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Zahlen und Emotionen

FESTSPIELE / BILANZ

27/08/21 Einnahmen 26,7 Millionen Euro brutto. 198.380 Besucher in regulären Veranstaltungen. 16.340 Besucher in 46 Sonderveranstaltungen wie Fest zur Festspieleröffnung, Meisterklassen oder Opern-Camps. 12.342 besuchten 14 Einlass- und Generalproben. In Summe wurden 227.062 Karten ausgegeben. Die Platzauslastung liegt bei 91 Prozent.

Die Gäste kamen aus 71 Nationen Ländern, Top ten waren Österreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, die USA, Italien, Großbritannien, Spanien und Belgien. 4.700 Jugendkarten sind aufgelegt und im Pressebüro 549 Journalisten aus 31 Ländern akkreditiert worden.

„Im Publikumsbereich wurden bei 227.062 Besuchern bis 27. August ganze zwei Personen gemeldet, die zwar zum Zeitpunkt des Besuchs einen gültigen 3G-Nachweis besaßen, im Nachgang zum Besuch allerdings positiv getestet wurden. Bei beiden Fällen kam es zu keiner Folgeinfektion von anderen Festspielbesuchern“, heißt es in der Aussendung von heute Freitag (27.8.). Dies sei eine „Bestätigung des sehr strikten Präventionskonzeptes, der Disziplin unserer Besucher und der Effektivität von professionellen Belüftungsanlagen“. Die Salzburger Festspiele hätten damit er erneut bewiesen, „dass von Veranstaltungen mit einem präzisen und konsequent umgesetzten Präventionskonzept auch in Zeiten der Pandemie kein erhöhtes Risiko ausgeht.“

Durch die kurzfristige Möglichkeit, die Veranstaltungen mit Vollkapazität zu verkaufen, konnten die Festspiele wie geplant durchgeführt werden und ein drohendes Defizit abgewendet werden, resumiert der Kaufmännische Direktor Lukas Crepaz. Das Präventionskonzept sei in vielen Bereichen deutlich strenger gewesen als die gesetzlichen Vorgaben: Gegolten haben etwa Maskenpflicht im Backstagebereich, ab 20. Juli FFP2-Maskenpflicht im Zuschauerbereich, 3G auch für Kinder und Jugendliche ab sechs Jahren sowie eine „penibel abgestimmte Testsystematik für die Mitarbeitenden und Mitwirkenden“. In den letzten 2,5 Monaten wurden über 12.700 Tests abgenommen, davon 3.700 PCR-Tests und 9.000 Antigen-Tests: „Aufgrund der hervorragenden Arbeit des Partnerlabors medilab in Salzburg lagen in dringenden Fällen die Ergebnisse der PCR-Tests bereits 2,5 Stunden nach Abstrich vor. Dadurch konnten die einzelnen positiven Fälle sofort isoliert werden, sodass es zu keinen Clustern im Betrieb kam.“

Den nackten Zahlen stehen in der Schlussbilanz der Festspiele beinahe schon emotionale Aussagen der Direktoriumsmitglieder gegenüber: „Wir haben wohl selten so deutlich erlebt, dass Festspiele ein Heraustreten aus dem Alltäglichen bedeuten. Und wir haben wohl selten so intensiv empfunden, welche Wirkung gerade in Krisenzeiten Teilhabe und Gemeinschaft entfalten. Die Kraft des Theaters manifestiert sich in der Identifizierung – im Mitleiden, im Miterleben auch der dunkelsten Gedanken und der entsetzlichsten Taten, in der Erschütterung durch die wahrhaftige Präsenz der Protagonisten auf der Bühne und im Publikum.“

Im„zweiten Jubiläumssommer“ hab man das Versprechen „erfüllt, all jene Produktionen, die wir für 2020 vorgesehen hatten und die die Pandemie verhinderte, zu realisieren“. Dem radikal dikalen zügellosen Individualismus des Don Giovanni sei mit Luigi Nonos Intolleranza 1960 als Gegenmodell das Kollektiv gegenüber gestellt worden: „Ingo Metzmacher und Jan Lauwers übersetzten Nonos Appell an die Gerechtigkeit in unsere heutige Realität. Dieser gellende Schrei nach Menschlichkeit hallt lange nach, diese Reflexion über Toleranz und Intoleranz war vermutlich nie wichtiger als heute“, sagt Intendant Markus Hinterhäuser.

Den Medienverantwortlichen Florian Wiegand, Leiter Konzert und Medien, freut es besonders, „dass es uns gemeinsam mit unseren treuen Partnern wie UNITEL, ORF, ZDF, Arte, 3sat, Medici, Mezzo, Fidelio und NHK gelungen ist, mit 16 audiovisuellen Produktionen und 24 Hörfunk-Aufzeichnungen die diesjährigen Festspiele zu der internationalen Begeisterungsgemeinschaft hinauszutragen.“

„Zum letzten Festspielwochenende dürfen wir uns über einen dreifachen Erfolg freuen. Wir konnten in Zeiten der Pandemie sichere Festspiele abhalten. Wir haben in Oper, Schauspiel und Konzert Produktionen gezeigt, die so nur unter den idealen Bedingungen für Proben und Aufführungen bei den Salzburger Festspielen möglich sind. Und wir durften Karteneinnahmen verbuchen, die all unsere Hoffnungen überstiegen“, so die Bilanz von Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler. „Für mich persönlich rundet sich damit meine Zeit bei den Festspielen aufs Schönste. Meine Präsidentschaft begann 1995 zum 75-Jahr-Jubiläum und endet jetzt mit dem zweiten Teil des 100-Jahr-Jubiläums.“ Sie sei dem Schicksal sehr dankbar, dass sie „27 Saisonen die Festspiele mitgestalten konnte“, so die scheidende Präsidentin Helga Rabl-Stadler. (SF/dpk-klaba)

Bild: SF / Anne Zeuner

 

 

 

 

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