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Allerweltniveau für Jederfrau

DOKUMENTATION / KULTURPOLITIK / PARTEIPROGRAMME

22/04/13 Wenn schon in diesen Vorwahlzeiten in Salzburg nicht gesprochen wird über Kulturfragen: Was steht eigentlich in den Parteiprogrammen zum Thema? Der Dachverband der Salzburger Kulturstätten hat da ein kleines Dossier zusammengestellt, das wir hier dokumentieren.

SPÖ


Weltniveau und für Jedermann/frau. Salzburgs lange Tradition als Land der Kunst und Kultur ist nicht nur ein Grund stolz zu sein, sondern auch eine Verpflichtung, dieses kulturelle Erbe einerseits zu bewahren und andererseits weiterzuentwickeln. Die breite Palette an kulturellen Angeboten reicht von der international renommierten Hochkultur mit den Festspielen zu Ostern, zu Pfingsten und im Sommer über zahlreiche Festivals der klassischen, zeitgenössischen und modernen Musik über die vielfältigen Angebote der freien Szene und ihrer KünstlerInnen und Kulturschaffenden bis hin zum Ausdruck des lebendigen Brauchtums und der Volkskultur in unserem Bundesland.

In diesen unterschiedlichen Ausdrucksformen spiegeln sich die Interessen, Bedürfnisse und Ansprüche von Kulturschaffenden und Kulturkonsumenten wider. Denn Stadt und Land Salzburg sind belebt von Kultur.

Und da die Kultur von den Menschen lebt, soll allen Bürgerinnen und Bürgern der Zugang zu kulturellen Inhalten und Institutionen ermöglicht werden. Neben der Bewahrung des kulturellen Erbes in all seiner Vielfalt muss es auch Anstöße und Freiräume für neue Entwicklungen geben. Hier gilt es vor allem, die entsprechende Akzeptanz in der Öffentlichkeit für den Stellenwert von zeitgenössischer Kunst und Kultur zu schaffen. Die Freiheit der Kunst ist zu verteidigen! Die Salzburger SPÖ wird folgende Maßstäbe an ihre Kulturpolitik legen:

• Um eine Kulturpolitik »aus einem Guss« zu gewährleisten, ist es das Ziel, dass alle Kulturagenden im Land Salzburg – von den Museen über die zeitgenössische Kunst und Kultur bis hin zur Volkskultur – in einer einzigen politischen Ressortverantwortung zusammengefasst werden. Es soll in einer Hand zusammengeführt werden, was in der Kulturlandschaft Salzburgs unbestritten zusammen gehört.

• Der ergebnisorientierte Dialog der Politik mit den Kulturschaffenden und den Interessensvertretern wird intensiviert und soll offen, (selbst) kritisch und regelmäßig geführt werden. Zentrale Ansprechpartner dafür sind der Landeskulturbeirat und die VertreterInnen der IG Kultur sowie die Organisationen der Interessensvertretungen wie etwa der Dachverband der Kulturstätten und die Brauchtums- und Heimatverbände. Weiters soll der Prozess für die Erstellung eines kulturellen Leitbildes für das Land Salzburg möglichst bald erfolgen.

• Das Land Salzburg soll ein verlässlicher Partner sowohl für die gewachsenen Einrichtungen als auch für die freie Kulturszene und einzelne Kulturschaffende trotz budgetär schwieriger Zeiten bleiben. Dazu ist auch ein neuer kritischer Blick auf das Kulturbudget zu werfen. Mehrjährige Fördervereinbarungen sollen mit den Kulturschaffenden abgeschlossen und mit den anderen Subventionsgebern, wie etwa der Stadt und dem Bund, akkordiert werden. Die ziel- und wirkungsorientierte Vergabe von öffentlichen Geldern als finanzielle Unterstützung für den Kulturbetrieb soll für alle FördernehmerInnen längerfristige Planungssicherheit geben.

• Ganz allgemein müssen neben der Vergabe von Subventionen auch die darüber hinaus vorhandenen Möglichkeiten der Unterstützung durch die öffentliche Hand kritisch hinterfragt und neu strukturiert werden.

• Die kulturelle »Nahversorgung« in Landgemeinden mit Kulturangeboten ist in jedem Bezirk zu sichern und weiter auszubauen. Daher soll für die Schaffung eines Kulturzentrums für den Lungau ein neuer Anlauf gestartet werden. Darüber hinaus soll durch einen neuen und flexiblen Ansatz (»Modell Leerstandsmelder«) das Suchen, Finden und Nutzen von Räumen als Proben- und Produktionsstätten für Kunst- und Kulturschaffende möglich gemacht werden. Längere Zeit freistehende Räumlichkeiten sollen für die kulturelle Zwischennutzung zur Verfügung gestellt werden.

• Auch muss die Aus- und Weiterbildung eine wichtigere Rolle einnehmen. Daher sollen Projekte, die sich diesem Thema widmen, verstärkt gefördert werden, wie etwa die Wissensvermittlung für die Erstellung von Budgets und Leitbildern für Kulturinitiativen und -einrichtungen, das Projektmanagement im Kulturbereich, Seminare über das geltende Veranstaltungs- und Vereinsrecht, und ähnlichem. 

• Besonders soll auf die Bedürfnisse speziell der jungen Menschen geachtet werden. Schwerpunkte sind dabei in allen Bereichen des kulturellen Angebotes zu erarbeiten und zu setzen. Die Kinder und Jugendlichen sollen dazu angeregt werden, sowohl aktiv am kulturellen Leben teilzunehmen als auch ihrer eigenen Kreativität und ihrem Können künstlerisch Ausdruck zu verleihen.

 

ÖVP


Gerade in einer Gesellschaft, die sich so stark verändert, sind Kunst und Kultur von großer Bedeutung: Hier passiert eine aktive Beschäftigung mit Tradition, Moderne und Brauchtum einerseits und mit aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen andererseits. Das schafft Identität und fördert das Verständnis auch für andere Kulturen.

Wir wollen das künstlerische Schaffen in den Mittelpunkt stellen und bestmögliche Rahmenbedingungen zur Entfaltung bieten. Dabei hat für uns Volkskultur und klassische Hochkultur ebenso Platz wie alternative und zeitgenössische Kunst aller Sparten (darstellende und bildende Kunst, Tanz, Fotografie/Film/Neue Medien, Literatur, Architektur, neue Musikformen).

Salzburgs Kulturlandschaft ist geprägt von international anerkannten Aktivitäten. Wir können zu Recht stolz sein auf Aushängeschilder wie die Salzburger Festspiele, das Adventsingen, das Jazzfestival Saalfelden und vieles andere mehr. Doch mindestens ebenso wichtig für das kulturelle Leben in Salzburg sind regionale, innovative und alternative Kunst- und Kulturprojekte. Eine lebendige Kulturszene soll sich nicht nur in urbanen Zentren, sondern gerade auch in ländlichen Regionen behaupten können, wie es mit dem Jazzfestival Saalfelden hervorragend gelungen ist. Dabei muss für Volkskultur und Volksmusik ebenso Platz sein wie für alternative und zeitgenössische Kunst, Architektur, Museen und neue Musikformen.

Hauptaufgabe der Kulturpolitik liegt in der Schaffung von Rahmenbedingungen, die eine positive Weiterentwicklung in allen Kunstsparten ermöglicht. Die Neustrukturierung der Salzburger Museumslandschaft gehört hier ebenso dazu, wie die Unterstützung des Salzburger Literaturfestes oder die Weiterentwicklung der Salzburger Sommerakademie. Projekte gerade in den ländlichen Regionen haben dafür Sorge zu tragen, dass es nicht nur im urbanen Zentrum eine lebendige Kulturszene gibt.

Unser Weg

• Kompetenzen bündeln: Derzeit sind für Kultur, Volkskultur und Museen jeweils unterschiedliche Regierungsmitglieder zuständig. Das ist ineffizient. Wir fordern, dass diese Bereiche zusammengeführt und Kompetenzen gestrafft werden.

• Aktionsplan »Kultur Salzburg 2020« erarbeiten: Die Schwerpunkte des Landes im Kunst- und Kulturbereich sollen gemeinsam erarbeitet und in einem mittelfristigen Aktionsplan festgehalten werden.

• Regionale Kulturinitiativen fördern: Neben den großen Aushängeschildern der Kultur in Salzburg wollen wir gerade die kleineren, regionalen Kulturinitiativen nicht außer Acht lassen.

• Kulturförderung transparent gestalten: Die Verwendung der Kulturförderung soll für jeden transparent und nachvollziehbar sein. Mittelfristige Ziele sollen in Fördervereinbarungen festgelegt werden.

• Domquartier-Rundgang fertigstellen: Mit einem Rundgang von Residenz und Residenzgalerie über das Dommuseum, St. Peter und den Wallistrakt wollen wir in der Stadt Salzburg ein neues Highlight schaffen.

• Museen unterstützen: Salzburgs Museen sollen mit ihren Ausstellungen auch zukünftige Besucher begeistern. Weitere Investitionen in die Museen unterstützen wir deshalb und fördern mit Nachdruck Kooperationen zwischen den Museen.

• Kulturdenkmäler erhalten: Mit zahlreichen Burgen und Bauernhöfen, Wegkreuzen, Marterln und Kapellen hat Salzburg eine einzigartige Kulturlandschaft. Wir setzen uns für den Erhalt dieser kulturellen Denkmäler ein.

• Kulturelle Sonderprojekte unterstützen: Wir werden weiterhin interessante Sonderprojekte im ganzen Bundesland unterstützen und so den Dialog zwischen künstlerischen Schaffen und dem philosophischen Hinterfragen unserer Gesellschaft, unserer Lebensformen und Wertesysteme fördern.

• Fotografie- und Medienschwerpunkt ausbauen: Das Museum der Moderne Rupertinum soll als österreichisches Zentrum für Fotografie noch mehr Bedeutung gewinnen. Der Grundstein dafür ist durch die Fotosammlung und FOTOGRAFIS bereits gelegt.

• Vereine fördern: In Vereinen und Verbänden tragen viele Salzburgerinnen und Salzburger dazu bei, unsere Kultur zu erhalten und weiter zu entwickeln. Darunter finden sich innovative, kulturelle Impulse ebenso wie Brauchtum und Tradition oder kulturübergreifende Initiativen. Wir bekennen uns zu einer Förderung dieser wichtigen Aktivitäten.

• Künstlerinnen und Künstler fördern: Schaffung von Rahmenbedingungen, die eine positive Weiterentwicklung für (institutionsfreie) KünstlerInnen aller Kunstsparten ermöglichen

• Landesausstellung: Im Jahr 2016 feiert Salzburg 200 Jahre Zugehörigkeit zu Österreich.

 

DIE GRÜNEN

Wir wollen:

• Eine lebendige Kunst- und Kulturszene

• KünstlerInnen sollen von ihrer Arbeit leben können

• Verstärkte Förderung eines breiten und vielfältigen Kulturangebots

Wir fordern:

• Langfristige Förderverträge (mindestens 3 Jahre) auch für kleinere, freie • Institutionen. Nur so kann eine minimale Planungssicherheit garantiert werden.

• Überarbeitete und zeitgemäß angepasste Kulturpreise

• Räume, Mittel und Austattung für selbstverwaltete Jugendkulturarbeit

• Mehr kulturelle Diversität in Beiräten und Jurys

• Die Leitung der Festspiele muss sich endlich von ihren unzeitgemäßen Privilegien trennen

 

FPÖ

• Freier Eintritt zu Kultureinrichtungen in der Stadt Salzburg für Kinder & Jugendliche bis 18 Jahre.

• Stärkere Förderung der Volkskultur

 

TEAM STRONACH

  

• Das kulturelle Angebot muss deshalb auch von einem entsprechenden Eigenfinanzierungsanteil getragen sein, der das Interesse der Bevölkerung widerspiegelt. Im Kulturbereich muss das Förderwesen dringend durchforstet und vereinfacht werden, damit nicht die besten Beziehungen, sondern die besten Ideen ausschlaggebend sind.

• Privates Sponsoring in Österreich sollte man von der Steuer absetzen können, sofern die Mittel in Österreich engagierten Kultur-, Sport- und Sozialvereinen mit ordentlicher Buchführung zugutekommen.

• ... deshalb sollte allen Menschen der Zugang zu Kunst und Kultur offenstehen.

 

PIRATENPARTEI

Kein Kulturprogramm

 

KPÖ

Kein Kulturprogramm

(Zusammenstellung: Dachverband Salzburger Kulturstätten)

Zum Kommentar Bloß nicht mit Kultur anpatzen
Zur Meldung Rundum sehr übersichtliche Perspektiven

 

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