asdf
 

Kunst in unsicheren Zeiten

KUNSTVEREIN / JAHRESPROGRAMM 2018

25/01/18 „Neugier, nicht Sicherheit“, so lautet das Motto des Jahresprogramms des Salzburger Kunstvereins, das dessen Direktor, Seamus Kealy, heute Donnerstag (25.1.) vorstellte.

Von Werner Thuswaldner

Der Kunstverein muss mit einem Jahresbudget von rund 340.000 Euro auskommen. Er bringt Eigenmittel auf, etwa aus Vermietungen der Ateliers sowie Mitgliedsbeiträgen, und wird von Stadt, Land und Bund gefördert. Im vergangen Jahr wurde eine Mitgliedschaft für Kinder eingeführt. Zuwendungen an den Kunstverein können seit neuestem von der Steuer abgesetzt werden. Das Künstlerhaus wurde im vergangenen Jahr von rund 19.000 Besuchern frequentiert.

Eine Besonderheit verspricht dieses Jahr das Sommerprogramm zu werden. Vorgesehen ist in Zusammenarbeit mit der Sommerakademie für Bildende Kunst eine Abfolge von zwanzig Ausstellung in einem relativ kurzen Zeitraum. Kuratiert wird sie von Seamus Kely. Die heutige Leiterin der Sommerakademie, Hildegund Amanshauser, hatte 1998 als damalige Direktorin des Künstlerhauses ein Projekt verwirklicht, das zwanzig Ausstellungen in vierzig Tagen vorsah.

Ursprünglich sollten damit möglichst viele Mitglieder des Kunstvereins zufriedengestellt werden, die darauf gedrängt hatten, auch einmal als Ausstellende zum Zug zu kommen. Das Resultat übertraf dann aber die Erwartungen. Die Vielfalt an diskussionswürdigen Positionen erwies sich als ein Glücksfall. Diesmal sollen möglichst viele Räume des Künstlerhauses für das Vorhaben zur Verfügung stehen.

Das diesjährige Ausstellungsprogramm beginnt am 17. Februar mit der britischen Künstlerin Lucy Skaer. Ihr vielfälltiges Werk, Skulptur, Film und Druckgraphik, ist teilweise inspiriert von mittelalterlicher Buchgraphik, insbesondere von dem berühmten Buch „Le Livre de la Chasse“ aus dem 14. Jahrhundert (Morgan Library). Die Schau ist eine Übernahme aus dem KW Institute for Contempory Art in Berlin.

Die im April beginnende Ausstellung ist der in Rotterdam lebenden, aus Serbien stammenden Künstlerin Katarina Zdjelar gewidmet. Sie wird drei Installationen zeigen. Im Herbst werden Arbeiten, Performances, Gemälde und Filme von Ahley Hans Scheirl präsentiert. Scheirl, aus Salzburg stammend lehrt an der Wiener Akademie. Er/Sie hat sich der Transgender-Thematik verschrieben.

Die Jahresausstellung im Dezember findet erstmals in Zusammenarbeit mit der Stadtgalerie statt. Die kuratierten Arbeiten werden daher im Künstlerhaus einerseits und in der Stadtgalerie andrerseits zu sehen sein. Das Kabinett ist Salzburger Künstlerinnen und Künstlern vorbehalten. Unter ihnen: Erich Gruber, Gunda Gruber, Black Pages und Alexandra Baumgartner. Die Ringgalerie wird ab 17. Februar von Nikola Röthemeyer & Annika Sailer genützt werden.

Eine Neuerung: Erstmals wird es einen internationalen Fotopreis geben. Die Bedingungen für die eingeladenen Künstler, „photographer in residence“, werden noch bekanntgegeben.

www.salzburger-kunstverein.at
Bilder: Salzburger Kunstverein / Institute for Contemporary Art, Frank Sperling (1); Katarina Zdjelar (1); courtesy of Galerie Loevenbruck, Paris (1)

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014