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Die anderen Seiten – auch des Lesungsbetriebs

LITERATURFORUM LESELAMPE / JAHRESPROGRAMM

25/01/17 Was gebe ich preis von mir? Welche Erzählungen lasse ich zu? Welche Wahrheiten zimmert man über sich? Was gibt man weiter und worüber schweigt man lieber? - Diese Fragen umreißen das Motto für das Programm 2017 des Literaturforums Leselampe. Neue Akzente bereichern das erfolgreiche bewährte Angebot.

Von Heidemarie Klabacher

„'Die anderen Seiten' ist ein Thema, das viele Literatinnen und Literaten umtreibt.“ Barbara Stasta und Magdalena Stieb haben im Literaturhaus das Jahresprogramm des Literaturforums Leslampe präsentiert: „ Auf ganz unterschiedliche Weise fragen etwa Sacha Batthyany und Anna Kim in ihren Büchern danach, wer Geschichte schreibt, was nicht in Geschichtsbüchern aufgezeichnet ist und wie die eigene Herkunft ein Leben bestimmt. Michael Stavarič und Jonas Lüscher setzen die Protagonisten ihrer neuen Romane unausgesprochenen Ängsten, unbequemen Wahrheiten und dem individuellen Scheitern aus. Unter die Haut gehen die beiden Texte von Nora Bossong und Dana Ranga, die in ihren Büchern den Körper schreibend befragen.“

Die neue Leitung des Literaturforums Leselampe präsentierte ihr erstes Veranstaltungsprogramm: Barbara Stasta hat mit Oktober 2016 die Geschäftsführung übernommen, Magdalena Stieb die Programmleitung. Neben dem umfangreichen Lesungsprogramm werden im Jahr 2017 die erfolgreichen Formate weitergeführt.

Akzente setzen Barbara Stasta und Magdalena Stieb in ihrem Programm mit medialen Grenzüberschreitungen: Die Buchpräsentation mit Arno Camenisch, der seinen neuen Band „Die Launen des Tages“ vorstellt etwa, erweitert für das Publikum das Lesungsformat: Begleitet an der E-Gitarre vom Schweizer Musiker Roman Nowka performt Arno Camenisch in der aktuellen Ausstellung des Schweizer-amerikanischen Fotografen Robert Frank im Museum der Moderne Rupertinum. Bewegte Bilder zeigt eine Sonderveranstaltung der Reihe „Forum Literaturwissenschaft“ in Kooperation mit dem Fachbereich Germanistik und DAS KINO: Hanns Zischler stellt die Neuauflage seines Klassikers „Kafka geht ins Kino“ mit Ausschnitten aus Originalfilmen vor, die Franz Kafka gesehen hat.

Landschaft und Literatur ist ein weiterer Fokus im Programm 2017: Neben den Erkundungen bei der beliebten Literaturfahrt wird es ein SALZ-Heft zur Literaturlandschaft Niederösterreich geben. Der Salzburger Umgebung widmet sich ein neuer Band der Reihe von Literaturführern in Kooperation mit dem Literaturarchiv Salzburg und prolit, die seit 2006 in der Edition Eizenbergerhof erscheinen. Silvia Bengesser wird einen Band zur Literatur im Flachgau präsentieren.

Die bestens eingeführten Angebote und Programmreihen der Leselampe werden 2017 von den neuen Leiterinnen fortgesetzt: Vom literarischen Quartett „Aufgeblättert“ über Vorträge beim monatlichen Literaturfrühstück bis zur Literaturfahrt. Aufgrund der großen Nachfrage im letzten Jahr wird es im Mai eine zweite Auflage der Literaturfahrt mit Dana Pfeiferová nach Prag geben. Der fünfte Teil des „Welt.Stadt.Salzburg“-Projekts (Kooperation mit „ohnetitel“) wird im Jahr 2017 literarisch durch die Altstadt führen.Auf große Nachfrage stößt die Reihe „Filmclub“ in Kooperation mit DAS KINO. Derzeit laufen Literaturverfilmungen von Werken Arthur Schnitzlers und Stefan Zweigs, die in in Kooperation mit dem Stefan Zweig Centre gezeigt werden.

Ein besonders breites Angebot bietet das Programm in diesem Jahr Schreib-Begeisterten: Die Leselampe veranstaltet 2017 drei Schreibwerkstätten, im Februar mit Petra Nagenkögel, im Juni erstmals mit Anna Weidenholzer und im September mit Ludwig Laher.

Die Literaturzeitschrift SALZ wird wie jedes Jahr in zwei Nummern das Salzburger Literaturleben begleiten, so die Nummer 167 zu den 46. Rauriser Literaturtagen und die „Nahaufnahmen 23“ im Dezember. SALZ setzt die lose Reihe zur Literatur aus den Bundesländern mit „Literatur aus Niederösterreich“ fort, die Herbstausgabe gilt dem Thema Gewalt.

Neu im Angebot ist der Newsletter, der über bevorstehende Veranstaltungen informiert und inhaltlich pointiert aufbereitet.

Barbara Stasta berichtet, dass das Literaturforum Leselampe für 2016 ausgeglichen bilanzieren konnte, die Förderungen von Stadt, Land und Bund wurden wie in den Vorjahren gewährt. Für 2017 sind von Bund und Land geringfügige Erhöhungen in Aussicht gestellt. Das Budget beträgt rund 130.000 Euro, die Eigenwirtschaftlichkeit liegt bei rund 20 Prozent.

Literaturforum Leselampe
Bilder: dpk-klaba

 

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