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Gottfried Franz Kasparek – ein Sechziger

AUS DER REDAKTION

11/08/15 Jüngst, in seiner „Figaro“-Besprechung für den DrehPunktKultur, hat er auf der Bühne eine „patschierliche“ Susanna ausgemacht: Da wurde wieder einmal klar, dass Gottfried Franz Kasparek seine Wiener Wurzeln nicht leugnen kann und auch nicht mag.

Dort war er schon als Teenager Stammgast auf dem Stehplatz der Staatsoper, hat er sich da so manche Rosine – der Meinl-Lehrbub hätte vielleicht gesagt: „Zibebe“ – herausgepickt. Was er dort, auch im Burgtheater und in der Josefstadt  nicht alles gehört hat! Er erzählt davon mit Leidenschaft. Er hat noch Zeiten erlebt, da die einzelne Sängerleistung mehr galt als das, was Regisseure erzählen (auch das kann man aus seiner diesjährigen „Figaro“-Besprechung herauslesen).

Bei den Zibeben im Regal hat es Gottfried Franz Kasparek nicht lang gehalten, zu stark war der Hang zur Musik. Und so kam er in Wien zu Doblinger und bald war er in Salzburg: Generationen von Musikstudenten und die Musikfreunde am Ort wussten das Fachwissen des Musikalienhändlers in der „Mayrischen“ zu schätzen.

Man sah und sieht ihn so gut wie in jedem Konzert. Es war folgerichtig, dass sein beruflicher Weg auf die „angewandte“ Seite des Musiklebens führte: als oft angefragter Autor für Programmheftbeiträge, als ebenso geschätzter Konzert-Einführer, der das Wissenswerte pointiert - aber in charmantem Plauderton - vermittelt.

Für die zeitgenössische Musik hat er eine Antenne, und so wurde er Impresario des stArt-Festivals. Da hat er ob seiner Freundschaften und guten Kontakte überall hin eine Vernetzung zwischen Musik-Institutionen bewirkt, die damals ganz und gar nicht üblich war in Salzburg. Als Operetten-Kenner hat er gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Helga Gruber beim Lehár Festival in Bad ischl ein Jugendprogramm aufgebaut und seit einigen Jahren ist er künstlerischer Leiter des Diabellisommers in Mattsee. Er macht dort Programme, die er, der passionierte Musikhörer, selbst gerne genießt: Das dürfte das Erfolgsrezept sein.

Für den DrehPunktKultur ist Gottfried Franz Kasparek viele Jahre lang als „Fußgänger“ durch die Stadt gestreift. Wir freuen uns, ihn als sachkundigen Musikkritiker im Team zu haben! (dpk-krie)

Bild: dpk-klaba

 

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