22/07/24 Passt gut, dass das Ensemble Vox Luminis für seinem Auftritt am Sonntag (21.7.) zur Mittagsstunde zu seinem Namen die Buchstaben XL beifügte. Damit assoziiert man ja auch X-Large. Ja, Renaissance-Vokalklänge schier in Übergröße waren das fürwahr!
21/07/24 Der Glaube? Die Dame hat bisher bekanntermaßen ein subalternes Dasein geführt in Jedermanns Haus. Regine Zimmermann kommt mit Eimer und Reibfetzen daher und beginnt den Boden zu schrubben, dieweil Dörte Lyssewski, vom Armen Nachbarn zu den Guten Werken mutiert, dem Jedermann gut zuredet.
20/07/24 Wenn die Festspiele Bewegungen zwischen Himmel und Hölle als Idee der Saison anbieten, dann ist Bachs Matthäuspassion eine logische Eröffnung mit historisch christlicher Dimension. Ihre Umsetzung aus den Händen von Theodor Currentzis provoziert ebenfalls eine Bewegung fort von einer neutralen Mitte in die Randlagen der Interpretation.
21/07/24 „Et exspecto“, das Warten auf die zweite Erscheinung Christi, war Thema des ersten Festspiel-Konzerts in der Kollegienkirche. Zwei Gänsehaut erzeugende Stücke der Sehnsucht nach der Erlösung der Welt und eines, welches in erbaulicher Ruhe die Vision der Erfüllung ausbreitet. Es erklang Musik des 20. Jahrhunderts, für die sich der akustisch adaptierte sakrale Raum bestens eignet.
Konzertsaal-Austik ist ein Hund. Der Schreiber dieser Zeilen erinnert sich an die Erstbegehung im damals funkelnagelneuen Haus für Mozart. Das „Klick“, mit dem eine Musikerin am Podium ihren Geigenkasten öffnete, war ganz oben im Zuschauerraum so deutlich zu hören, als ob man unmittelbar daneben stünde.