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„Musikalischer Spitzensport“

HINTERGRUND / PRIMA LA MUSICA

11/06/12 Kann man mehr wünschen mögen, als dass das künstlerische Niveau in der Musikausbildung rapide zunimmt? Die Sache hat auch eine Kehrseite: Wer heutzutage ernsthaft mithalten will bei Jugendwettbewerben, muss schauen, wie er auch den schulischen Anforderungen gerehgt wird.

altMit dreizehn 1. Preisen, zwölf 2. Preisen und drei 3. Preisen sind dieser Tage Schülerinnen und Schüler des Salzburger Musikum vom Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in Leoben heimgekehrt. Darauf ist Michael Seywald, der pädagogisch-künstlerische Landesdirektor des Musikum, natürlich stolz.

Seywald ist zugleich stellvertretender Vorsitzender im Bundesfachbeirat des Wettbewerbs und verfolgt die Entwicklung seit nunmehr vierzehn Jahren. Er sieht auch die Schattseiten: „Das Niveau steigt jährlich an und ist in einigen Kategorien, insbesondere Klavier und Violine, enorm hoch. Besonders in den unteren Altersgruppen – das sind die Schülerinnen und Schüler zwischen zehn und dreizehn Jahren – werden bereits Werke gespielt, die für einen Studienabschluss an den Musikuniversitäten vorgesehen sind!“

Der Salzburger Musikum-Direktor spricht von „musikalischem Spitzensport“ und weiß: „Teilweise verlassen besonders Talentierte bereits sehr früh die Pflichtschulen und weiterführenden höheren Schulen, damit sie mit diesem Niveau mithalten können.“

Um dieser bedenklichen Entwicklung gegensteuern zu können fordert Michael Seywald Veränderungen im Bildungssystem: „Wir brauchen ein durchlässiges vernetztes Bildungsnetz, das Musikunterricht als Bildungsfach anerkennt, damit Schulbildung und musikalische Hochleistungen vereinbar werden.“ Vorbildliche Beispiele, dass dies funktionieren kann, gebe es in Südtirol, in der Schweiz und in Bayern. (Musikum)

Bild: Land Salzburg
Die Ergebnisse des Bundeswettbewerbs "prima la musica" Die jungen Salzburger haben sich wacker geschlagen

 

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