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Gefordert und gefördert auf dem eigenen Weg

HINTERGRUND / YOUNG SINGERS PROJECT 2012

08/08/12 Im fünften Jahr seines Bestehens hat das Young Singers Project der Salzburger Festspiele in dem Österreicher Toni Gradsack einen neuen künstlerischen Leiter. Die Anzahl der Young Singers wurde in diesem Jahr von elf auf 16 Teilnehmer erhöht. Sie kommen aus elf Ländern.

Von Elisabeth Aumiller

012 beschreitet man beim YSP neue Wege, indem die Teilnehmer die Möglichkeit bekommen, auf der Bühne der Salzburger Festspiele bei großen Produktionen solistisch aufzutreten. „Für angehende Sänger ist der Auftritt vor großem Publikum das Allerwichtigste“, sagt Toni Gradsack. Ausbildungsinhalte sind unter anderem öffentliche Meisterklassen und Workshops mit Christa Ludwig, Michael Schade, Helmut Deutsch und erstmalig Thomas Hampson.

Einer der Teilnehmer heuer ist der Bassist David Steffens. Er erhielt  am Mozarteum seine Gesangsausbildung und war in der Spielzeit 2011/12 Mitglied im Internationalen Opernstudio in Zürich. Ab der kommenden Saison ist er  Ensemblemitglied des Stadttheaters Klagenfurt. Die  Aufmerksamkeit von den Salzburger Festspielen  sei  für jeden  jungen Sänger  ein besonderes Erlebnis, versichert David Steffens. Nicht nur in den vier öffentlichen Klassen, auch intern werde mit den vier Lehrern intensiv gearbeitet. Jeden Tag steht außerdem ein Coaching mit dem Pianisten auf dem Programm, bei dem eigenes Repertoire erarbeitet und natürlich auch an den Vorsingarien gefeilt wird. Diese Arbeit mit den qualifizierten Coaches hier schätzt Steffen ganz besonders. „Man wird aber sehr gefordert“, sagt der junge Sänger. Er berichtet von seinem Einspringen bei einer Probe für Peter von Winters„Labyrinth“, wofür ihm für das Erlernen der  mit zahlreichen Rezitativen ausgestatteten großen Partie des Sarastro nur ein einziger Abend zur Verfügung stand.

Die öffentliche Klasse mit Thomas Hampson beeindruckte dieser Tage nicht nur die Zuhörerschaft, sondern war vor allem auch für die Jungsänger eine große Bereicherung. David Steffens bewundert Hampson, weil dieser genau weiß, wie der Körper funktioniert und mit den Jungsängern konkret am Körper arbeitet. „Bei der limitierten Zeit in der Klasse beschränkte sich Hampson auf das Wesentliche und brachte einige Tipps so auf den Punkt, dass ich sie sofort umsetzen konnte“, erklärte Steffens. Erfreut merkte er überdies an, dass Hampson als der Erfahrene die jungen Sängerinnen und Sänger als Kollegen auf Augenhöhe behandelt. Und natürlich macht es den jungen Bass  froh und stolz, dass sich Hampson so lobend über seine  gute technische Grundausrüstung äußerte: „Ja, ich habe Glück gehabt mit meiner Lehrerin Horianna Branisteanu, die als Rumänin die gute italienische Schule beherrscht“.

Zum guten Fundament trugen auch die Liedstudien bei Wolfgang Holzmair und die Opernklasse von Josef Wallnig bei. Als wichtige prägende Stationen auf seinem Weg nennt David Steffens zudem die Meisterklassen von Dietrich Fischer-Dieskau und Ruggero Raimondi, der ihm große Hilfen gegeben und auch seinen Weg nach Zürich eingefädelt habe. Das Jahr in Zürich sei lehrreich für die Theaterpraxis und das Kennenlernen des Betriebes gewesen. Dort habe er, in Alexander Pereiras letzter Spielzeit, viele prominente Künstler getroffen, mit ihnen auf der Bühne stehen und sie als sympathische Menschen und Kollegen kennen lernen dürfen.

Das Young Singers Project wird mit einem Galakonzert am 19. August um 18 Uhr im Mozarteum mit der Camerata Salzburg unter der Leitung von Theodor Guschlbauer abgeschlossen. – www.salzburgerfestspiele.at
Bilder: SF/Luigi Caputo (1); dpk-Elisabeth Aumiller; SF/Silvia Lelli (1)

 

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