Kalk statt Dispersion
SALZBURGER FREILICHTMUSEUM (1)
13/03/25 „Die Bauten im Museum geben uns wertvolle Hinweise dafür, wie heute nachhaltig, generationenübergreifend und verantwortungsbewusst gebaut werden kann“, sagt Peter Fritz, seit April des Vorjahres Direktor des Salzburger Freilichtmuseums. Alte Handwerkstechniken – und was wir heute draus für Lehren ziehen können – seien deshalb eine Kernkompetenz.
„Bei uns im Museum wird Kulturgut erhalten. Dazu benötigt es sowohl viel Wissen und Erfahrung im Umgang mit historischer Baukultur und Bausubstanz, als auch das Bewusstsein, dass sich Bauen, Wohnen und Arbeiten am Land immer auch weiterentwickelt hat“, so Peter Fritz. „Dies wird auch in Zukunft so sein. Daher wird sich das Salzburger Freilichtmuseum zukünftig vermehrt auch der Frage widmen, was aus historischer Baukultur für das Bauen von heute und morgen abgeleitet werden kann. Sicher ist: Nachhaltiges Bauen bedarf – damals wie heute – Wissen um Baumaterialien, um die Handwerkstechniken und um die richtige Pflege und Wartung der Gebäude.“
Eine der Aktionen in der bevorstehenden Museumssaison ist die Beschäftigung mit Kalk. Zwei Wochen lang steht mit der Veranstaltung Kalk.Kultur die Herstellung und Anwendung von Kalk im Mittelpunkt. Höhepunkt ist ein viertägiger Kalkbrand Ende Juni 2025 im museumseigenen Kalkofen. Der selbst gebrannte Kalk wird bei Bau- und Instandhaltungsarbeiten im Museum eingesetzt. Dieses auch baukulturell besondere Ereignis wird von einem Rahmenprogramm wie Sonderführungen oder Vorträgen begleitet. Zudem treffen sich Experten aus dem In- und Ausland zum Austausch. Für Firmen und Schulen werden Spezialprogramme rund um das
Thema Kalk angeboten.
Besucherinnen und Besucher können die handwerkliche Kompetenz täglich im Museum beobachten. Zum Beispiel, wenn heuer bis Ende März das Holzlagergebäude der Tischlerei Schwarz aus Gneis im Museum wiederaufgebaut wird. Im Juni und Juli wird das Schindeldach vom Mesnerhaus aus dem Jahr 1677 neu gedeckt. Solche Bauarbeiten werden von Vermittlungsformaten, begleitet, etwa zur Frage: Was braucht es, damit ein Gebäude mehrere hundert Jahre alt werden kann? Von den Salzburger Bauernhäusern kann man sich da einiges abschauen.
Heuer wird im Pinzgau ein Stall aus dem 18. Jahrhundert abgetragen, ab 2026 soll er zusammen mit dem Wohngebäude Edenlehen aus Krimml, das bereits im Museum lagert, als Hofgruppe im Bereich Pinzgau wieder aufgebaut werden. Geplant ist, mit den beiden Gebäuden und einer Ausstellung einen Blick auf die Entwicklung des Tourismus am Land von 1900 bis heute und Auswirkungen von Tourismus auf das Bauen, Wohnen und Arbeiten am Land zu werfen.
Seit 15 Jahren ist die Museumsbahn eine besondere Attraktion im Museum. Dieses Jubiläumfest steigt im September.
Dem Gedenken an 500 Jahre Bauernkriege in Salzburg nähert sich das Museum mit einer Reihe an Aktivitäten unter dem Titel Aufstand machen an. Das Salzburger Freilichtmuseum stellt diesem historischen Ereignis aktuelle Fragen zu Demokratie, Mitsprache und Konfliktbearbeitung gegenüber. Auftakt dazu wird im Herbst 2025 sein, weiters sind 2026 eine Ausstellung sowie Veranstaltungen etwa über die Stadt-Land-Gegensätze damals und heute und ein Workshop über Zivilcourage und politischer Streitkultur heute geplant. (Sbg. Freilichtmuseum) (Wird fortgesetzt)
Das Salzburger Freilichtmuseum hat von 19. März bis 11. November geöffnet – www.freilichtmuseum.com
Bilder: Salzburger Freilichtmuseum / Franz Neumayr (1); dpk-krie (1)
Zum Teil zwei ... und ein Gesundbrunnen noch dazu