aufbruchstimmung“. Wäre auch traurig, wenn dem nicht so wäre. Die Buchungslage verbessere sich „von Stunde zu Stunde“. Die bevorzugten Sommerthemen in Filzmoos seien Wandern, Biken und Klettern, heißt es, und man verweist auf zweihuntert 200 Kilometer Wanderwege, zwölf Mountainbike Routen und den größten Klettergarten im Land Salzburg. Die Bildende Kunst wird wohl Nischenprodukt bleiben, aber wird freuen uns derzeit natürlich über jede Kunst überall. Resurrection/Auferstehung als Motto fürs erste Bergkunstfestival ist ein sinniges Motto.

Und a propos Nischenprodukte. Es gebe siebzehn Kraftplätze in und um Filzmoos, denen eine besondere Wirkung nachgesagt wird. Einer hat Tradition, nämlich das Pilgern zum Filzmooser Kindl. Das ist eine Jesuskindfigur in der Pfarrkirche, das ein Glöckchen in der Hand hält. Damit bimmelt es aber nicht, um auf das Mountain-Art project21 aufmerksam zu machen. Beim Filzmooser Kindl hat man einst in Sachen Familienplanung vorgesprochen. Nicht um zu verhüten wohlgemerkt, sondern um Kindersegen zu erbitten.

Mountain-Art project21, von 29. Mai bis 19. Juni – www.filzmoos.at/bergkunst
Bilder: Filzmoos Tourismus / Cleo Ruisz (1); John Wieser (1)

 

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