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Dreizehn Saiten für ein Hallelujah

ARGE KULTUR / DON BASTARDOS

02/04/2016 Acht Jahre lang waren sie nicht da, am Freitag (29.4) führte das Duo Dos Bastardos in der ARGEkultur vor, was mit zwanzig Fingern auf dreizehn Saiten möglich ist.

Von Thomas Weiss

Dos Bastardos: das sind Gery Klein (Akustik Gitarre) und Ali Hilzensauer (Bass). Ihre Musik beeindruckt nicht zuletzt durch unglaubliche Virtuosität. Man wusste nicht so recht, in welchem Stil man unterwegs war, was einem geschah und wie das, was man zu hören bekam, auf dreizehn Saiten überhaupt möglich ist. Die Musik der Künstler lässt sich nicht in einem Genre einordnen, es klingt einfach nach Dos Bastardos.

Das Konzert begann mit indischen und afrikanischen Klängen und schon ab dem ersten Ton breitete sich Begeisterung aus. Die dynamischen Möglichkeiten wurden ebenso effektvoll genutzt wie die selbstkomponierten Melodien. Den technischen Anspruch betonen die Don Bastardos noch, etwa etwa indem sie ein Stück „Try not to die“ nannten.

Als Dos Bastardos das Publikum dann musikalisch auf eine Zigeunerhochzeit mitnahmen, war man mitten drin. Die Eigenkompositionen sind immer abwechslungsreich und es bleibt immer wieder Raum für ausgedehnte Improvisationen. Von der Zigeunerhochzeit ging es weiter auf eine Reise nach Granada, hier kam spanische Lebensfreude auf. In einer seiner äußerst humorvollen und sympathischen Moderationen fragte Gery Klein, ob die Zuhörer wohl nichts gegen etwas Funk hätten. Als man dann zu hören bekam, wie dieser bei den beiden klingt, konnte man wirklich nichts dagegen haben: spannend, effektvoll und bewundernswert in der technischen Ausführung. Es groovte so, dass kaum ein Kopf oder Fuß im Zuschauerraum still halten konnte.

Das Schwierigste klingt bei ihnen leicht und nach purer Freude. Wie gleichgestimmt die beiden Künstler sind, wurde bei Stücken, wie “Pinky and the pain” spürbar. Es war ein ständiger Wechsel zwischen schönen Melodien und ausbrechender, grooviger Motorik. Oft hatte man den Eindruck es war nur ein Musiker der da auf der Bühne saß und im anderen Moment hatte ihr Spiel derartige Kraft, dass man eine zehn-Mann Band auf der Bühne vermutete. Wenn man sich von Dos Bastardos eines wünschen darf: dass sie bis zu ihrem nächsten Konzert nicht wieder acht Jahre vergehen lassen.

Bild: ARGEkultur

 

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