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In jedem Werk ein neues Weltbild

MOZARTWOCHE / CHAMBER ORCHESTRA OF EUROPE / AIMARD

28/01/15 In den Reigen der namhaften Orchester wird sich das Chamber Orchestra of Europe gegen Ende der Mozartwoche einreihen: Unter der Leitung des Pianisten Pierre-Laurent Aimard stehen am Sonntag (1.2.) weitere Österreichische Erstaufführungen von Werken Elliot Carters auf dem Programm.

Von Heidemarie Klabacher

„Weltweit gerühmt für die Intensität seiner Deutung der Klavierliteratur aller Epochen, behauptet der französische Pianist Pierre-Laurent Aimard souverän einen Spitzenplatz im Musikleben unserer Zeit“, heißt es ein wenig hymnisch aber nicht weniger korrekt im Almanach der Mozartwoche. „Jede Saison tourt er mit renommierten Orchestern und Dirigenten wie Eesa-Pekka Salonen, Gustavo Dudamel, Nikolaus Harnoncourt, Peter Eötvös oder Sir Simon Rattle um die Welt und gastiert auf den wichtigsten Konzertpodien.“

Das Podium im Großen Saal des Mozarteums ist nicht der unwichtigsten eines, und hier tritt Pierre-Laurent Aimard am Sonntag (1.2.) bei der Matinee mit dem Chamber Orchestra of Europe in Doppelfunktion – Leitung und Klavier – in Erscheinung.

Pierre-Laurent Aimard wurde 1957 in Lyon geboren und hat am Conservatoire National Supérieur de Paris bei Yvonne Loriod und in London bei Maria Curcio studiert. Ein erste Meilenstein seiner Karriere war der erste Preis für den damals 16-Jährigen beim Messiaenwettbewerb 1973. Schon drei Jahre später wurde er von Pierre boulez als erster Solo-Pianist in das Ensemble Intercontemporain geholt.

Der Pianist ist seit her mit zahlreichen Komponisten künstlerischer eng verbunden. Die intensive Zusammenarbeit mit György Ligeti etwa bildete den Auftakt zur Aufnahme von dessen pianistischem Gesamtwerk.

Aimard gibt seine vielfältigen Erfahrungen weiter - durch seine Professuren an den Musikhochschulen in Köln und Paris. In Konzertreihen, Vorträgen und Workshops auf der ganzen Welt beleuchtet er das OEuvre unterschiedlichster Epochen. Weiters ist Pierre-Laurent Aimard der künstlerische Leiter des Aldeburgh Festivals.

Entsprechend der Bedeutung und Qualität dieser Karriere ist der Künstler mit zahlreichen Auszeichnungen und Preisen geehrt worden. 2007 etwa wurde er von Musical America zum „Instrumentalisten des Jahres“ ernannt.

In den Konzertreihen der Stiftung Mozarteum Aimard regelmäßig zu Gast. Im Konzert bei der Mozartwoche am Sonntag (1.2.) wird er seine Kompetenz in Sachen Zeitgenössischer Musik in den Dienst von Elliot Carter stellen. Der Reigen der Österreichischen Erstaufführungen wird fortgesetzt mit „Instances“ für Kammerorchester und „Epigrams“ für Klavier, Violine und Violoncello beide aus 2012. – Unglaublich, was der alte Herr in seinem letzen Lebensjahr noch alles komponiert hat!

Tatsächlich wurden die Instances – ein Gemeinschaftsauftrag von Seattle Symphony und dem Ttanglewood Music Center- erst nach Carters Tod am 7. Februar 2013 vom Widmungsträger ludovic Morlot in Seattle uraufgeführt.

„Der Variantenreichtum von Carters Oeuvre beruht auf ständigem Hinterfragen und Ausforschen musikalischer Phänomene, die mit einer auf die Interpreten fokussierten Schreibweise einhergeht. In jedem Werk wird ein neues Weltbild entworfen. nicht zuletzt die Orientierung an den Interpreten führt dazu, dass Carters Musik oft personifiziert klingt – wie dies etwa in seinem letzten Werk, den Epigrams für Klavier, Violine und Violoncello der Fall ist“, schreibt Therese Muxeneder im Almanach und zitiert weiter Pierre-Laurent Aimard, „so als repräsentierten die verschiedenen Stimmen und Linien der Polyphonie verschiedene Personen“.

Natürlich spielt Aimard mit dem Chamber Orchestra of Europe auch Mozart: Auf dem Programm am Sonntag (1.2.) um 11 Uhr im Großen Saal stehen die Konzerte für Klavier und Orchester B-Dur KV 595 und D-Dur KV 537 „Krönungskonzert“.

Das Konzert wird live übertragen am Sonntag (1.2.) um 11.03 Uhr auf Ö1
Die Mozartwoche von 22. Jänner bis 1. Februar - Informationen zu Programm, Karten und Restkarten - www.mozarteum.at -
Bilder: ISM/Marco Borggreve

 

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