Zur Meldung vom Tod von Ferdinand Dreyer (26.5.)

27/05/17 3. Klasse Gymnasium, ein neuer Deutschlehrer und ich schreibe einen „Fleck“ nach dem anderen. Aber anstatt mir ein schlechtes Gewissen zu machen, motiviert er mich unablässig mit liebevollen Sprüchen. Meiner Mutter erklärt er, dass Schularbeiten nur eine Momentaufnahme sind und Noten nicht wirklich einem Menschen gerecht werden.
Bei der vierten Schularbeit fand ich an der Stelle, wo bereits drei Mal „Nichtgenügend“ stand, einen Smiley, die Note „Befriedigend“ und die Worte „Thomas, das hast du gut gemacht!“ Danach liebte ich das Fach Deutsch, später studierte ich sogar Germanistik.
Der zweite Berührungspunkt mit Prof. 3er ergab sich durch die Teilnahme am Freifach „Bühnenkunde“. Wir lernten mit dem berühmten Satz „Es grünt so grün, wenn Spaniens Blüten blühen“ deutlich zu artikulieren, spielten kleine Szenen und in mir wurde das Bühnen-Feuer angefacht, das bis heute nicht verloschen ist.
Prof. 3er war ein Pädagoge, ein Kulturvermittler, ein Humanist und vor allem ein sehr liebevoller Mensch. Auch nach über 40 Jahren erinnere ich mich dankbar an das, was er mir geschenkt hat, die Liebe zur Sprache, zur Bühne und zu den Menschen. Danke!
Thomas M. Schallaböck, einer von 3ers Schülern in den 1970er Jahren