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Altmeister und junge Sänger

FESTSPIELE 2014 / OPER

06/11/13 Don Giovanni. Rosenkavalier. Il Trovatore - drei Opern aus dem Kanon stehen auf dem Programm der Festspiele 2014. Mit „Charlotte Salomon“ von Marc-André Dalbavie in der Regie von Luc Bondy gibt es wieder eine Opern-Uraufführung. Mit „Fierrabras“ kommt zum ersten Mal eine Schubert-Oper vor.

Von Heidemarie Klabacher

018Als Auftragswerk für die Salzburger Festspiele 2014 komponiert Marc-André Dalbavie die Oper „Charlotte Salomon“. Marianne Crebassa singt die Titelpartie Charlotte, der 1917 in Berlin geborenen Malerin und Dichterin, die 1939 nach Frankreich flüchtete, denunziert und 1943 nach der Besetzung Südfrankreichs durch deutsche Truppen von den Nazis ins KZ Auschwitz-Birkenau verschleppt und dort ermordet wurde. Ingo Metzmacher wird die Uraufführung leiten, Luc Bondy in der Felsenreitschule inszenieren.

015Eröffnet wird das Opernprogramm 2014 mit der Neuproduktion von Mozarts „Don Giovanni“. Sven-Eric Bechtolf als Regisseur und Christoph Eschenbach am Pult setzen damit ihren Da Ponte-Zyklus fort. Genia Kühmeier wird erstmals die Donna Anna singen, mit Andrew Staples sei, so Pereira, ein viel versprechender junger Tenor als Don Ottavio engagiert worden.

2014 jährt sich der Geburtstag von Richard Strauss zum 150. Mal. Das feiern die Festspiele mit einem neuen „Rosenkavalier“ im Großen Festspielhaus. Der bereits 73jährige Harry Kupfer wird inszenieren, Zubin Mehta die Neuproduktion leiten. Krassimira Stoyanova singt die Feldmarschallin, Sophie Koch den Oktavian, Mojca Erdmann die Sophie. Interessant könnte die Begegnung mit Günther Groissböck werden, er ist ungewöhnlich jung für die Rolle des Ochs auf Lerchenau. Der Ochs sei ja eigentlich gleich alt, wie seine Cousine die Marschallin und diese sei etwa 30, 35 Jahre alt, so Alexander Pereira bei der Programmpräsentation gestern Dienstag (5.11.) in der Salzburg Kulisse. Dennoch werde der Ochs meist als älterer oder alter Ungustl dargestellt. Spannend also, welche neuen Interpretationsmöglichkeiten ein junger Ochs erschließt.

014Alivs Hermanis ist bei den Festspielen kein Unbekannter mehr, erstmals wird er 2014 ein Werk des klassischen Repertoires inszenieren: Er ist der Regisseur von Giuseppe Verdis „Il trovatore“, den Daniele Gatti dirigieren wird. Anna Netrebko singt die Leonore, Placído Domingo den Conte Luna.

Zum ersten Mal kommt 2014 eine Schubert-Oper bei den Salzburger Festspielen heraus. Opernkompositionen machten 75 Prozent des Schaffens von Franz Schubert aus, rechnete Alexander Pereira vor. Dennoch sei die musikinteressierte Welt der Meinung, Dreiviertel seines Schaffens links liegen lassen zu müssen und nur Lieder, Kammermusik und Symphonien gelten lassen zu dürfen.

016„Schubert hat es verdient, dass wir auch die 75 Prozent, die seine Opern ausmachen, ernst nehmen“, so Pereira. Es sei ein Herzenswunsch von ihm gewesen, den „Fierrabras“ in Salzburg zu produzieren. Regie führen wird nun also Altmeister Peter Stein, dirigieren wird Ingo Metzmacher. Den Experten für Zeitgenössisches habe er als Dirigenten engagiert, nachdem Nikolaus Harnoncourt das Erarbeiten und Leiten der Aufführungsserie einer Neuproduktion schweren Herzens hatte ablehnen müssen, berichtete Pereira. Dorothea Röschmann, Julia Kleiter, Michael Schade, Markus Werba und Georg Zeppenfeld werden diese Opernrarität singen.

017Wieder aufgenommen und übernommen von den Pfingstfestspielen wird Rossinis „La Cenerentola“ mit Cecilia Bartoli in der Titelrolle. Auch 2014 wird es mit „La Favorite“ von Donizetti eine konzertante Opernaufführung geben. Es singen Elina Garanca, Diego Flórez und Ludovic Tézier. Dirigieren wird ein weiterer Altmeister – Nello Santi, der nach fünfzig Jahren wieder in Salzburg auftreten wird.

Im Projekt „Tristan und Isolde“ bringen Waltraud Meier, Peter Seiffert und René Pappe zusammen mit Daniel Barenboim und dem West-Eastern Divan Orchestra Vorspiel, zweiten Aufzug und Isoldes Liebestod zur konzertanten Aufführung. (Wird fortgesetzt)

Das Opernprogramm der Salzburger Festspiele 2014 - www.salzburgerfestspiele.at/oper
Bilder: SF / Luc Jannepin (1); Uli Weber/Decca (1); Werner Mayer (1); Alix Laveau (1); Harald Hofmann (1)

 

 

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