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Ist Dein mein ganzes Herz?

 

THEATER-INTERVENTION / OHNETITEL

03/12/14 Sie sind Spezialisten für Theater in außergewöhnlichen Räumen, die Leute von „ohnetitel“. Auch zum gegenwärtigen Themenschwerpunkt des Frauenbüros der Stadt Salzburg – „Vergewaltigung verurteilen. Ein NEIN muss genügen“ – ist ihnen etwas eingefallen: ein „heimliches Kabinettstück für zwei Personen“.

Wie heimlich? Man wird sehen, was sich in der Holzkabine mit den beiden Türen zuträgt. Sie erinnert jedenfalls fatal an einen Beichtstuhl. Zur linken Tür führt ein Teppich und diese Zelle ist auch deutlich feudaler ausgestattet ist als jene rechts, die vermutlich armen Sündern vorbehalten ist. Ein krasses Ungleichgewicht scheint da jedenfalls festgeschrieben zu sein.

„Die Hoffnung auf Liebe und die Sehnsucht nach zärtlicher Zweisamkeit – wer kennt sie nicht? Zwischen den geheimen Träumen und dem, was hinter verschlossenen Türen lieber geheim gehalten wird, liegen oft Welten. Hier nicht einmal ein Türspalt…“ So ein Statement der Salzburger Theaterleute. Der Raum sei „Intimraum und Schutzraum“. Zu hören sind Liebeslyrik von Frauen und Berichte über die Verletzung von Nähe und Intimität. Eine Collage aus Lesung und Toneinspielungen versprechen Arthur Zgubic, Dorit Ehlers und Gisela Ruby; einen Kunstraum, in dem „sowohl Poesie als auch Grausamkeit verhandelt“ werde.

Zwanzig Minuten muss man sich Zeit nehmen für die Produktion, die den vielversprechenden Titel trägt „Dein ist mein ganzes Herz…“ Aber so operettenselig das klingt: Das Leben ist nicht immer eine Operette.

In der Aktion „Vergewaltigung verurteilen. Ein NEIN muss genügen“ sammelt das Frauenbüro der Stadt Unterschriften. „Uns war eine Präsenz im öffentlichen Raum wichtig für die Petition – so dass viele Menschen in Kontakt mit uns kommen können, aber selbst bestimmen, wie sehr sie sich auf das Thema einlassen“, sagt die Frauenbeauftragte Alexandra Schmidt. „Gemeinsam mit den Gewaltschutzeinrichtungen können sich Interessierte auch einfach nur informieren, die Petition unterzeichnen – oder sich auf das Kunstprojekt einlassen“, so Schmidt.

Termine: 3., 4., 5. Dezember jeweils zwischen 14 und 17 Uhr, 6.12. zwischen 11 und 15 Uhr im Foyer des Alten Rathauses (Getreidegasse/Kranzlmarkt) – www.stadt-salzburg.at; www.ohnetitel.at
Bild: ohnetitel / Arthur Zgubic

 

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