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Philharmonische Höhenluft schnuppern

HINTERGRUND / BLASMUSIK / WIENER PHILHARMONIKER

16/08/15 Junge Salzburgerinnen und Salzburger haben Glück, sie kommen jedes Jahr dran. Sonst nur junge Blasmusik-Talente aus jeweils einem anderen Bundesland. Seit zehn Jahren gibt es die Konzerte von Wiener Philharmonikern mit der Blasmusikjugend.

Am Sonntag (16.8.) zur Matineenstunde in der Felsenreitschule kam diesmal Blasmusik-Nachwuchs aus Oberösterreich und Salzburg dran. Die siebzig jungen Musikerinnen und Musiker arbeitten wieder drei Tage lang mit zehn Orchestermitgliedern der Wiener Philharmoniker und traten mit ihnen gemeinsam auf. Das jährliche Konzert gilt seit vielen Jahren als ein ausgesprochener Publikumsmagnet: Die (kostenlosen) Karten waren am ersten Tag der Ticketausgabe auch schon wieder weg.

Landeshauptmann Haslauer hat bei einem Empfang nach dem Konzert Karl Jeitler und Gerald Schubert einen persönlich gewidmeten Ehrenbecher überreicht. Die beiden Philharmoniker engagieren sich seit zehn Jahre für dieses Projekt. Der Posaunist Karl Jeitler, der das Blasmusikkonzert von Anbeginn dirigiert, wurde 1947 in Wien geboren, seit 1974 ist er Mitglied der Wiener Philharmoniker. Bereits 1970 gründete Jeitler eine Jugendkapelle in Rohrau, fungierte als Kapellmeister in Grafenbach und als musikalischer Leiter des „Trompeterorchesters der Stadt Wien“ (ab 1980). Von 1989 bis 1997 war er Leiter der „Jungen Bläser-Philharmonie Wien“. Sogar in Japan hat Jeitler Blasmusikprojekte betreut. Von 1996 bis 2008 war er Lehrer beim Internationalen Orchesterinstitut Attergau.

Gerald Schubert (Jahrgang 1956) ist nicht Bläser, sondern geiger bei den Philharmonikern. Auf ihn geht die Initiative „Sonderkonzert der Wiener Philharmoniker mit jungen Blasmusiktalenten“ zurück. Schubert hat sich auch die Probespielseminare und die Sommerakademie der Wiener Philharmoniker in der Festspielzeit ausgedacht.

Roman Gruber, Geschäftsführer des Salzburger Blasmusikverbandes verwies auf das Zu-Tode-Sparen der über Jahrhunderte gewachsenen Tradition des Militärmusikwesens, das es bald in dieser Form nicht mehr geben werde. Da sei die Initiative der Philharmoniker „ein wahrer Glücksfall für die jungen Musikerinnen und Musiker“.

Andreas Großbauer, Vorstand der Wiener Philharmoniker: „Die Wiener Philharmoniker fühlen sich mit der Tradition der Österreichischen Blasmusik eng verbunden. Viele Musikerinnen und Musiker, die heute Spitzenpositionen in unserem Orchester einnehmen und so weltweit ein Millionenpublikum erfreuen, haben ihren musikalischen Weg nebst einer fundierten Ausbildung in den diversen Blasmusikverbänden begonnen.“

Ziel ist es, besonders begabte junge Holz- und Blechbläser und Schlagzeuger im Alter zwischen 15 und 25 Jahren zu unterstützen und sie auf ihrem Weg zu einer professionellen Musikerlaufbahn voranzubringen. Die Spezialität des Projekts liegt darin, dass die jungen Teilnehmer auch mit Opernliteratur vertraut gemacht werden – einer Stilrichtung, die im heutigen Blasmusikleben im Hintergrund steht. Drum tauchten im Programm am Sonntag auch Namen wie Leoncavallo oder Tschaikowsky auf. (dpk/LK/Blasmusikverband)

Bilder: LMZ/Neumayr/Probst

 

 

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