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Traditionell hohe Dichter-Dichte

HINTERGRUND / LITERATURARCHIV SALZBURG

21/09/16 Vor fünf Jahren, am 1. Oktober 2011, wurde das Literaturarchiv Salzburg als Forschungszentrum von Universität, Stadt und Land Salzburg eingerichtet. Der Bestand wurde seitens der Stadt nun für weitere fünf Jahre sichergestellt.

Von Cay Bubendorfer

Die Paris Lodron Universität stellt Räume und Infrastruktur am Residenzplatz 9 zur Verfügung und bestellt die wissenschaftliche Leitung und das Team; Stadt und Land fördern im Rahmen von Kooperationsverträgen den laufenden Betrieb sowie Veranstaltungen und Ankäufe.

Heute Mittwoch (21.9.) hat der Gemeinderat der Stadt Salzburg die Vertragsverlängerung bis einschließlich 2021 mit einer jährlichen Fördersumme von 50.000 Euro mehrheitlich (gegen FP) beschlossen. Bürgermeister Heinz Schaden: „Mit gutem Grund haben wir die Literatur in all ihren Facetten zu einem zentralen Thema der Wissensstadt Salzburg gemacht. Das Literaturarchiv Salzburg leistet im wissenschaftlichen Bereich unter der Leitung von Manfred Mittermayer herausragende Sammlungs- und Grundlagenarbeit, die als Initialzündung für neue Forschung weit über die Grenzen hinaus wirkt. Gleichzeitig holt das Literaturarchiv die Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus Salzburg für alle Interessierten vor den Vorhang – und bringt ihr Leben und Schreiben in spannenden Ausstellungen, Lesungen oder Vorträgen einem breiten Publikum nahe.“

Die Dichter-Dichte war und ist in Salzburg traditionell hoch: Georg Trakl, Stefan Zweig, Irma von Troll-Borostyani, Thomas Bernhard, H.C. Artmann, Peter Handke, Gerhard Amanshauser, Karl-Markus Gauß und Walter Kappacher – um nur einige zu nennen – haben die Stadt als Ort für ihr Schreiben gewählt. Mit ein Grund dafür, dass sich bedeutende Nachlässe, zumindest in Teilen, in Salzburg befinden. Das Literaturarchiv sammelt und erschließt Nachlässe (zunehmend aber auch Vorlässe) von Autorinnen und Autoren mit Salzburg-Bezug und Zeugnisse des literarischen Lebens in Stadt und Land, und macht sie der wissenschaftlichen Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich. Im Rahmen von Koop-Litera, dem Kompetenz-Netzwerk für Nachlässe, ist das Literaturarchiv auch international vernetzt.

Intensiv ist zudem die Zusammenarbeit mit den Rauriser Literaturtagen. Enge Verbindungen gibt es mit dem Fachbereich Germanistik der Universität, der Universitätsbibliothek und dem Stefan Zweig-Centre.

Als offenes Haus für alle Interessierten lädt das Literaturarchiv regelmäßig zu Ausstellungen, Workshops, Führungen und Vorträgen ein – oft in Zusammenarbeit mit Partnern aus Kultur und Wissenschaft in Salzburg. Zuletzt beeindruckte etwa die Ausstellung „Dichter bei den Festspielen – Thomas Bernhard und Peter Handke“ zu den diesjährigen Festspielen oder ein Abend mit Irene Fußl und Arturo Larcati, die ihre Publikation „Das Rom der Ingeborg Bachmann“ präsentierten.

Am 1. Oktober, zur Langen Nacht der Museen, stehen im Literaturarchiv u.a. eine Lesung mit Ulrike Arp, ein Handschriften-Workshop und eine detektivische Entdeckungsreise durchs Archiv für kleine Leute auf dem Programm.
Bild: dpk-klaba

 

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