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„Motor und Drehscheibe der Kultur in Hallein!“

FRIEDL BAHNER / 70 JAHRE ALT

08/08/11 Unermüdlich – das ist vermutlich das erste Wort, das einem zu Friedl Bahner einfällt, dem Leiter des Halleiner Kulturforums. Er ist gestern, Sonntag (7.8.) siebzig Jahre alt geworden. Längst habe Hallein „ein Image, das dem alten Bild der reinen Industriestadt Paroli bietet“, sagte Bahner kürzlich im DrehPunktKultur-Gespräch.

Von Reinhard Kriechbaum

altEs ist nicht das leichteste Terrain, das Friedl Bahner sich ausgesucht hat: Schließlich geht es darum, ein eigenständiges Kultur-Profil an einem Ort anzubieten, von dem aus es nur ein Katzensprung ist in die kultur-übersättigte Landeshauptstadt. Und, zweitens: Im letzten Vierteljahrhundert haben viele Halleiner wahrlich andere Probleme gehabt als die Kultur. Der Salzbergbau ist den Bach hinunter gegangen, und – Stichwort Papierfabrik – auch andere Leitbetriebe in der Stadt sind erheblich ins Trudeln geraten, gar geschlossen geworden.

Hier der Kultur ein festes Standbein zu schaffen, mit energischer Tatkraft Lobbying betreiben für die Kultur als andere Perspektive – das ist vor allem ein Verdienst von Friedl Bahner.

Er sei „Initiator einer permanenten Diskussion über die Notwendigkeit kulturpolitischen Engagements“, hieß es 1998, als Friedl Bahner mit dem Landpreis für Kulturarbeit ausgezeichnet wurde. Besonderes Augenmerk gebühre dem Kulturforum (das er 1985 gründete) im allgemeinen und Friedrich Bahner im speziellen „für die Kraft, in der derzeit äußerst schwierigen kommunalpolitischen Situation Halleins nicht die Flinte ins Korn zu werfen, sondern unbeirrt alle Möglichkeiten auszuschöpfen, die bisherige Arbeit nicht nur fortzusetzen, sondern weiter auszubauen.“

Das gilt auch dreizehn Jahre später noch. Das Klima habe sich durchaus gewandelt, so Bahner: „Es geht uns nicht darum, kulturelles Geschehen als ‚Kampfmittel’ einzusetzen, sondern eher als allgemeines Lebensmittel.“ Das sei in den neunziger Jahren anders gewesen, „als wir vom Kulturforum mit der damaligen Stadtregierung im Clinch lagen“. Heute gehe es längst darum, die Menschen „neugierig zu machen“ und sie dazu zu verführen, „mit uns zusammen auch Experimente zu wagen“.

„Unserer Maxime entspricht es, im Rahmen unserer Tätigkeit die Menschen davon zu überzeugen, dass die Auseinandersetzung mit vielen Formen von Kunst und Kultur einen wunderbaren Weg darstellt, die Welt mit ihren Licht- und Schattenseiten zu begreifen, anderen Menschen zu begegnen, sich zu begeistern, aber durchaus auch zu empören.“ Das hat Friuedl Bahner vor einem Jahr geschrieben, als es galt, das 25-Jahre-Jubiläum des Kulturforums zu begehen. „Wir wissen, dass wir oftmals Grenzen erreichen, die es zu überbrücken gilt. Damit setzen wir auf die kulturellen Bedürfnisse der Bewohner, vor allem aber auch darauf, Neugierde, Neues und Unbekanntes zuzulassen und kennenzulernen. Dass es dabei auch gilt, Konfliktpunkte ins Positive umzupolen, macht die Kulturarbeit oftmals besonders spannend.“

Das von Friedl Bahner im 26. Jahr geleitete Kulturforum Halleiner ist mit über 150 Terminen im Jahr nach wie vor der größte Kulturveranstalter außerhalb der Landeshauptstadt. „Mit der Gründung des Kulturforums Hallein im Jahr 1985 hast du einen Impuls gesetzt, der das Profil der Stadt wesentlich weiterentwickelt hat: Hallein ist dank deines Einsatzes durch Jahrzehnte auch zur Kulturstadt geworden“ – so Michael Neureiter, als er Friedl Bahner jüngst seine Aufwartung zum runden Geburtstag machte. Der Jubilar habe „Halleiner Kulturgeschichte geschrieben“.

2003 hat Bahner den Kulturpreis der Stadt Hallein entgegen genommen und 2008 erhielt er den Kulturpreis der Halleiner Industrie. Bahner habe auch – so Michael Neureiter – „im Salzburger Bildungswerk eine neue Qualität der Weiterbildung im städtischen Raum geschaffen“.

Bild: Kulturforum / Besl

 

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