Auf dem Mond und auf der Salzburger Erde
IM PORTRÄT / KAROLINE GRUBER
19/02/14 Die international erfolgreiche Opernregisseurin Karoline Gruber wird ab dem Wintersemester 2014/2015 als Professorin an der Universität Mozarteum Salzburg unterrichten. Sie wird an der Opernschule Nachfolgerin von Eike Gramss.
„Leider ist der Geschmack des Wiener Publikums höchst unzuverlässig“, hieß es in der „Welt“ nach der Premiere von Verdis selten gespielter Oper „Le Villi“ 2005 in der Wiener Staatsoper. Der österreichischen Regisseurin Karoline Gruber sei ein Buhkonzert entgegen, was der deutsche Kritiker so kommentierte: „Ein krasser Justizirrtum der Volkesstimme. Denn die Inszenierung ist klug, intensiv und konsequent.“
Künftig wird man öfters mal Inszenierungen von Karoline Gruber in Salzburg erleben können, denn sie übernimmt ab dem Wintersemester 2013/14 am Mozarteum eine Universitätsprofessur im Fach „Musikdramatische Darstellung – szenisch“.
Einen Durchbruch feierte Karoline Gruber im Jahr 2002 mit ihrer Interpretation von „Il mondo della luna“ von J. Haydn, die sie mit René Jacobs bei den Innsbrucker Festwochen erarbeitete. Im Jahr 2003 war ihre Inszenierung von Monteverdis „L’Incoronazione di Poppea“ ein großer Erfolg an der Hamburgischen Staatsoper und wurde in der Kritikerumfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ in der Kategorie „Bester Regisseur/Beste Inszenierung“ nominiert. Ein weiterer großer Erfolg gelang ihr 2012 mit „Lear“ von A. Reimann an der Hamburgischen Staatsoper mit Bo Skovhus in der Titelrolle.
"Schlichtweg Festspielformat" hat ein Kritiker ihrer Inszenierung von Mozarts „Don Giovanni“ 2012 in der Deutschen Oper am Rhein (Düsseldorf) bescheinigt. In Österreich hat Karoline Gruber in den neunziger Jahren in Linz gearbeitet und dort „Hoffmanns Erzählungen“, „La Traviata“ und Puccinis „Trittico“ inszeniert, aber auch „Die Weise von Liebe und Tod des Cornet Chr. von Rilke“, eine Oper von Siegfried Matthus. Im neuen Musiktheater Linz wird sie heuer im Dezember „Die Csardasfürstin“ herausbringen. Ein weiteres aktuelles Vorhaben: Korngolds „Die tote Stadt“ in Hamburg, Premiere ist am 22. März.
Karoline Gruber wurde in der Nähe von Graz geboren und studierte Theater- und Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Philosophie an der Universität Wien. Zu den wichtigsten Stationen ihrer Laufbahn gehören die Hamburgische Staatsoper, die Sächsische Staatsoper Dresden, die Staatsoper Unter den Linden Berlin, das New National Theatre Tokyo, und das das Teatro Sao Carlos Lissabon.
Schwerpunkte lassen sich nicht ausmachen bei dieser vielseitigen und gut beschäftigten Opernregisseurin. Vom Barock bis zu zeitgenössischen Werken reicht der Bogen. Auch das Unterrichten ist ihr nicht neu: Karoline Gruber war Professorin für „Szenischen Unterricht“ an der Universität der Künste Berlin, Gastprofessorin für Regie an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin und unterrichtete an den Hochschulen Würzburg und Saarbrücken sowie am Opernstudio des Teatro Sao Carlos Lissabon und am Opernstudio des New National Theatre Tokyo. (Universität Mozarteum/dpk-krie)