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Kaiserenkel und moderne Komponisten

25 JAHR KISSINGER SOMMER / HINTERGRUND

24/06/10 Der Kissinger Sommer hat sich in den 25 Jahren seines Bestehens zum etablierten Musikfestival . Die Liste der Künstler von Weltrang, die seither alljährlich zum Magneten für Musikliebhaber wurden und zahlreiche Gäste in das Kurbad lockten, liest sich wie ein „Who is who“ der internationalen Musikszene. Eine Kissinger Besonderheit: Zeitgenössische Komponisten schreiben Lieder auf Texte deutscher Dichter.

Von Elisabeth Aumiller

Von Anfang an sollte das Motto „Europa in Kultur“, das inzwischen zum Leitmotiv geworden ist, einen politischen Akzent setzen. Bad Kissingen lag nur 35 Kilometer vom damaligen eisernen Vorhang entfernt. Die Gründung des Festivals 1985 sollte mit Hilfe der „Zonenrandförderung“ und „Grenzlandhilfe“ die Wirtschaft in der Region fördern und eine Art „Umwegrentabilität“ ankurbeln. Das künstlerische Ereignis war angangs also eher Nebensache. Das hat sich geändert.

Als Glücksfall betrachtet die Stadt die Begegnung mit der einstigen Kulturjournalistin Kari Kahl-Wolfsjäger, die als Intendantin das Festival seit 25 Jahren prägt. Ihre weit reichenden Kontakte geben dem Festivalerfolg bis heute das stabile Fundament. Wichtig ist der Intendantin die zeitgenössische Musik samt Uraufführungen.

Dazu gibt es gleich zwei Konzertreihen: Bei der „Kissinger Klangwerkstatt“ erarbeiten erfahrene Künstler mit jungen Musikern Programme mit zum Teil ausgefallenen und seltenen Werken. Seit 2008 wird mit der „Kissinger Liederwerkstatt“, die ursprünglich für Bad Reichenhall konzipiert war, Geschichte in die Zukunft geschrieben: Eine Gruppe namhafter deutscher Gegemwartskomponisten kreiert eigens dafür Lieder auf Texte deutscher Dichter.

In diesem Jahr sind es Wolfgang Rihm, Manfred Trojahn, Wilhelm Killmayer, Alexander Muno, Johannes Schöllhorn und André Werner. Bisher wurden Friedrich Rückert, Eduard Mörike und Joseph von Eichendorff neu vertont. Dass sich der Kreis der Poeten ins 20. Jahrhundert ausdehnen wird, ist anzunehmen. Die Lieder werden während des Festivals in Anwesenheit der Komponisten erarbeitet und in zwei Konzerten vorgestellt.

Blickt man ein wenig auf die Geschichte Bad Kissingens, hat sich die Kurstadt, die erstmals im Jahre 801 namentlich Erwähnung fand, seit dem 16. Jahrhundert gerne mit berühmten Kurgästen geschmückt. Einige herausragende Namen: Als erster Kurgast ist Dietrich von Thüringen verzeichnet, die Phalanx der Fürstbischöfe führt Julius von Echter an. Balthasar Neumann vollendete das erste Kurhaus.

Die deutsche Kaiserin Auguste Victoria war ebenso zu Gast, wie die bayerischen Könige Ludwig I., Max II., Ludwig II,  Prinzregent Luitpold. Zur Kur waren Schwedenkönig Oskar und Königin Josephine, Kaiser Franz Josef von Österreich mit Kaiserin Elisabeth, Zar Alexander II. von Russland, Otto von Bismarck, Kronprinz Friedrich Wilhelm, Baron Rothschild, Leo Tolstoi, Adolf von Menzel oder Richard Strauss. Herzöge, Kaiserenkel und deutsche Bundespräsidenten stehen ebenso auf der Liste, wie unzählige Künstler. (Wird fortgesetzt)

KISSINGER SOMMER Rathausplatz 4 - 97688 Bad Kissingen ; www.kissingersommer.de; Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Bilder: www.kissingersommer.de

 

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