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Unter der grünen Linde…

HINTERGRUND / SALZBURGER NATURDENKMÄLER

10/02/15 208 Naturdenkmäler gibt es im Bundesland Salzburg. Als ältestes gilt die angeblich tausendjährige Dorflinde in Faistenau. Schon 1931 wurden zwei Gletschermühlen in Bad Gastein zum Naturdenkmal erklärt.

Naturgebilde, die wegen ihrer besonderen, das Landschaftsbild prägenden Schönheit, ihrer wissenschaftlichen oder kulturellen Bedeutung erhaltungswürdig sind, können zum Naturdenkmal erklärt werden. 208 Naturdenkmäler gibt es derzeit im Bundesland Salzburg. Nicht weniger als 125 der Salzburger Naturdenkmäler sind das Landschaftsbild in besonderer Weise prägende oder kulturhistorisch interessante Bäume.

Bäume sind Lebewesen und daher anfällig für Krankheiten oder mechanische Beschädigungen durch Wind und Wetter. Um geschützte Bäume, die oft besonders charakteristisch für örtliche Landschaftsteile sind oder an wichtige historische Begebenheiten wie die Protestantenvertreibung im 18. Jahrhundert erinnern, dauerhaft zu bewahren und Schäden am Naturdenkmal zu vermeiden, erfolgt zumindest einmal jährlich eine Inspektion der Naturdenkmäler durch die ehrenamtlichen Organe der Salzburger Berg- und Naturwacht. Sie erheben beispielsweise dürr gewordene Äste, erkennbare Faulstellen an Baumstämmen oder sonstige Beeinträchtigungen, die einer Sanierung bedürfen. Aufgrund des Erhebungsergebnisses erfolgen dann im Auftrag der Naturschutzabteilung des Landes bei Bedarf baumchirurgische Maßnahmen durch Fachfirmen, die etwa eine Kronenverankerung oder Pflegemaßnahmen zur Verkehrssicherheit beinhalten können. 2014 wurden dafür 96.000 Euro aufgewendet.

Zu Naturdenkmälern erklärte Bäume haben freilich nicht nur ästhetischen, wissenschaftlichen oder historischen Wert. Sie sind auch wichtige Lebensräume für Singvögel, Insekten, Moose, Flechten und andere Organismen. Zu Naturdenkmälern können übrigens nicht nur Bäume und Gletschermühlen erklärt werden, sondern auch kleine Wasserfälle, Felsbildungen, Schluchten, Klammen, erdgeschichtliche Aufschlüsse oder Fundorte seltener Gesteine und Minerale sowie fossile Tier- und Pflanzenvorkommen. In das Naturdenkmal einschließlich der zu seinem Bestand mitgeschützten Umgebung dürfen keine Eingriffe, die den Bestand oder das Erscheinungsbild des Naturdenkmales beeinträchtigen können, vorgenommen werden. Das gilt beispielsweise auch für Grabungsarbeiten im Wurzelraum geschützter Bäume.

Viele Naturdenkmäler im Land Salzburg sind touristische Attraktionen, etwa die Seisenbergklamm im Naturpark Weißbach, die Liechtensteinklamm oder der Schleierfall im Unkener Heutal. Das international bedeutendste Naturdenkmal sind die Krimmler Wasserfälle, die vom Europarat sogar mit dem europäischen Naturschutzdiplom für herausragende Naturmonumente ausgezeichnet wurde. (LK)

Bild: Landesmedienzentrum

 

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