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Übergang ohne Pensionsschock

IM PORTRÄT / ERICH MARX

20/10/11 Erich Marx, Direktor des Salzburg Museums, wird im nächsten Jahr fünfundsechzig. Pensionsreif also? Marx, der soeben jetzt das Halleiner Keltenmuseum in sein Museums-Portfolio dazubekommen hat, bleibt ein Jahr länger. - Erste Ideen für das Keltenmuseum.

Von Reinhard Kriechbaum

alt „Eigentlich wollte ich am 1. März nächsten Jahres in Pension gehen, aber ich werde noch ein Jahr bleiben und einen fließenden Übergang ermöglichen.“ Das tat Erich Marx am Rande einer Ausstellungs-Präsentation am Donnerstag (20.10.) kund. Konkret heißt das: Die Geschäftsführung wird demnächst ausgeschrieben, ab 1. März 2012 wird es also ein Zweierteam geben.

„Das Haus ist wohlbestellt“, bilanziert Marx. "Wir sind hervorragend aufgestellt, ein ambitioniertes Team ist am Werk – nur die Finanzen tun mir weh.“ Sprich: Zum neuen Haus, zu den diversen neuen Präsentationen (erst in der Vorwoche wurde das Spielzeugmuseum wiedereröffnet) fehlt Fördergeld, um einen wirklich großzügigen Betrieb zu sichern.

Mit der Übernahme des Keltenmuseums, das fortan also im Rang eines Landesmuseums steht, kommt auf Erich Marx erst mal eine Fülle von legistischen, ausstellungstechnischen und strategischen Maßnahmen und Entscheidungen zu. Den neugierig Nachfragenden bremst er – wie gewohnt ganz Praktiker und Pragmatiker – gleich einmal ein: „Man darf nicht erwarten, dass wir die Welt in einem Jahr neu bauen.“ Die Keltenwelt also auch nicht. Aber „in einer Bergbau-Ausstellung die Frühgeschichte Salzburgs darzustellen“, das wäre schon ein Nahziel. Mit internationaler Vernetzung, die Marx gerade in Sachen Kelten wichtig ist. 2013 könnte eine solche große Schau zustande kommen.

Bis dahin: Kurskorrekturen da und dort. Den Eingangsbereich „mit den vielen Kopien“ will Marx vordringlich verändert und attraktiver gestaltet wissen. „Der Streitwagen könnte nach draußen wandern, auf den Museumsvorplatz, um innen Raum zu gewinnen.“ Den Dachgeschoßbereich so ausbauen, dass man Platz bekommt für Sonderausstellungen – auch das steht schon mal auf der todo-Liste, die Marx ab März nächsten Jahres also mit seinem dann schon amtierenden Nachfolger (oder einer Nachfolgerin) abarbeiten wird.

Ganz nimmt man es ihm also noch nicht ab, wenn er sagt: „Ich fange an, mich langsam auf einen neuen Lebensabschnitt vorzubereiten.“ Langsam ist das entscheidende Wort, das letztlich für seine Zeit als Museumsdirektor entscheidend war: Marx arbeitet seit je her so zielstrebig wie bedächtig, und vielleicht deshalb im besten Sinn nachhaltig. Jede künstliche Aufgeregtheit liegt ihm fern.

Bild: dpk-krie

 

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