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Zwei Millionen „Programmvorsorge“

HINTERGRUND / FESTSPIELE / BUDGET 2014

23/05/13 Es wird heiß gekocht, aber letztlich auch heiß gegessen, sprich: Intendant Alexander Pereira hat gestern Mittwoch (22.5.) bei der Kuratoriumssitzung doch nicht den Hut genommen, was einige Medien und auch Bürgermeister Schaden voreilig argwöhnten.

075Wie formulieren das die Festspiele selbst, wenn im Kuratorium die Fetzen fliegen, man sich dann aber doch einigermaßen handelseins wird? Die Sitzung sei gekennzeichnet gewesen „von einer sehr profunden und ernsthaften Diskussion zu allen Agendapunkten“.

Über das Künftige hat man diesmal geschlagene sechs Stunden verhandelt. Pereira hatte sich für 2014 63 Millionen Euro Budget vorgestellt, die fürs Kaufmännische zuständige Festspielpräsidentin Helga Rabl-Stadler eben dafür die Unterschrift verweigert, weil sie nicht gegen die Vorgaben des Kuratoriums planen wollte. Uneinigkeit also auch innerhalb des Zweierdirektoriums. Das Kuratorium – dort vor allem Bürgermeister Schaden – hatte sich für die Obergrenze von 60 Millionen Euro stark gemacht.

Nun also eine Art Kompromiss und eine Rückstellung der Causa zur finanziellen Feinjustierung: Alexander Pereira soll im Festspielsommer 2014 nicht mehr als 61 Millionen Euro ausgeben. Ihm wird auch auferlegt, eine Rücklage als Reserve in der Höhe von zwei Millionen Euro anlegen. Das schöne Wort „Programmvorsorge“ haben die Festspiele dafür geprägt.

Ergo: Das Direktorium muss das Budget also noch einmal überarbeiten. Zwei Wochen hat es dafür Zeit. Noch im Juni soll es eine weitere Kuratoriumssitzung geben und das Budget dann endlich beschlossen werden. Bis dahin weiß man gewiss auch schon, wie es mit Alexander Pereira weiter geht. Heute Donnerstag (23.6.) wird ja möglicherweise in Mailand nicht nur das Scala-Programm für die nächste Saison vorgestellt, sondern auch der künftige Intendant benannt. Pereira ist im Dreiervorschlag, aus dem gewählt wird.

Das Kuratorium hat am Mittwoch auch das Vergangene genau angeschaut: Erstmals wurde im Vorjahr ein Rechnungsabschluss in doppelter Buchhaltung („Doppik“) nach den Vorschriften des UGB (Unternehmensgesetzbuch) erstellt. Da befand das Kuratorium alles in Ordnung und hat das Direktorium entlastet. „Sektionschefin Mag. Andrea Ecker dankt, dass der Salzburger Festspielfonds dadurch ‚in die moderne Zeit’ geführt wurde, für die großen künstlerischen Erfolge, die höchste Besucheranzahl, die hohe Ertragslage, die gesteigerten Sponsorenerträge, sprach aber auch über gesteigerte Kosten“, heißt es in der Presseaussendung der Festspiele von Mittwoch Abend wörtlich.

Die Erträge der Salzburger Festspiele im Geschäftsjahr 2011/12 liegen demnach deutlich über dem Niveau der Vorjahre. Die Erlöse aus dem Kartenverkauf sind mit  29,9 Millionen Euro die höchsten in der Geschichte der Salzburger Festspiele. Genauso erfreulich ist auch die Entwicklung der Einnahmen aus Sponsoring, das mit 11 Millionen um fünf Millionen über dem Vorjahr lag.

„Für das Geschäftsjahr 2013 ist die Vorgabe, ein ausgeglichenes Budget zu erreichen. Aufgrund des heute präsentierten Quartalsberichts ist dies realistisch“, so die Festspiele in ihrer Presseaussendung. Dezidiertes Lob gab es für die Festspielleitung für die  Salzburger Pfingstfestspiele 2013. (SFS/dpk-krie)

Bild: dpk-krie

 

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