Dänemark – ein weißer Fleck auf der Musik-Landkarte?

TRAUNSTEINER SOMMERKONZERTE

30/08/17 Warum ist heuer Dänemark das Thema bei den Sommerkonzerten in Traunstein? „Ein Grund ist der 200. Geburtstag von Niels Gade“, erklärt Imke von Keisenberg, Leiterin des zum 35. Mal stattfindenden bayerischen Traditionsfestivals.

Ein weiterer, aktuellerer Anlass: Per Nørgård ist heuer 85 Jahre alt. „Den letztjährigen Ernst-von-Siemens- Musikpreisträger kennt hier so gut wie keiner“, weiß Imke von Keisenberg. „Umso wichtiger finde ich es, wenigstens Einiges von ihm hier aufzuführen.“ So wird man beispielsweise sein Stück „Spell“ hören können, und zwar mit dem Trio con brio Copenhagen (1. Preisträger beim ARD-Wettbewerb 2002), ein Ensemble, mit dem Norgard viel zusammenarbeitet.

Zwei weitere Ensembles kommen aus Dänemark: das Danish String Quartet, und die jungen Musikerinnen vom Nightingale String Quartet. „Dass Musik von Niels Gade in Mitteleuropa so gut wie nie Musik in den Konzertprogrammen auftaucht, ist vielleicht auch insofern erstaunlich, als zu Gades Lebzeiten weder Brahms noch Dvořák, weder Tschaikowski noch Bruckner an den Erfolg des Sinfonikers aus Kopenhagen heranreichen konnten“, so die Leiterin der Traunsteiner Sommerkonzerte. Weitere dänische Komponisten im programm: Carl Nielsen, Emil Hartmann, Vagn Holmboe und Rued Langgaard.

Abgesehen vom Schwerpunkt Dänemark integrierten die sieben Konzerte auch das übliche Repertoire, denn „die einen hätten gerne das Beliebte, Bekannte, Bewährte – die anderen ziehen etwas Neues, nie Gehörtes vor“, beschreibt Imke von Keisenberg ihr Publikum.

Allerlei Querelen hat es im vergangenen Jahr um die Klosterkirche Traunstein gegeben. Diese (prfanierte) Kirche war über Jahre Heimstatt der Sommerkonzerte, steht aber jetzt nicht mehr zur Verfügung. Also werden die Traunsteiner Sommerkonzerte im Landsratsamt stattfinden.

Traunsteiner Sommerkonzerte, 1. bis 7. September – www.traunsteiner-sommerkonzerte.de
Bilder: Archiv