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Öfter mal der Jüngste

IM PORTRÄT / ROBIN TICCIATI

22/01/10 Rasch ist er zu Ruhm gekommen, der 1983 in London geborene Robin Ticciati. Der Jüngste bisher: Das war Ticciati sowohl am Pult der Mailänxder Scala als auch bei den Salzburger Festspielen.

IM PORTRÄT / ROBIN TICCIATI

22/01/10 Rasch ist er zu Ruhm gekommen, der 1983 in London geborene Robin Ticciati. Der Jüngste bisher: Das war Ticciati sowohl am Pult der Mailänxder Scala als auch bei den Salzburger Festspielen.

Von Reinhard Kriechbaum

22/01/10 Die Jugendoper "Il sogno di Scipione" hat Robin Ticciati 2006 im großen Mozart-Opernreigen der Festspiele dirigiert. "Es war nicht nur Süßholz, was das Kärntner Sinfonieorchester raspelte", schrieb damals der DrehPunktKultur über den 23jährigen Debütanten, von dem es hieß, er sei der jüngste Dirigent in der Festspielgeschichte. Leicht hat man es ihm ja nicht gemacht bei "Mozart 22", mit einem Provinzorchester und einer drittklassigen Sängerbesetzung …

Unterdessen hat man Robin Ticciati schon viel, viel besser kennen lernen dürfen am Ort - und damit einen höchst bemerkenswerten jungen Dirigenten, der das Musikantische auf seine Fahnen geschrieben hat. Simon Rattle war (neben Sir Colin Davis) einer seiner Lehrmeister, und man muss beinah lachen, wenn man den Rattle-Klon beobachtet. Nicht nur in Gestalt und Haartracht ist er ihm frappant ähnlich. Das Dirigieren selbst, die Art der Bewegungen, die einladenden und ordnenden Gesten - das trägt unmittelbar die Handschrift des Lehrmeisters Rattle. Und auch den Charme hat Ticciati ihm wohl abgeschaut.

Mit Haydns Symphonie "Die Uhr" hat Ticciati sich ein Jahr später - 2007 - bei der Mozartwoche eingestellt und vorgeführt, dass er einer ist aus jener Generation, für die ein "modernes" Symphonieorchester und historische Informiertheit keine Gegensätze sein müssen. Dass er sich auch auf neuere Musik versteht, hat er damals auch schon gezeigt, mit einem Werk von Webern. Die "Tiefenschärfe" in der Gestaltung ist damals aufgefallen, und das lässt natürlich Erwartungen aufkommen an das bevorstehende Mozartwochen-Konzert am Sonntag (24.1., 19.30 Uhr) mit dem Mozarteumorchester: Immerhin stehen da der Musik Mozarts Werke von György Ligeti und György Kurtág gegenüber. Solisten an diesem Abend sind Vero0nika Eberle (in Mozarts Violinkonzert in A-Dur KV 219) und Antoine Tamestit (Viola), der Kurtágs "Movement" spielen wird.

Übrigens war Robin Ticciati nicht nur bei den Festspielen der Jüngste: Ein Jahr zuvor hatte er an der Mailänder Scala Ticciati ist seit Beginn dieser Saison 2009/2010 Chefdirigent des Scottish Chamber Orchestra. Zudem ist er seit Januar 2007 Musikdirektor von "Glyndebourne on Tour", dem Tournee-Ensemble des Glyndebourne Festival. Ab Herbst dieses Jahres  wird er Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker. (dpk-krie)

Bilder: ISM/Wolfgang Lienbacher

 

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