asdf
 

Zum Gastkommentar von Carl Philip von Maldeghem „Schande für den kulturellen Dialog in der Stadt“ (21.12.)

22/12/11 Lieber Carl Philip Maldeghem! Gewiss kennst du das Zitat: “Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten”. Ist es soweit?
Schade, dass du wegen einer plötzlichen Erkrankung nicht am 1. Dezember nach dem Kulturfrühstück zu dem von Friedrich Urban eingefädelten Gespräch zwischen uns kommen konntest, sonst hätte ich dir die Angst nehmen können, dass der Dachverband Salzburger Kulturstätten dem Salzburger Landestheater irgendetwas tun möchte. Auch die Verteidigung von Alfred Winter ist überflüssig, weil er ja nicht persönlich angegriffen wurde. Im Gegenteil, ich schätze den sympathischen Kulturaktivisten und hoffe, dass er sich auch im verdienten Ruhestand weiterhin kulturpolitisch engagiert.
Warum provozierst du mit einem aufgeregten Offenen Brief? Die Fragen des Dachverbands sind sachlich richtig und berechtigt. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sich die Kulturszene den Mund verbieten lässt, auch künftig kritische Fragen an die Politik zu stellen? Und wo bitte bleibt deine Solidarität mit der Freien Kunst? Oder hast du dich gegen Kürzungen zu Wort gemeldet?
Apropos Solidarität und das Zitat des anonymen Intendantenkollegen: “Entweder geht es den Großen und den Kleinen in der Kultur gut oder es geht uns allen schlecht”. Entscheidend ist hier das UND zwischen den Großen und den Kleinen. Das gilt übrigens allgemein für die Gesellschaft, für die Wirtschaft, für unsere Demokratie. Vergiss das bitte nicht bei aller Loyalität. Sonst drohen lange Schatten ...
Dir und deiner Familie wünsche ich poetische Weihnachten und ein friedliches Neues Jahr – vielleicht mit einem persönlichen Gespräch!
Tomas Friedmann, Vorsitzender des Dachverbands Salzburger Kulturstätten

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014