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Richard Strauss saß da mit tränenüberströmtem Gesicht

IM WORTLAUT / JEDERMANN / THEOLOGIE

06/08/13 Am Dienstag (5.8.) hat Prälat Johannes Neuhardt, der über fünfzig Jahre lang hier Diözesankonservator war, über die „Theologie des Jedermann“ referiert. Wir dokumentieren diesen Vortrag, der sehr genau jenes Umfeld beschreibt, in dem sich das Christentum heute behaupten muss.

Von Johannes Neuhardt

Elf Jahre war das Kultstück und Flaggschiff der Festspiele schlechthin fest in der Hand des Oberammergau`schen Urgesteins Christian Stückl, der in bewährter bajuwarischer Bodenhaftung dieses mittelalterliche  Mysterienspiel zu einem Event für Spätgeborene gemacht hat. Nun war Salzburg sehr gespannt, was denn unter der völlig neuen Regie dieses angelsächsischen Duetts und der Rückwendung zu den Ursprüngen von der Botschaft des Glaubens noch übrig bleiben wird. In einer noblen Regie, fern ab von allem Klamauk und derben Späßen geht dieser Jedermann berührend seinen Weg. Metamorphose – Reinigung – geschieht durch Erinnerung. Nach fast 500 Aufführungen auf dem Domplatz noch immer am Leben, ja ganz im Gegenteil Sommer für Sommer mehrfach übergebucht, erweist er sich schlechthin als der Magnet und das Markenzeichen der Salzburger Festspiele. Aber ist es nur der Kassenschlager oder ist es auch Botschaft auf der Reise nach Innen?

Wo hat das Genie Hofmannsthal hier den Nerv getroffen? Im Zirkus Schumann in Berlin am 1. Dezember 1911 uraufgeführt, schreibt der Autor in dem Begleitheft:

Die deutschen Hausmärchen, pflegt man zu sagen, haben keinen Verfasser. Sie wurden von Mund zu Mund weitergetragen bis am Ende langer Zeiten, als Gefahr war, sie könnten vergessen werden oder durch Abänderungen oder Zutaten ihr wahres Gesicht verlieren, bis zwei Männer sie endgültig aufschrieben. Als ein solches Märchen mag man auch die Geschichte von Jedermanns Ladung vor Gottes Richterstuhl ansehen. Darum wurde hier versucht, dieses allen Zeiten gehörige und allgemein gültige Märchen abermals in Bescheidenheit aufzuzeichnen.

Vielleicht geschieht es zum letzten Mal, vielleicht muss es später durch den Zugehörigen einer künftigen Zeit noch einmal geschehen. Märchen erscheinen zeitlos, aber keineswegs geschichtslos.

Aber passt denn der Jedermann überhaupt noch in unsere Zeit? Wäre Hugo von Hofmannsthal heute 100 Jahre später an dieses Thema herangegangen, hätte er die Vorlage des englischen mittelalterlichen Everyone wohl anders behandelt. Nach der unerhörten Blutschuld des 20. Jh., den Millionen Toten der Schlachtfelder und der Gaskammern, der KZs und der totalen Vernichtungsmaschinerien aller Diktaturen – ist denn die Fragestellung des Stückes heute noch aktuell? Gewiss: Jedermann ist ein Lebemensch, ein asozialer Kapitalist der Geltung hat, weil er Geld hat – aber Blut klebt nicht an seinen Händen. Er hat weder Bomben geworfen noch Flugzeuge in Hochhäuser gelenkt.

Die Tatsachen sprechen für sich. Das Schweigen der Tausenden von Besuchern, die am Schluss der Vorstellung in tiefer Betroffenheit den Domplatz verlassen, spricht wohl für sich. Gewiss ist die Großwetterlage, in der wir uns heute befinden eine ganz andere als zum Zeitpunkt der Uraufführung. Nach der zweiten Aufführung schrieb am 8. Dezember 1911 Hugo von Hoffmansthal:  „Wundervoll, zweite Aufführung von Jedermann heute. Menschen wie Richard Strauss saßen da mit tränenüberströmtem Gesicht – das hätte ich nie gedacht!“

Heute ist unsere Großwetterlage jedoch nicht nur areligiös sondern im Kern ametaphysisch. Reinhold Schneider hatte es in seinem „Winter in Wien“ schon 1957 auf den Punkt gebracht:

„Wenn der Mensch das ewige Leben weder ersehnt noch fürchtet – und dieser Zone sind wir sehr nah – verdorrt das Korn für immer. Der Glaube an Auferstehung setzt den Wunsch nach Auferstehung voraus – oder die Angst vor dem Nichts. Aber weder der Wunsch noch die Angst verstehen sich von selbst.“

Was also bleibt von diesem Stück? Wie kann man Jedermann und seine Botschaft heute für Jedermann übersetzen?

Vielleicht hilft das Wort „Sprachspiel“, das Ludwig Wittgenstein geprägt hat, etwas weiter. Er meint damit die Wahl bestimmter Elementarworte und bestimmter Leitbegriffe, die so stark sind, dass aus ihnen heraus eine gewisse zwingende Logik entsteht, die wir Paradigmenwechsel nennen. Paradigma heißt in der Wissenschaft ein Modell indem sich alle Glieder einer Gesellschaft verständigen. Es meint die Summe jener Überzeugungen, Werte und Lebensformen, die alle miteinander teilen. Kommt ein solches umfassendes Verständigungssystem ins Rutschen und kann nicht mehr überzeugen, dann führt dies zu Sinnkrisen und chaotischen Konflikten. So war es etwa, als vor 500 Jahren Kopernikus nachgewiesen hat, dass nicht die Sonne sich um die Erde sondern die Erde sich um die Sonne dreht. Diese Erkenntnis führte zu einem Paradigmenaustausch der nicht allein das mittelalterliche Weltbild zum Einsturz brachte, sondern auch die Grundlagen erschütterte auf denen sich bis dahin das biblische und kirchliche Lehrgebäude verstand.

Menschen, die im Horizont eines bestimmten Paradigmas ihr Selbstverständnis gewonnen hatten, können durch die Irritation des neu heraufkommenden Paradigmas ihre Orientierung verlieren, zumindest zeitweilig und geraten in eine tiefgreifende Identitätskrise. Mindestens ebenso tiefgreifend wie die Kopernikanische Wende war das Ende des herkömmlichen physikalischen Weltbildes im 20. Jh. Albert Einstein kommentiert seinen eigenen Überschritt in das neue, von ihm geschaffene Weltbild: „Es war, wie wenn einem der Boden unter den Füßen weggezogen worden wäre, ohne dass sich irgendwo fester Grund zeigte, auf dem man hätte bauen können.“ Und Max Planck stellt nüchtern fest: „Eine neue wissenschaftliche Wahrheit pflegt sich nicht in der Weise durchzusetzen, dass ihre Gegner sich als bekehrt ausgeben sondern vielmehr dadurch, dass die Gegner allmählich aussterben und die heranwachsende Generation von vorn herein mit der Wahrheit vertraut gemacht ist.“

In der religiösen Welt, die uns hier beschäftigt, ist es ebenso. Die der Tradition ausschließlich Verhafteten befürchten ein Zerbrechen der Glaubenskontinuität und die nach vorn Drängenden wollen eine Glaubensform die weithin im heutigen Weltbild ehrlich gelebt werden kann.

Christen können in beiden Konfessionen jahrzehntelang zur Kirche gehen und Dutzende von Osterpredigten gehört haben, ohne dass sie sagen können, wie denn die biblische Überlieferung von „Auferstehung und Himmelfahrt“ im heutigen Weltbild zu verstehen ist.

Das herrschende Informationsbedürfnis bedienen stattdessen in schöner Regelmäßigkeit Zeitschriften wie der Spiegel, der Fokus und der Stern mit Titelgeschichten eigenen Zuschnitts. Angesichts solcher Konstellationen ist es unumgänglich auch beim Thema Jedermann und seiner Theologie das Verhältnis von Veränderung und Kontinuität im neuen Paradigma zu reflektieren. Was wandelt sich im Wechsel zwischen grundlegenden Deutungsmodellen? Geht es bei der Ablösung eines alten, in komplexen Traditionen verankerten Paradigmas durch ein anderes fundamentales Interpretationsmuster um ein Zerbrechen der Glaubenskontinuität? Was bleibt und was wird in eine neue Form eingeschmolzen?

Der erste dieser Leitbegriffe heißt: Gott offenbart sich in der Geschichte als in einem dynamischen Prozess. Gott ist nicht, sondern er wird. Die Einführung in den Glauben kann niemals eine Belehrung über die ewigen Werte und Wahrheiten sein. Gott wird im Raum der Zeit und der Geschichte. Eine solche prozessuale Gottesvorstellung kann niemals eindimensional vor sich gehen. Glaube ist also existenzielles Vertrauen. Letztliche Wirklichkeitserfahrung ist ein Geschenk und nur in einem ganzheitlichen Verstehen möglich. Damit ist allen Menschen eine Türe zu spirituellen Erweckungsbewegungen anderer Religionen eröffnet. Begegnungen mit dem Sufismus, wie die profunde Islamwissenschaftlerin Annemarie Schimmel sie uns aufgetan hat, meint solches. Aber auch die jüdische Mystik, wie sie Friedrich Weinreb zu vermitteln verstand, sei hier stellvertretend genannt. Das Lernen der Religionen und Konfessionen voneinander steht erst am Anfang. Auch von Hugo Enomya-Lasalle SJ, der den Zen-Buddhismus für Christen erschlossen hat und damit eine Türe zu spirituellen Erfahrungswegen  anderer Religionen überhaupt eröffnet hat, ist hier zu sprechen.

Wenn das Christentum in ob geschilderter Art in  Zukunft also meta-dogmatisch wird, so gilt es doch viel mehr, dass es ein mystisches sein wird. Thomas von Aquin (+1274) versteht darunter die „cognitio Dei experimentalis“. Mystik ist  für ihn die Erfahrung Gottes im Experiment, im Tun. Dieser erfahrungsbezogene Ansatz hat bisher eine sträfliche Vernachlässigung erfahren. Allmählich wird er zum entscheidenden Kriterium, denn die Menschen von heute wollen wissen, ob sie durch Religion, Glauben und Kirche zu einer tieferen Erfahrung ihrer selbst, ihres Lebens und ihrer Beziehungen zur Welt gelangen können.

Wahrheit ist also nicht eine theologische Aussage in einem Satz als solchen zu finden, sondern nur im Ganzen der grenzenlosen Wirklichkeit unseres Lebens. Das Christentum muss sich heute vor einer Kritik behaupten die dem methodischen Zweifel entstammt. Der von der Großkirche geleistete Klimaschutz geht zu Ende.

Alle Glaubenssätze unterliegen einer tiefgreifenden Irritation, zumal sie aus Denkvorstellungen entstammen die unmittelbar nicht mehr verständlich sind. Auf diesem Hintergrund also muss die Botschaft des Jedermann für heute beschrieben werden.

„Die Weltgeschichte ist das Weltgericht“. Was Friedrich Schiller schon 1784 in seinem Gedicht „Resignation“ gesagt hat, ist heute in das schier Unermessliche gestiegen. Die Taten des Menschen haben Folgen – Tag für Tag müssen wir das leidvoll erleben. Wir sind deshalb so schockiert, weil die Menschen, die Zugriff zu den Massenvernichtungswaffen haben, ihre ethische Verantwortung weithin vermissen lassen. Wir alle sind untereinander vernetzt. Es ist der Weg in die Zukunft nur Arm in Arm und Hand in Hand zu bewältigen. Wer heute noch meint, auf einer Insel der Seligen zu leben, wird sich bald auf einer solchen der Armseligen vorfinden. Das was also in der Hofmannthal´schen Sprache etwas antiquiert „Gute Werke“ genannt wird, meint in Wirklichkeit nichts anderes, als dass wir von uns aus auf andere hin leben müssen. Unser gegenwärtiges Christentum steht in einem unglaublichen Traditionsabbruch. Aber diesen hat es schon öfters in der Kirchengeschichte gegeben. Heute beutelt die gegenwärtige Transformationswelle die Christen gehörig durcheinander aber das Ergebnis wird nicht das Ende des Christentums sein, sondern eine Botschaft der Freundschaft mit Jesus, nicht ein buchstabenfixierter Formelglaube. Fast also will es mir scheinen, dass das Genie Hugo von Hofmannsthal diesen Braten früher gerochen hat als so mancher Vertreter der Amtskirche.

Lassen sie mich also in drei kurzen Schritten noch diesen im Jedermann nachvollziehbaren Traditionsbruch dieses Paradigmenwechsels ein wenig aufzeigen. Es hat in drei Schritten zu geschehen.

Jedermann macht in diesem Stück eine dreifache Wandlung durch: Jedermann kommt vom reinen Verstandes- zum Erlebnisglauben.

Als der Bote Gottes, der Tod, ihm die Dringlichkeit der Ladung vor Gottes Richterstuhl kundtut und eine Fristverlängerung nicht gewährt wird, kommt ihm die Armseligkeit seiner Position erst recht zu Bewusstsein. Jedermann rechtfertigt sich in diesem Moment mit einem reinen Verstandesglauben:

„Ich glaub, die zwölf Artikel mit Fleiß,
die ich von Kindschulzeiten weiß“.

Aber der Glaube akzeptiert diese Position nicht.

„Hier führt keine Brück hinüber.“

Das heißt also für uns, wir glauben nicht an Sätze sondern an die Wirklichkeit die dahinterliegt. Beim Gehen aus dieser Welt wird die Frage nicht lauten: Hast du deinen Katechismus auswendig gekonnt, sondern bist du auf den Geschmack des Glaubens gekommen?

Die zweite Wandlung, die Jedermann mitvollzieht, heißt: vom Leistungs- zum Erlösungsglauben.

Wiederum diskutiert er mit dem Glauben und meint, dass er nicht würdig sei der Erlösung durch den Tod Christi am Kreuz teilhaftig werden zu können, denn:

„Doch ich weiß, solches kommt zu gut.
Nur dem, der heilig ist und gut:
durch gute Werk und Frommheit eben,
erkauft er sich ein ewig Leben.“

Nach solcher Auffassung also wäre das Christentum eine Leistungsgesellschaft auf religiös. Dies aber widerspricht der Frohbotschaft des Evangeliums diametral. Gott rettet ohne Vorleistung. Ich muss nicht zuerst brav sein und dann erhalte ich die Belohnung. Lasst euch erlösen, nicht erlöst euch selbst heißt es im 2. Korintherbrief, Kapitel 5. Glauben heißt Wurzel schlagen in einem geschenkten Grund. Erlösung meint nicht Abschied von der Welt, sondern gehen mit der Welt.

Die Behauptung, unsere heutige Zeit sei säkularisierter als frühere Zeiten ist vermutlich eine Fehldeutung. Viele meinen sogar unsere Zeit sei durch ausgeprägte religiöse Suchbewegungen gekennzeichnet aber zweifellos erfolgt eine Entgrenzung von Religion. Glauben ist also der Abschied von jeder Macherideologie. Alle Worte, die mit der Vorsilbe „er“ beginnen, haben mit dem Christentum nichts zu tun. Ich kann mir den Himmel weder erbeten, noch eropfern, weder erarbeiten noch erleiden. Ich kann ihn mir nur schenken lassen.

Und die dritte Wandlung, die Jedermann in diesem Stück mitmacht, geht von der Droh- zur Frohbotschaft.

Womit hier abgerechnet wird ist die Falle Friedrich Nietzsches, der sagt: Einen Gott, der nicht straft, braucht man nicht ernst zu nehmen. Auch das ist Jedermanns ursprüngliche Position:

„Ja, ich glaub: solches hat er vollbracht, des Vaters Zorn zu Nicht gemacht.
Gott straft erschrecklich, schlug den Pharao,
schlug Sodom und Gomorrha, schlug, schlug“.

Diesem Glauben an einen strafenden Gott muss Jedermann in einer großen Kehrtwendung abschwören, denn das Heil wird ihm umsonst geschenkt, nicht aufgrund der Verdienste. Alle Gerichtsvorstellungen müssen von dieser Drohbotschaft gereinigt werden als ob es nur um Aburteilung ginge. Richten heißt einrichten, aufrichten, Gebrochenes zueinander fügen. Bei Kafka heißt es im Prozess: „Im Gericht aber täuscht du dich“ – so sagt der Geistliche zum Herrn K. Das Christentum ist eben die große Liebeserklärung Gottes an die Welt. Eine Botschaft der Heimholung und nicht der Verwerfung. Schon Immanuel Kant hat dies klar formuliert, wenn er 1794 in seiner Schrift „Vom Ende aller Dinge“ sich die Frage stellt, wann denn dieses gekommen sei und er gibt die erstaunliche Antwort: „Dann, wenn das Christentum aufhört liebenswürdig zu sein.“

Denn wenn die Christen Gottes Gebote nur aus Furcht vor der Strafe halten, so folgert Kant konsequent, ist das Christentum nicht mehr liebenswürdig. Das ist die tiefste Bekehrung Jedermanns. Er muss zur Religion der Liebenswürdigkeit finden.

Freilich ist dies ein langer Weg. Peter Handke hat in seinem Märchen-Roman „Die Abwesenheit“ geradezu einen Hymnus auf das Gehen dieses Weges geschrieben.

„Nur der Geher holt sich ein und kommt zu sich. Nur was der Geher denkt, gilt. Das Gehen ist das freieste Spiel.“ Der Segen des Ortes ist ein Gehsegen. Oh mein unsterblicher Appetit auf das Gehen, auf das zum-Ort-hinausgehen, auf das Ewig-So-weitergehen.

In seinen Ursprungssituationen begegnet Israel seinem Gott Jahwe, dem „Ich bin da“ nicht in der Abgeschlossenheit eines festen Raumes sondern unterwegs, draußen, gelegentlich da und dort.

Auch der biblische Gott ist ein Wege-Gott der unterwegs zu finden ist. Ein Gott, der sein Volk, seine Welten zum Aufbruch treibt, der sie in Gang bringt damit sie ihn auf der Wanderschaft finden.

Niemand hätte das so klar erkannt wie der Hofmannsthal Freund und südmährische Konvertit Rudolf Kassner. Er ist in den 20er Jahren im Fuchs-Schlößl in Rodaun, wo Hofmannsthal seinen Hauptwohnsitz hatte, aus- und eingegangen zusammen mit den ganzen literarischen Größen seiner Zeit wie Rilke, Stefan Zweig, Anton Kuh oder Karl Kraus. 1938 musste er ebenso aus Wien flüchten und ging in die Schweiz. Dort verstarb er 1959. Am Friedhof in Siders (Kanton Wallis) hat er die Worte setzen lassen: „Seit Christus Jesus geht die Grenze mit uns“. Das ist Jedermann. Das Wissen, dass die Grenze nicht mehr eine Wand ist an der ich mich wundrennen muss, dass Grenze Grenze bleibt, aber dass sie versetzbar geworden ist in dem  „mit Christus gehen“.

Wo Liebe ist, da tut sich das Auge auf. Die Botschaft des Jedermann ist Metamorphosis-Verwandlung. Und eben dies will die Botschaft der Fassade des Domes sagen. Die Figuren an ihrem Giebel sind der Salvator und Mose und Eliah, die am Berge Tabor mit Jesus zusammen waren und sein Gewand wurde weiß wie das Licht, das ist die Fassade. Verwandlung ist alles.

In seiner Stimme verschwebenden Schweigens ist die Botschaft dieses Mysterienstückes hoffentlich wieder deutlich zu hören.

Heute Dienstag (6.8.) hat im Rahmen des Young Director's Project der Festspiele "Jedermann" von Bastian Kraft Premiere (Aufführungen bis 10. August jeweils um 20 Uhr in der ARGEkultur) - www.salzburgerfestspiele.at
Bild: dpk-krie
Zur Besprechung des aktuellen "Jedermann" auf dem Domplatz
Starke Bilder aus einem Kinderbuch

 

 

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