Zuckergoscherl. Rettungsanker.

HINTERGRUND / SALZBURGER BUCHTAGE

12/11/19 Die Zeitschrift Literatur und Kritik wurde 1966 gegründet, hat ihren Sitz in Salzburg, wird in dreißig Staaten gelesen und seit 1991 vom Verleger Arno Kleibel und vom Autor Karl-Markus Gauß herausgegeben. Die Verleihung des Buchpreises der Salzburger Wirtschaft an den Leiter des Otto Müller Verlages, Arno Kleibel, eröffnet heute Dienstag (12.11.) die Salzburger Buchtage. Die Laudatio hält Karl-Markus Gauß.

Von Heidemarie Klabacher

Arno Kleibel wurde 1961 in St. Pölten geboren. Er machte nach der Matura eine Buchhandelslehre in Salzburg und arbeitete danach in verschiedenen Buchhandlungen und Verlagen wie etwa dem Niederösterreichischen Pressehaus oder dem Österreichischen Bundesverlag. 1986 übernahm Arno Kleibel die Leitung des von seinem Großvater im Jahr 1937 gegründeten Otto Müller Verlags. Seit 1991 gibt er gemeinsam mit Karl-Markus Gauß die namhafte Zeitschrift Literatur und Kritik heraus, die seit 1966 im Otto Müller Verlag erscheint. Von 1995 bis 2010 war Kleibel Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft, von 2004 bis 2009 Vorsitzender des österreichischen Verlegerverbandes und von 2001 bis 2005 Präsident der Vereinigung des katholischen Buchhandels Österreich. Seit 1996 hat der Verleger einen Sitz im Aufsichtsrat der Verwertungsgesellschaft Literar Mechana.

Der alle zwei Jahre von der Wirtschaftskammer Salzburg und der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft vergebene Preise würdigt das Gesamtwerk eines Autors oder Verlegers mit Salzburg-Bezug, „der einen wichtigen Beitrag zur zeitgenössischen Literatur geleistet hat“. Heuer also geht der „Buchpreis der Salzburger Wirtschaft für besondere verlegerische Initiativen“ an den Leiter des Otto Müller Verlags: Arno Kleibel habe, so die Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft, „in seiner Verleger-Tätigkeit einerseits einige ganz wesentliche Debüts ermöglicht, andererseits hält er seinen Hausautoren und Hausautorinnen die verlegerische Treue“. Als „nimmermüder Mit-Herausgeber der Zeitschrift Literatur und Kritik sei Arno Kleibel „unverzichtbar, nicht nur für das Salzburger Literaturge-schehen, sondern weit darüber hinaus“.

Die Salzburger Buchtage, zu denen bereits seit 21. Oktober auch das dezentrale Literaturfestival im Lungau lesn und losn gehört, umfassen auch wieder Lesungen namhafter Autorinnen und Autoren für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, Vorträge und Diskussionen sowie die traditionelle Kinder- und Jugendbuchausstellung im WiFi. Ein besonderer Schwerpunkt ist der Altstadtbuchtag am Samstag (16.11.) etwa mit Lesungen von Petra Nagenkögel und Christian Lorenz Müller, der Präsentation des von Gabriele Wagner und Elias Wagner herausgegebenen Handbuchs Kunst im Stadtraum Salzburg 1945-1975 oder – bereits zum dritten Mal – einer Bücher-Battle mit Mareike Fallwickl und Bernhard Helminger, dem Inhaber der Buchhandlung Stierle unter dem Motto Zuckergoscherl.

Von Klaus Seufer-Wasserthal, dem Obmann der Fachgruppe Buch- und Medienwirtschaft, ergeht einmal mehr die herzliche Einladung: „Lassen Sie sich verführen und inspirieren von Büchern, egal ob gedruckt oder digital, so dass sie zur Ausgrenzung von Ignoranz im Denken und ganz selbstverständlich zum Rettungsanker für Tagträumer werden.“

Salzburger Buchtage 2019 – das detallierte Programm - www.wko.at und die Broschüre zum Download
Bild: : www.omvs.at / Kurt Kaindl