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Theater an einem magischen Ort

HINTERGRUND / FESTSPIELE / SOMMERNACHTSTRAUM

22/07/10 Was macht die Salzburger Festspiele unverwechselbar? Thomas Oberender, der Verantwortliche für das Schauspiel, geht dieser Frage ernsthaft nach und hält sich dabei an Max Reinhardts Satz, wonach der Ort das Potenzial habe, zur Szene zu werden.

Von Werner Thuswaldner

Schon am Anfang seiner Arbeit in Salzburg wollte Oberender Shakespeares „Sommernachtstraum“ im Park des Schlosses Leopoldskron inszenieren lassen. Dort, wo Reinhardt als ehemaliger Schlossherr auch schon einen Versuch in diese Richtung gemacht hatte.

In diesem Sommer wird es nun mit dem „Sommernachtstraum“ im Park von Schloss Leopoldskron ernst. Am Donnerstag, 29. Juli, werden dort Studierende des zweiten Jahrgangs der Schauspielschule des Mozarteums Szenen aus der Komödie spielen. Weitere Termine sind der 30. Juli, der 1. und 3. August. Die Theaterbesucher bekommen einen Picknickkorb von Do&Co, und sie werden auch die Verfilmung der Shakespeare-Komödie durch Max Reinhardt sehen.

Regie führt der deutsche Regisseur Matthias Kniesbeck. Er versteht sich, wie er in einem Pressegespräch am Donnerstag (22.7.) sagte, als Trainer der Schauspielschüler. Bei der Auswahl der Szenen aus dem Stück habe man sich auf die Geschehnisse im Wald konzentriert, wohin die Liebespaare aus Athen geflohen sind und wo die Handwerker das Theaterstück „Pyramus und Thisbe“ einstudieren.

Wie ein Probenbesuch heute, Donnerstag, zeigte, sind die Voraussetzungen für das Unternehmen im Schlosspark ideal. Die Inhaber des Schlosses, das „Global Seminar“, sind sich bewusst, dass ihnen ein „magic place“ gehört. Und sie freuen sich, dass sich eine wachsende Verbindung mit den Festspielen entwickelt. Wichtige Festspielkünstler wohnen im Schloss.

Natürlich muss es für die Aufführungen der Szenen aus dem „Sommernachtstraum“ auch ein Ausweichquartier geben. Die Kunstgärtnerei Doll stellt es zur Verfügung, und die Bühnenbildnerin Violaine Thel hat dafür ein tropisches Ambiente geschaffen.

Oberender wurde gefragt, ob ihn auch der Schauplatz Hellbrunn interessiere. Er habe sich dort sehr genau umgesehen und könne sich Shakespeares „Macbeth“ gut in Hellbrunn vorstellen. Auch Pläne mit einem französischen Feuertheater habe er für Hellbrunn gehabt. Doch um eine derartige Linie zu entwickeln und damit ein starkes Element zu fördern, das entscheidend dazu beitragen könnte, eine Prägung der Unverwechselbarkeit zu erreichen, bedürfe es einer klaren Festlegung des Direktoriums und des Kuratoriums. Denn die Risiken - Infrastruktur, Schlechtwetter-Alternative - seien nicht gering.

 

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