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Zwei Blicke auf Südafrika

IM PORTRÄT / DAHLIA MAUBANE, JO RACTLIFFE

29/07/12 „Politisch“ sind sie beide, aber jede auf ihre Art. Jo Ratcliffe fragt in ihren Fotoarbeiten unter anderem nach dem Erbe der Apartheid in ihrem Land. Dahlia Maubane beobachtet Studierende in Johannesburg, oder auch Fußballerinnen. – Beide sind bei der Internationalen Sommerakademie für Bildende Kunst zu Gast.

Dahlia Maubane freischaffende Fotografin und Grafikdesignerin in Johannesburg, ist Jahrgang 1988, Sie studierte Kunst an der National School of the Arts, Multimedia mit Schwerpunkt experimenteller Animationsfilm an der Universität Johannesburg und Fotografie am Market Photo Workshop, wo sie 2011 auch als Assistentin arbeitete. Sie ist „Fotografin zu Gast“ an der Sommerakademie.

Im Moment beschäftigt sich Dahlia Maubane mit dem Aufbau ihrer Medien- und Veranstaltungsfirma „Chest Trap Sports“, die sich auf Frauenfußball in Südafrika konzentriert. In Salzburg wird sie ihr Projekt „Resettlement – Passing Housing“ weiterverfolgen. Dabei handelt es sich um eine vergleichende fotografische Studie der Wohnräume von Studenten Welche Räume schaffen sie sich, je nach sozioökonomischem und kulturellem Hintergrund und Persönlichkeit? „Ich kann mir vorstellen, dass ein Illustrator, der in seiner Arbeit einen expressiven, skizzenhaften Stil hat, auch seinen persönlichen Lebensraum anders gestaltet als Künstler, die sehr minimalistisch arbeiten“, meint Dahlia Maubane.

Jo Ractliffe leitet noch bis 3. August den Fotografiekurs auf der Pernerinsel. „Mehr als tausend Worte: Fotografie und Narration“ ist das Thema. Zwei Jahre lang folgte Jo Ractliffe den Spuren des Grenzkriegs, den Südafrika in den 1970er und 80er Jahren gegen Angola führte. Sie war dabei mit ehemaligen Soldaten unterwegs, die erstmals seit dem Abzug der südafrikanischen Verteidigungsarmee an die Kampfschauplätze zurückkehrten.?Die Schwarzweiß-Fotografien von „As Terras do Fim do Mundo“ (Das Land des Endes der Welt) sind Aufnahmen von stummen Kriegsspuren.

Jo Ractliffe lebt und arbeitet als Fotografin in Johannesburg, Südafrika. Sie beschäftigt sich vorwiegend mit der Landschaft und ihrer Rolle in der Vorstellungswelt Südafrikas, insbesondere in Bezug auf das gewaltsame Erbe der Apartheid. Ebenso wie für die Besonderheiten ihrer Sujets interessiert sie sich für die analytischen Möglichkeiten der Fotografie als Instrument zur Erforschung und Untersuchung von Wahrnehmungsbedingungen. Insofern erkundet Ractliffe auch das expressive und evokative Potenzial der Fotografie jenseits ihres Dokumentarcharakters.

Öffentliches Mittagsgespräch mit Dahlia Maubane: Dienstag (31.7.), 13 Uhr, Alte Saline Hallein (in englischer Sprache) - www.summeracademy.at
Jo Ractliffe stellt ab 31.7. in der Galerie Fotohof aus - www.fotohof.at
Bilder: Internationale Sommerakademie für bildende Kunst
Zum DrehPunktKultur-Vorberichten Kunstfälscherkurs und Humor in der Konzeptkunst
und Ungeschützte Werkstätte

 

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