08/10/20 Goethe, der Karrierist? Jedenfalls hat er, der als 26jähriger an den Weimarer Hof kam und sieben Jahre später Minister und quasi zweiter Mann im Staate war, sehr genau gewusst, wie Karriere geht. Sein Lehrstück dazu: Reineke Fuchs, nun dramatisiert im Grazer Schauspielhaus.
02/10/20 Vor hundert Jahren geschah demokratiepolitisch Bemerkenswertes: Im Fall von Südkärnten bestimmten nicht die Siegermächte über die künftigen Landesgrenzen, sondern die Bevölkerung der Region wurde zur Abstimmung gerufen. Ein Jahr später stimmte man über das burgenländische Sopron/Ödenburg ab.
02/10/20 Das slowenische Wort, das bleibt: Srečno. Es heißt eigentlich glücklich und wird umgangssprachlich ungefähr immer dann gebraucht, wenn einem nichts Verbindlicheres einfällt, im Sinne von: Mach's gut.
14/09/20 War es nicht das Allererste in diesem März, dass sich die europäischen Staaten ihrer Grenzen erinnert und sie diese dicht gemacht haben? Haben wir nicht gerade vorgeführt bekommen, was der Traum von allezeit offenen Grenzen wert ist, wenn's ernst wird? Ein Stück, das ums Ziehen von Grenzen kreist, könnte, müsste also eines der Stunde sein.
03/09/20 Ausgerechnet heuer hätten die Klangspuren als völkerverbindendes Festival mit vielen außereuropäischen Gästen stattfinden sollen. Wegen der Corona-Beschränkungen ist alles anders. Von 11. bis 20. September werden fast ausschließlich österreichische oder in Österreich lebende Musikerinnen und Musiker beim Tiroler Festival für Neue Musik auftreten.
19/08/20 Heuer ist freilich alles anders, auch in Grafenegg. Nichts da mit reisenden Orchestern, und vor dem Wolkenturm, wo sonst (inklusive der Rasenplätze) 2.100 Leute Platz finden, sind es jetzt 1.250. Immer noch viele.
11/08/20 „In diesem Jahr ist vieles erstmalig und außergewöhnlich. Aber wir alle sind glücklich, dass wir mit Leonora eine Oper auf die Bühne bringen dürfen, die von einer Frau handelt, die nie aufgegeben, die gekämpft hat und für die am Ende alles gut wird.“
05/08/20 Franz Lehárs schwer unterschätzte Operette Die blaue Mazur erfreut in einer verkleinerten Version im Jugendstil-Kleinod der Sommerarena in Baden bei Wien. Dank des bearbeitenden und inszenierenden Intendanten Michael Lakner wird wenigstens dort der 150. Geburtstag des Komponisten würdig begangen.