Igel, Marder, Spitzmaus

NATUR / INFOBROSCHÜRE

13/06/17 Die Tiergattung Bilchen ist vielleicht manchem Stadtmenschen, der womöglich seinerzeit in Biologie auch nicht gut aufgepasst hat, gar nicht so geläufig. Aber ja, bei „Siebenschläfer“ oder „Haselmaus“ funkt's: Um nachtaktive Tierchen geht’s, die sich auch den Namen Schlafmäuse eingehandelt haben. Unsereiner ist ja im Gegensatz zu ihnen tagaktiv ist und sieht sie, wenn überhaupt, büseln.

„Artenvielfalt ist Lebensqualität“ ist eine Broschüren-Reihe der Naturschutzabteilung des Landes. Nach Heften über heimische Schmetterlinge und heimische Amphibien ist kürzlich ein drittes erschienen, über Kleinsäuger. Die Zoologen Christine Blatt und Stefan Resch informieren über typische Merkmale und Lebensweisen der geschützten heimischen Kleinsäuger, vom Igel und Eichhörnchen bis zu Spitzmäusen, Mardern und Bilchen.

Die kleinen Säugetiere sind von großer Bedeutung für das Ökosystem. Daher hat das Land Salzburg ihnen eine eigene Broschüre gewidmet. Das Heft dient sowohl als anschauliche Lektüre und Informationsquelle für alle Naturinteressierten, Exkursionsgruppen und Grundbesitzerinnen und Grundbesitzer sowie auch als Lehrbehelf für Schulen. Einfache Tipps zur Lebensraumgestaltung in Garten und Grünland sollen helfen, zum Schutz der kleinen Säugetiere beizutragen.

Kleinsäuger führen eine sehr versteckte Lebensweise: Während Menschen meist am Tag aktiv sind und das Sehen für die Orientierung sehr wichtig ist, sind Kleinsäuger meist nacht- oder dämmerungsaktiv und leben teilweise unterirdisch. Auf ihren Wegen über der Erde sind sie auf deckungsreiche Strukturen angewiesen. Diese bieten ihnen viel Schutz vor Fressfeinden. Das macht sie für Menschen fast unsichtbar.

Umso mehr lohnt sich der Blick ins Detail, denn Kleinsäuger beeindrucken nicht nur durch ihre Lebensweise, sie üben auch wichtige Funktionen im Ökosystem aus. Dabei erscheinen sie ebenso als charismatische Tierarten, wie manchmal auch als unliebsame Zeitgenossen, etwa als Hausgast oder im Wirtschaftswald. Durch den Schutz und Erhalt struktur- und heckenreicher Landschaften kann auf wenig Raum den Kleinsäugern und vielen anderen Tieren geholfen werden. Dadurch kommt auch die natürliche Regulierung bestmöglich zum Tragen.

Arten bilden die Grundbausteine heimischer Ökosysteme. Die Vielfalt an Arten erhöht die Widerstandsfähigkeit von Lebensräumen. Die Salzburger Bemühungen um die Erhaltung von Pflanzen und Tierarten als wesentlicher Teil der Ökosysteme entsprechen den Zielen der Österreichischen Biodiversitätsstrategie 2020+ und des Naturschutzprotokolls zur Alpenkonvention. (Landeskorrespondenz)

Die 28 Seiten dicke Broschüre ist kostenlos über den Webshop des Landes erhältlich. Sie kann auch per Telefon (0662 8042-4544) bestellt werden.