asdf
 

„Freude an jeglichem Tun“

ORFF-INSTITUT / JUBILÄUM

08/07/11 „Ja, wir feiern uns selbst!“, versicherte Manuela Widmer, der Leiterin des Orff-Symposions 2011, am gestrigen Eröffnungsabend im Großen Studio des Mozarteums. Denn „50 Jahre Orff-Institut bedeuten 50 Jahre Freude an jeglichem Tun.“

Von Ursula Trojan

altSie verspreche, dass die Symposionstage ein „Feuerwerk für die Sinne“ werden würden, meinte Manuela Widmer in ihrem Vortrag. Voller bunter Leuchtraketen war demnach auch schon der Auftakt-Abend. Zwischen kurzweilig gestalteten Reden hieß es jeweils „Bühne frei“ für die Überraschungseinlagen der Studierenden. Wie ist der Titel „Trio per uno“ zu verstehen? Aha, drei Musiker agieren an einer Großen Trommel. „Animalus sapiens“ ist eine Bewegungs-Performance, die tierisch-menschliches zum Inhalt hat. Bei einem „Orffing“ konnte man in das Gefühls- und Ausdrucksleben der Schüler und Schülerinnen hinein schnuppern. Eine Arie aus „Carmen“ wurde von zwei Marimbaphonen und Holzbläsern begleitet.
Unter den zahlreichen namhaften Gästen, die zu dieser Geburtstagsfeier angereist waren, befanden sich auch die Witwen von Carl Orff, Wilhelm Keller und Hermann Regner. Dieser „Väter“ des Orff-Instituts wurde gegen Schluss der Veranstaltung in berührenden Momenten gedacht.

altDer Rundgang durch die Ausstellung im Foyer bietet den Besuchern restlos alle Informationen zur Entwicklung des Orff-Instituts. Blickfang zwischen den übersichtlich gestalteten Texttafeln ist der Schaukasten mit originalem Orff-Instrumentarium der Günther-Schule aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Für die Video-Stationen sollte man sich ausreichend Zeit nehmen. Zu erleben gibt es unter anderem Einblicke in Unterrichtssequenzen, kommentiert von ehemaligen und derzeitigen Lehrern und auch Ausschnitte aus der Fernsehreihe des Bayrischen Rundfunks unter der Leitung von Gunild Keetman und Carl Orffs Tochter Godela. Ein besonderes Zuckerl sind sicherlich die Originalaufnahmen aus der Zeit von 1926-44 und ein Zeitzeuginnenbericht vom „Klassen“-Treffen ehemaliger Günther-Schülerinnen im Jahr 1998 im Münchner Orff-Zentrum.

Die Orff-Ausbildung ist seit je her an Musik und Bewegung gleichermaßen festgemacht. Manuela Widmer kürzlich in einem Interview: „Generell richtet sich die Ausbildung an alle, die sich schon von Kindheit an nie so richtig zwischen Tanzen und Musikmachen entscheiden konnten, und die im Grunde genommen auch schon beide Wege gegangen sind. 'Ich habe immer nach etwas gesucht, wo ich meine beiden Hobbies professionell miteinander verbinden kann' ist ein Satz, den wir in  Bewerbungsgesprächen immer wieder hören.“

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014