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Obst und andere gute Früchte

SALZBURGER VOLKSKULTURPREIS

17/06/15 Volkskultur kann viel sein: Ein Buch mit alten Volksliedern, Kunsthandwerk – und auch das Bemühen um Obstbau mit sozio-wirtschaftlich befruchtenden Nebeneffekten. Die Initiatoren des „Bramberger Obstprojekts“ haben kürzlich die Hauptauszeichnung des „Salzburger Volkskulturpreises“ entgegen genommen.

Der mit 6.000 Euro dotierte Hauptpreis geht also an das „Bramberger Obstprojekt“, eine Initiative des Kulturvereins Tauriska und des Obst- und Gartenbauvereins Bramberg. Das Projekt vernetzt über eine Obstpresse Alltagskultur, mit Kultur, Natur, Bildung und Innovation. Die Jury begründet ihre Entscheidung unter anderen mit der nachhaltigen Wirkung, welche die Initiatoren erzielen konnten: "Die Obstpresse wird zur Initialzündung für eine ganze Flut an Maßnahmen, die sich nun in diesem Landstrich ausbreiten“, heißt es in der Begründung der Jury. „Sukzessive bauen die Projektbetreiber eine solide Wertschöpfungskette zwischen Landwirtschaft, Tourismus und Handel auf.“ Die Jury zeigte sich überzeugt, dass der verstorbene Alternativnobelpreisträger und Schirmherr der Kulturinitiative Tauriska seine Freude an dem Projekt gehabt hätte: „Wird hier doch vorbildlich umgesetzt, was der Alternativnobelpreisträger stets gefordert hatte: Nachhaltigkeit, regionale Identifikation, Heimat im besten Sinn.“

„Ein einzigartiges Fenster in die Vergangenheit“ habe das Salzburger Volksliedwerk mit der in Zusammenarbeit mit dem Salzburg-Museum herausgegebenen wissenschaftlichen Publikation einer vom Uttendorfer (Oberpinzgau) Lehrer Franz Lackner (1840 – 1890) aufgezeichneten Volksliedsammlung aufgetan. Dafür gab es einen mit 3.000 Euro dotierten Förderpreis. Bei Lackners Werk handle es sich um ein „besonderes volksmusikalisches Denkmal“. Entscheidend: Durch die musikalische Einrichtung für den heutigen Gebrauch sei eine Möglichkeit geschaffen worden, diese Tradition regionalspezifischer Musikalität in das gegenwärtige musikalische Leben hereinzunehmen und inspirierend weiterzuentwickeln".

Der zweite Förderpreis, ebenfalls mit 3.000 Euro dotiert, geht an die Künstlerin Mariloise Jordan aus Fusch an der Glocknerstraße. In der Jurybegründung werden ihre künstlerische Vielseitigkeit und ihr kulturelles Engagement hervorgehoben: „Ihr Leben lang hat Mariloise Jordan nach der symbolischen Kraft hinter den Dingen gesucht. Sie hat alte Schätze im Pinzgau ausgehoben und ihre eigene Kunstfertigkeit mit großer Beharrlichkeit vorangetrieben.“ Jordan arbeitet als Malerin mit vielen Techniken. Sie beschäftigt sich mit sakraler und bäuerlicher Volkskunst. Ihr Schaffen reicht von kunstvoll bemalten Eiern bis zu Glasstürzen, Osterkrippen, Wachsbüchern, Trachten, Vereins-, Prozessions- und Festfahnen. Die vielseitige Künstlerin organisierte Musikantentreffen und „sorgte auch dafür, dass die Fuscher Marterl nicht der Vergessenheit anheimfielen und restaurierte sie in mühsamer Arbeit“. Insgesamt würdigt die Jury bei Mariloise Jordan „die vielseitige Arbeit einer außergewöhnlichen Künstlerpersönlichkeit“. (Landeskorrespondenz)

Bild: www.tauriska.net (1); Salzburger Volksliedwerk (1); Gemeinde Fusch (1)
Zur Hintergrund-Geschichte „…macht a kloas Bischerl an Endhaufn aus“

 

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