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TODESFALL

Lothar Knessl

07/08/22 Sein Name ist in Österreich untrennbar mit der zeitgenössischen Musik verknüpft, nicht nur deshalb, weil er über Jahrzehnte die Ö1-Sendereihe Studio Neuer Musik moderiert und so die Hörer an das bis dahin Ungehörte herangeführt hat. Lothar Knessl ist 95jährig verstorben.

Der 1927 in Brünn geborene Lothar Knessl hat sogar selbt komponiert (er hatte bei Ernst Krenek und Karl Schiske studiert), aber vor allem ist er als Musikjournalist und initiativer Förderer des Neuen hervorgetreten: 1972 und 1982 richtete er Weltmusikfeste der IGNM in Graz aus, er organisierte und promotete zahlreiche andere Festivals und Initiativen für die Neue Musik. Wien modern geht auch auf sein Betreiben zurück, auch die Gründung des MICA (Music Information Center Austria) hat er maßgeblich befördert. Klar eigentlich, dass er lange auch der Österreich-Sektion der IGNM vorstand. Seinen Kompositionslehrer Ernst Krenek würdigte er mit einer Monographie.

Lothar Knessl hatte übrigens auch einen „Brotberuf“. Ab 1971 leitete er das Pressebüro der österreichischen Bundestheater und war ab 1986 bis zu seiner Pensionierung fünf Jahre später Pressereferent der Wiener Staatsoper. (dpk)

 

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