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… und dann tanzen nach Mozart

IM PORTRÄT / SASHA WALTZ

05/08/11 Am Sonntag (7.8.) ist die Choreographin Sasha Waltz mit der Produktion „Continu“ Gast bei den Festspielen in der Reihe „Der Fünfte Kontinent“. Im Jänner ist Sasha Waltz wieder in Salzburg, die Mozartwoche 2012 wird am 27. Jänner  mit dem choreografischen Konzert „gefaltet“ eröffnet. Was sie "falten" wird, ist ihr selbst noch nicht klar. Aber man redet schon mal drüber.

Von Heidemarie Klabacher

altGar soviel scheint derzeit noch nicht auf dem Papier zu stehen. Soll auch gar nicht! Denn choreografiert und sogar komponiert und werden soll als „work in process“.  Mozart wird vorkommen, nicht nur als Ideengeber und atmosphärischer Übergott, wahrscheinlich werde, so Sasha Waltz, sogar ein Kammermusikwerk Mozarts „in Originalform“ erklingen.

Die Tänzerin und Choreografin Sasha Waltz hat heute Freitag (5.8.) bei einem Werkstattgespräch im Pausenfoyer des Mozarteums davon erzählt, wie sie die Grenzen zwischen Musik und Tanz auflösen und verschwimmen lassen will. Sie wolle sogar die Musiker in Bewegung bringen, „soweit diese sich auf den Arbeitsprozess einlassen“. All das werde freilich erst in der letzten Phase vor der Aufführung im Landestheater entstehen. Die Vorarbeiten werden im Berliner „Radialsystem“ passieren.

Für die Musik wird jedenfalls der Komponist Mark Andre zuständig sein. Was Sasha Waltz freut, die gerne mit „noch lebenden Komponisten“ zusammenarbeitet, „weil ich direkt in Kontakt zu ihnen treten kann“. Bei Mozart, dessen Biographie von Hildesheimer, sie inzwischen gelesen hat, ist das natürlich schwieriger. Marc Andre werde jedenfalls seine Musik auch nicht vorab komponieren und dann den Musikern die fertigen Noten auf’s Pult stellen. Auch die Musik soll bei den Proben „direkt entwickelt“ werden: „Durch Recherche mit den Musikern und deren Instrumenten entstehen andere Klänge“, so Sasha Waltz.

Auch Geräusche, die beim Tanzen entstehen - durch schleifen auf dem Boden, springen, aber auch Atem oder Geräusche durch Berührung der tanzenden Körper - sollen in die Musik integriert werden. „Körpergeräusche aus der Sicht des Komponisten sollen miteinbezogen werden.“

Für den Lachenmann-Schüler Marc Andre sei Mozart ein zentraler Bezugspunkt seines kompositorischen Schaffens. Sie selber habe erst durch die Einladung von Stephan Pauly angefangen, sich mit Mozart zu befassen. Von der Musik Schuberts habe sie sich anfangs „wie festgebunden“ gefühlt. „Das Tanzen wurde nicht frei.“ Erst langsam habe sich das Dialogische entwickelt, seien Tanz und Musik gleichberechtigt einander gegenüber gestanden. Bis Jänner ist ja noch Zeit für Mozart.

"Continu" ist am Sonntag (7.8.) um 20 Uhr in der Felsenreitschule zu sehen. - www.salzburgerfestspiele.at
Bild: dpk-klaba


 

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