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„Als ob man mit Musik übergossen wird“

HINTERGRUND / KIRCHENMUSIK

09/04/24 Dass man mit Musik Seelen fangen kann, das machte sich schon Martin Luther in der Reformation zunutze. Die Erzdiözese Salzburg möchte mit einer Videokampagne Möglichkeiten und Wirkungsweisen von Musik hervorheben.

Was fällt einem zu Kirchenmusik als erstes ein? Die Orgel natürlich. In den Kirchen der Erzdiözese Salzburg gibt es rund 240 Instrumente, darauf spielen mehr als zweihundert Organistinnen und Organisten. Rund dreitausend Sängerinnen und Sänger sind in ungefähr hundertfünfzig Kirchenchören tätig. Aber die Kirchenmusik ist vielfältig und stilistisch breit aufgestellt. Oft sind örtlichen Musikvereine eingebunden in kirchliche Feste, auch für Musikschüler ist die Kirche immer wieder ein willkommener Auftrittsort. Das Neue Geistliche Lied hat seinen Platz nicht nur in der Jugendarbeit, sondern längst einen festen Platz auch im Gemeindegesang.

„Mehr als eintausend Veranstaltungen, Proben und kirchenmusikalisch-liturgische Projekte pro Jahr bringen Kirchenmusiker und Kirchenmusikerinnen in der Erzdiözese Salzburg auf den Weg“, heißt es in einer Presseaussendung. Auf die Menge an Menschen, die sich für Musik in den Kirchen stark machen, auf die stilistische Bandbreite, aber eben auch auf die Wirkkraft der Musik als Seelenöffnerin und damit auch in der Katechese zielt nun eine Imagekampagne ab der Erzdiözese.

Musik feiert Gott. Gott feiert Musik ist der Slogan der Kampagne, deren Genres ebenso vielseitig sind wie ihre Protagonistinnen und Protagonisten. In Videointerviews erzählen Menschen, die regelmäßig Kirchenmusik machen, was ihnen dies bedeutet. Und dafür hat man keineswegs auf die „üblichen Verdächtigen“ gesetzt, also auf jene, die dank akademischer Ausbildung in diesem Bereich tätig sind.

Da erwartet man nicht unbedingt einen Songwriter wie Johnny Krysl. Für ihn ist Musik „eine universelle Sprache, die jeder versteht und jeder spricht“. „Für mich bedeutet Musik auch Gebet“, betont er und erzählt, dass Musik seinen Glauben verstärkt habe. Auch für Manfred Zott, Organist in den zur Erzdiözese Salzburg gehörenden Tiroler Pfarren Söll und Scheffau, besteht zwischen dem Glauben und der Musik ein untrennbarer Zusammenhang: „Die Kirchenmusik ist ein ganz wichtiger Teil des Glaubens. Sie begleitet Menschen in ihrer Spiritualität, lädt sie zum Innehalten ein.“

Dass Musik, die man in Kirchen spielt und hört, eine neue Dimension bekommt, davon ist Barbara Dürr vom Salzburger Musikverein überzeugt und beschreibt dies so: „Es fühlt sich an, als ob man mit Musik übergossen wird. Das macht etwas. Es ist wie Sonne und Licht, die von oben kommen.“ Auch für Joe Mösenbichler, Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Fuschl am See, ist „Emotion das Wichtigste in der Musik. Ich finde es immer schön, wenn ich Musik spüren darf.“

Einer, der die kirchenmusikalischen Arbeiten der Erzdiözese begleitet, ist Andreas Gassner, Leiter des Kirchenmusikreferats der Erzdiözese Salzburg. An fünf Standorten in den Regionen und im Bildungszentrum Borromäum in der Stadt Salzburg ist das Referat für Kirchenmusik ein zentraler Ansprechpartner für Fragen zu Musik in der Kirche. „Wir erleben in der Erzdiözese eine unglaubliche Bereitschaft und Leidenschaft für die Kirchenmusik – von den größeren Städten bis zu den kleinen Pfarren“, sagt Andreas Gassner. Mit der Kampagne wolle man vor allem eines: andere mit dieser Leidenschaft anstecken.

Pro Jahr finden in der Erzdiözese Salzburg mehr als hundert Veranstaltungen für kirchenmusikalisch Interessierte und Engagierte statt. Im Zuge der Videokampagne verlost das Kirchenmusikreferat auch Konzertkarten. (EDS/dpk-krie)

Die Videos der Kirchenmusik-Kampagne
Bilder: Erzdiözese Salzburg (2); Gassner/privat

 

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