Auf die Plätze, fertig, lesen!

HINTERGRUND / BUCHSTART-KONFERENZ

20/11/12 „Olympische Lese-Winterspiele“, Lesetrolley“, Lesepatenschaften: Was an Salzburgs Volksschulen getan wird, um Lust am Lesen zu wecken. – Erste Österreichische Buchstart-Konferenz in St. Virgil.

Kürzlich fand in Salzburg, im Anschluss an die Landesbüchereitagung, die erste Österreichische Buchstart-Konferenz statt. Rund 220 Leute aus dem Bibliotheksumfeld, aus Österreich, Deutschland, Südtirol und Luxemburg, tauschtenim Bildungshaus St. Virgil ihre Erfahrungen rund um das Lesen aus.

Mit der Österreichischen Buchstart-Konferenz möchte man verschiedene Aktivitäten bündeln und gemeinsam Ziele und Vorhaben definieren. "Buchstart gehört zum immer wichtiger werdenden Bereich von Family Literacy und erweist sich als überaus erfolgreiche Bewegung, die von größten und kleinsten Einrichtungen aufgegriffen und umgesetzt werden kann", so Bildungsreferentin LH Gabi Burgstaller bei der Eröffnung der Tagung. Da die persönliche Begegnung und die Freude an Büchern und am Austausch im Mittelpunkt stehe, sei es möglich, „auch mit wenig Geld überaus große und nachhaltige Wirkung zu erzielen“. Besonders positiv erscheine, dass auf lokaler Ebene mehrere Einrichtungen miteinander in verstärkte Zusammenarbeit kommen, sagte Burgstaller. Ein besonderes Anliegen von Buchstart ist es, auf sozial schwächere Familien zuzugehen. "Dort, wo Bücher nicht zum selbstverständlichen Alltag gehören, ist die Bewegung besonders wichtig und wirkungsvoll."

Die Bildungsreferentin über Leseförderung im Land Salzburg: Eine im Entstehen begriffene österreichweite Bibliothekslandkarte zeige, dass das Bundesland Salzburg eine führende Rolle in der Entwicklung der Öffentlichen Bibliotheken einnimmt. Neben den technologischen Entwicklungen wie die Mediathek Salzburg verweist Gabi Burgstaller auf die sozialintegrativer Bibliotheksarbeit.

Eine Arbeitsgruppe habe unter der Zielsetzung „Leseland“ die bisherigen Angebote gesichtet und einige zusätzliche Möglichkeiten erarbeitet. "Alle bisherigen Angebote alleine im Schulbereich sind bereits beeindruckend", so die Bildungsreferentin und nannte dabei die verstärkte Kooperation zwischen Schulen und Bibliotheken, die Schaffung und den Ausbau von altersgerechten Pfaden in Bibliotheken und den Abbau von Berührungsängsten.

In Salzburg gibt es 115 öffentliche Bibliotheken, in denen 2,1 Millionen Entlehnungen pro Jahr getätigt werden. Insgesamt sind in Salzburgs öffentlichen Bibliotheken 74.000 Benutzerinnen und Benutzer registriert. In Salzburgs Bibliotheken sind 64 Menschen hauptamtlich beschäftigt, 52 nebenberuflich, 422 Leute arbeiten ehrenamtlich mit. Das Land fördert die öffentlichen Bibliotheken dieses Jahr mit 185.950 Euro. Für die gemeinsame Onleihe (elektronische Möglichkeit zum Herunterladen) von Stadt und Land Salzburg wurden 28.098 Euro bereitgestellt.

Die Bildungsreferentin über die Leseförderung in Salzburgs Schulen: In der 1. Klasse Volksschule wird ein Screening durchgeführt, ob Leseschwäche besteht. Ab der 2. Klasse VS (bis zur 4. VS) werden Förderkurse für lese- und rechtschreibschwache Schülerinnen und Schüler angeboten. In jeder 3. und 5. Schulstufe wird mit einem Verfahren des Bundesministeriums der Lesestand erhoben, und Kinder, die eine Förderung brauchen, haben Anrecht auf eine Förderung. Es gibt eine Reihe von Initiativen zur Stärkung der Motivation zum Lesen. An den „Olympischen Lesewinterspielen“ haben zuletzt 352 Klassen teilgenommen.

Beim Projekt "Lesetrolley" wird in der Herkunftssprache gelesen. Das Projekt wird vom Integrationsbüro der Stadt und allen Stadt- und Landbibliotheken durchgeführt.

Im September 2011 startete das Projekt Lesepatenschaften in den Volksschulen der Stadt Salzburg. Ehrenamtliche Lesepaten bzw. Lesepatinnen engagieren sich in Salzburgs Volksschulen. Sie lesen vor, hören beim Lesen zu oder sprechen mit den Kindern über Gelesenes. Das Projekt Lesepatenschaften zielt darauf ab, ehrenamtliche Lesepaten zu finden, die in den Volksschulen ihre Zeit für Schülerinnen und Schüler zur Verfügung stellen um somit das Verständnis von Leseförderung zu erweitern. "In weiteren Etappen soll das Projekt auf das gesamte Bundesland ausgeweitet werden, pro Schuljahr sollen zwei weitere Bezirke dazu kommen. Die Ausbildung für weitere Lesepaten übernimmt das Bildungswerk", so LH Fabi Burgstaller. (Landeskorrespondenz)