Aus der Inuit-Sprache komme der Begriff, er meine ein philosophisches Konzept, erklärt Berhard Gál. Es braucht viele deutsche Wörter, von Luft über Wind bis Geist, um die Sache dann doch nicht wirklich zu greifen. Vielleicht wird das beim Hören und Zuschauen deutlicher, denn „Silap Inua“ ist ein Stück für „zwei Audionauten und Klavier“. Was um alles in der Welt ist ein Audionaut? Die beiden Komponisten/Musiker werden sich nicht nur live übers Klavier hermachen, sondern sie haben auch Lautsprecher umgehängt, schaffen also für die die Zuhörer akustische Raumwirkungen in dieser rund zehnminütigen Performance.
Eva Roscher gehört sozusagen zum Stammpersonal von Astrid Rieders Atelierkonzerten. „Mein Beruf war, am Mozarteum Improvisation zu unterrichten“, erzählt sie. Sie habe ihre Aufgabe darin gesehen, den Studenten „einen Weg in die ihnen fremde Neue Musik zu ebnen“. Nicht anders will sie es verstanden wissen, wenn sie nun – wie jedes Jahr – beim Atelierkonzert am Klavier improvisiert.
Die Pianistin Seda Röder wird nicht nur ein frühes Stück von John Cage spielen, sondern auch eine eigene Komposition vorstellen, die auf Cage Bezug nimmt. Der ebenfalls in Salzburg tätige Komponist Agustin Castilla-Avila hat „A Story of a String“ geschrieben. Was diese einzelne Cellosaite zu erzählen hat? Der Zuhörer soll „nachdenken darüber, wie Musik funktioniert“.
Der Abend verspricht Kurzweil: Die Schweizer Schriftstellerin Claudia Storz wird lesen, Alexander Müllenbach dazu improvisieren. Es gibt eine kleine Tanz-Performance. Der Belcanto-Chor lässt ein Stück von Franz Richter-Herf aus dem Jahr 1984 hören. Aus den USA kommt die Sopranistin Elizabeth Lee, die Solostücke von Georghes Aperghis vorstellen wird.
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