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Dirigent mit Klavier und Kontrabass

IM PORTRÄT / LAHAV SHANI

24/01/24 Vor einem Jahr, genau gesagt am 1. Februar 2023, unterschrieb Lahav Shani seinen Vertrag als künftiger Chefdirigent der Münchner Philharmoniker. Er ist damit Nachfolger von Valery Gergiev, von dem sich die Münchner wegen mangelnder Distanzierung vom Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine getrennt hatten.

Von Heidemarie Klabacher

Es sei ein „Meilenstein in der Münchner Kulturgeschichte, dass wir einen 34-jährigen Chefdirigenten einstellen“, zitierte der Bayrische Rundfunk bei der Vertragsunterzeichnung den Münchner Oberbürgermeister. „Lahav ist ein Kollege, den man gerne in derselben Stadt weiß. Ich freue mich sowohl für ihn als auch für die Münchner Philharmoniker und wünsche ihnen eine großartige gemeinsame Zukunft“, sagte laut Sir Simon Rattle, damals designierter Chefdirigent des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks im BR. Sein Debüt mit den Münchner Philharmonikern hatte Lahav Shani zuvor im Rahmen eines Benefizkonzert zusammen mit mit Anne-Sophie Mutter gegeben.

Dieser Konstellation begegnet nun das Mozartwochen-Pulikum 2023 wieder: Lahav Shani leitet das zweite Konzert der Wiener Philharmoniker am Samstag (3.2.) im Großen Festspielhaus. Solistin ist Anne-Sophie Mutter. Auf dem Programm stehen die Sinfonia concertante für Violine, Viola und Orchester Es-Dur KV 364, Viola spielt Michael Barenboim, sowie Ludwig van Beethovens Sinfonie Nr. 5 c-Moll op. 67.

International auf sich aufmerksam machte Lahav Shani vor zehn Jahren, als Gewinner des Internationalen Gustav Mahler Wettbewerbs in Bamberg. Für den jungen Dirigenten hagelte es Einladungen – ans Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin, des niederländischen Radio Filharmonisch Orkest, des Gürzenich-Orchesters Köln, der Deutschen Kammerphilharmonie Bremen, der Bamberger Symphoniker, der Düsseldorfer Symphoniker oder des Sinfonieorchesters Basel. 2020/21 folgte Lahav Shani auf Zubin Mehta als Musikdirektor des Israel Philharmonic Orchestra. Von 2017 bis Sommer 2020 war er erster Gastdirigent der Wiener Symphoniker. Zuvor, in der Saison 2018/19 folgte er Yannick Nézet-Séguin als Chefdirigent des Rotterdams Philharmonisch Orkest. Er war damit der jüngste Dirigent in der Geschichte dieses Orchesters.

Lahav Shani, Sohn eines Chordirigenten wurde 1989 in Tel Aviv geboren, begann mit sechs Jahren mit dem Klavierspiel und studierte weiter an der Buchmann-Mehta School of Music in Tel Aviv. Danach absolvierte er ein Dirigierstudium bei Christian Ehwald und ein Klavierstudium bei Fabio Bidini an der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Da war Daniel Barenboim sein Mentor. Sein Debüt mit dem Israel Philharmonic Orchestra gab er mit Sechzehn. Der erst Achtzehnjährige spielte unter der Leitung von unter Zubin Mehta Tschaikowskis erstes Klavierkonzert. Auch Kontrabass spielte er mit diesem Orchester. 2013, nach dem Sieg beim Internationalen Gustav Mahler Dirigierwettbewerb, wurde vom Israel Philharmonic Orchestra eingeladen, das Eröffnungskonzert der Saison zu dirigieren. Seit er ist er dem Orchester als Dirigent und Pianist eng verbunden.

Lahav Shani leitet regelmäßig die Staatskapelle Berlin in Konzerten und in der Berliner Staatsoper. Er arbeitet er mit den Wiener und den Berliner Philharmonikern, dem Gewandhausorchester Leipzig, dem Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks, dem London und dem Boston Symphony Orchestra, dem Concertgebouworkest, dem Philadelphia Orchestra, dem Festival Orchester Budapest, dem Orchestre de Paris oder dem Londoner Philharmonia Orchestra.

Als Pianist trat er in der Saison 2019/20 mit dem Rotterdams Philharmonisch Orkest unter Valery Gergiev sowie mit der Staatskapelle Berlin unter Daniel Barenboim auf. Vom Klavier aus spielte und dirigierte er Klavierkonzerte mit zahlreichen Orchestern, darunter Wiener Philharmoniker, Philharmonia Orchestra, Staatskapelle Berlin oder Concertgebouworkest. In Kammermusikkonzerten und Rezitalen ist er regelmäßig beim Verbier Festival sowie beim Festival d’Aix-en-Provence und beim Jerusalem Chamber Music Festival zu Gast.

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Bilder: www.intermusica.com / Marco Borggreve

 

 

 

 

 

 

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