Die Jugendzentren im Land Salzburg sollen Teil eines Kontaktnetzes werden, um Migrantinnen und Migranten aktiv zu erreichen. Das wünscht sich die für Integration zuständige Landesrätin Doraja Eberle. In den Jugendzentren solle systematisch einschlägige interkulturelle Kompetenz entwickelt werden, sagte sie dieser Tage bei einer Veranstaltung im Rathaus von Zell am See.
Da wurden Fotos ausgestellt sowie ein Buch und ein Kalender präsentiert und einige Texte von Jugendlichen vorgelesen. Die jungen Leute hatten die Aufgabe bekommen, Fotos von ihrer Heimat zu machen - gemeint war Österreich als "erste Heimat", aber auch die andere Heimat, also die jeweiligen Herkunftsländer. Auf dieser Basis wurde unter anderem ein "Multi Kulti"-Kalender 2010 mit ausdruckstarken Fotos zum Thema Heimat aus der jungen Perspektive zusammengestellt.
Das Jugendzentrum Zell am See präsentierte dieses "Heimat"-Projekt, bei dem unter anderem ein Buch mit Texten der Jugendlichen entstanden ist. In einem Schreibworkshop, geleitet von der Pinzgauer Autorin Gerlinde Allmayer, sind kurze Gedichte, Bildbeschreibungen oder Dialoge entstanden. Geld für das Projekt gab es vom Europäischen Integrationsfonds und von der Stadtgemeinde Zell am See.
"Ziel war es, ein Forum für Kommunikation zwischen Jugendlichen mit und ohne Migrationshintergrund herzustellen", sagen die Projekt-Initiatoren. Mit Hilfe des Fotoprojektes sei es den Jugendlichen gelungen, Sprachbarrieren zu überwinden. "Es soll ein System aufgebaut werden, mit dem die direkten Berührungspunkte der beiden Bevölkerungsgruppen verstärkt werden. Initiativen wie hier im Jugendzentrum Zell am See sind beispielgebend für andere und nachahmenswert", so Landesrätin Eberle. (Landeskorrespondenz)