17/07/23 Als Musikchef über die vier Hamburger Hauptkirchen hatte Thomas Selle (1599-1663) den Top-Job in der evangelischen Kirchenmusik seiner Zeit inne. Aber wer hat je Musik von ihm gehört?
05/07/23 Die Berliner Philharmoniker präsentieren auf ihrem eigenen Label Editionen von Konzertaufnahmen und Gesamteditionen von Sinfonien. Ganz neu: Dimitri Schostakowitsch monumentale Sinfonien Acht bis Zehn unter Kirill Petrenko.
28/06/23 Da wäre man gerne die legendäre Stubenfliege mit gutem musikalischen Gehör gewesen: Johann Stephan Kleinknecht, ein sehr guter Querflötist, musste sich täglich in Bayreuth zu seinem Dienstherrn, dem Markgrafen Friedrich, begeben und mit dem Chef, einem nicht minder tüchtigen Querflötisten, gemeinsam musizieren.
20/06/23 Lange brauchte man in Klosterbibliotheken im Donauraum, in Tschechien, Mähren und der Slowakei nicht zu suchen nach Musik von Amandus Ivanschiz. Freilich sucht heutzutage keiner mehr – außer dem immer neugierigen Geiger Gunar Letzbor, der einige Stücke des komponierenden Paulinermönchs in Lambach ausgegraben hat.
07/06/23 Der großartigen amerikanischen Sopranistin Renée Fleming widmet die DECCA ein Doppelalbum mit legendären Aufnahmen von ihren zahlreichen Auftritten an der Metropolitan Opera New York. Es dokumentiert die unglaubliche Bandbreite ihres Repertoires von Mozart bis Verdi, Strauss bis Tchaikovsky und Lehár bis Korngold.
07/04/23Christi Mutter stand mit Schmerzen bei dem Kreuz und weint von Herzen... Viele Komponisten vertonten die Sequenz vom Leid Mariae. Legendär ist Pergolesis Stabat mater. Joseph Haydns Version ist vergessen. Dürfte ihm selber zu langweilig gewesen sein. Er bat Sigismund Neukomm, Komponist und Spion, um mehr Bläserstimmen. Sie peppen das Werk gehörig auf.
06/04/23 „Von A bis Z“ sagen wir, wenn etwas besonders gründlich abgehandelt wird. Für viele der biblischen Klagelieder des Jeremia trifft das wortwörtlich zu. Aleph, Beth, Ghimel und so weiter. Jeder Gesang beginnt mit einem Buchstaben, in alphabetischer Folge.
10/03/23 Wenn immer wieder einmal eine Stimme des beängstigend dichten A-cappella-Gefüges sich harmonisch aufreizend mit ihren Nachbarn reibt, kommt einem die Musik des Gesualdo da Venosa in den Sinn. Aber der kam erst 1566 zur Welt – da war Vicente Lusitano möglicherweise gar nicht mehr am Leben.
24/02/23 Auf dem Cover prangt groß das Symbol für die Zahl Pi. Für Concerto Köln als Originalklangspezialisten geht es jedoch nicht um Mathematik. Sondern um einen Komponisten mit Pi. Mit Konzertmeisterin Mayumi Hirasaki gilt der Einsatz dem zu Unrecht im Schatten Bachs stehenden Johann Georg Pisendel.
24/01/23 Das „liebliche Sausen der Harmonie“ hat den Musik-Gelehrten Johann Mattheson für das von Pantaleon Hebenstreit (1668-1750) entwickelte chromatische Hackbrett eingenommen. Dieses zu spielen, habe ihm „größte Wollust des Gefühls“ bereitet, schreibt er in einem Brief.
11/01/22 Auf was mag die Gambistin Simone Eckert zuerst gestoßen sein – auf ein etwas skurril anmutendes Zitat in einem alten Musiklexikon oder auf drei Musikstücke, die einen ob der Besetzung erst mal die Augen reiben lassen?
05/01/22 Auch das hat längst Tradition zum Jahreswechsel: Rund um Dreikönig kommen nicht nur die Weisen aus dem Land der katholischen Jungschar zum Gaben-Heischen. Die Bläserphilharmonie Salzburg verteilt ihre musikalischen Gaben.
KULTURVEREINIGUNG / ORCHESTRE NATIONAL DE LILLE / BLOCH
10/11/22 Tschaikowsky und Berlioz. Das Orchestre National de Lille und Nemanja Radulović. Romantik pur. So begannen die Gäste aus Frankreich im Großen Festspielhaus ihre drei Konzerte unter Chefdirigent Alexandre Bloch und ernteten. Stürme der Begeisterung.
04/11/22 Extrem unterschiedliche Alben veröffentlichten dieser Tage die Star-Pianisten Lang Lang und Igor Levit. Der eine erinnert sich mit Musik aus Disney-Filmen an die eigene Kindheit. Der andere lotet in transzendentalen Klangwelten Tod und Schmerz zwischen Wagner und Mahler aus. Ist Platz für beide extremen Programme am aktuellen CD-Markt?
05/09/22 Der erste Satz aus Mozarts erstem der „Preußischen Quartette“ KV 575 in einer eingeköchelten Fassung für zwei Violinen. Das ist nur eines der Fundstücke auf dieser CD, die unter dem Titel „Pocket Mozart“ einiges zu Erwartendes bietet, aber auch manch Unbekanntes zutage fördert.