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Licht-Zeichen

DIALOGE / LICHT / IN MEMORIAM HANS LANDESMANN

22/11/13 Mozart, Ives und Haas rückt die Stiftung Mozarteum bei den „Dialogen“ von 27. November bis 1. Dezember ins rechte „Licht“. „Diese drei Komponisten bilden ein Prisma, an dem klingendes Licht sich auffächert zu einem breiten Spektrum wahrnehmbarer Farben“, so Stiftungschef Matthias Schulz. Überstrahlt werden Konzerte, Gespräche und Lectures von den Licht-Skulpturen der Künstlerin Brigitte Kowanz.

Von Heidemarie Klabacher

424Die violette Licht-Inschrift oben an der Fassade des Stiftungsgebäudes in der Schwarzstraße ist längst mit der Architektur verschmolzen: „Ich möchte alles haben, was gut, ächt und schön ist!“ Die Künstlerin Silvie Fleury hat das auf einem Ausspruch und auf der Handschrift Mozarts basierende Neonleuchtband anlässlich des ersten Dialoge Festivals geschaffen. Das war 2005.

Heuer gibt es wieder Licht-Kunst bei den Dialogen: Brigitte Kowanz stellt während der Dialoge von 27. November bis 1. Dezember in den Räumen und Sälen der Stiftung ihre Lichtskulpturen aus. Von den Kowanz’schen Lichtzeichen könnte man sich vom Konzertsaal hinaus in die Stadt führen lassen – nach den Konzerten noch über die Staatsbrücke schlendern und an den Brückenköpfen die vier Spiegelkuben mit den charakteristischen Neonschinschriften betrachten: Brigitte Kowanz ist mit ihrer Arbeit „Beyond Recall“ im Rahmen des Kunstprojekts der Salzburg Foundation in der Stadt ja an prominenter Stelle präsent.

426Auf Wirkung der grandiosen Lichtobjekte von Brigitte Kowanz – einmal außerhalb der Räumlichkeiten der Galerie Ruzicska – in den historischen Räumlichkeiten der Stiftung kann man gespannt sein. Die Künstlerin ist beim „Ateliergespräch“ zur Eröffnung der Dialoge am 27. November um 18 Uhr im Wiener Saal anwesend.

Vor allem freilich gibt es Musik bei den Dialogen: Wolfgang Amadeus Mozart, Charles Ives, und Georg Friedrich Haas stehen im Zentrum. „Eine radikale, aber auch radikal offene, undogmatische Moderne verkörperte Charles Ives. Als 'Vater der amerikanischen Musik' erprobte er zahlreiche Techniken der Avantgarde – und stellt mit seinen originellen Werken bis heute inhaltlich und formal eine Herausforderung dar“, sagt Matthias Schulz über den „mittleren“ der drei Komponisten. Der jüngste – Georg Friedrich Haas – ist nicht nur mit zahlreichen bekannten Werken, wie etwa „Ins Licht“, sondern auch mit gleich zwei Uraufführungen vertreten: „Wohin bist Du gegangen“ für Chor und Ensemble wird beim Eröffnungskonzert am 27. November vom Klangforum Wien und dem Salzburger Bachchor uraufgeführt. Ebenso zur Uraufführung kommen wird die Haas’sche Bearbeitung eines Mozart-Fragmentes. Beide Stücke sind Auftragswerke der Stiftung Mozarteum. Von Mozart erklingt viel Kammermusik, das Adagio C-Dur für Glasharmonika KV 356 und natürlich das Requiem.

427Die Stiftung widmet die Dialoge „Licht“ dem kürzlich verstorbenen Hans Landesmann: „Der Kulturmanager Hans Landesmann war langjähriges Mitglied des Präsidiums und bis zuletzt Mitglied des Kuratoriums der Stiftung Mozarteum Salzburg. Er trug entscheidend zur Programmierung der ersten Dialoge bei, welche anlässlich des Mozartjahres 2006 initiiert worden sind“, erinnert Matthias Schulz, der künstlerische und kaufmännische Leiter der Stiftung. Auch im Programm findet die Widmung stilvoll ihren Niederschlag: Am 1. Dezember steht zum Abschluss der Dialoge die traditionelle Aufführung von Mozarts Requiem, heuer in Kombination mit Charles Ives Psalm 90, auf dem Programm. „Zum besonderen Gedenken an Hans Landesmann wird dem Abend ein Konzerteil  vorangestellt: Das oenm unter der musikalischen Leitung von Johannes Kalitzke wird ‚Für Hans Landesmann’ von Georg Friedrich Haas und ‚memorial’ von Pierre Boulez aufführen.“ Die Programmerweiterung sei, so Matthias Schulz, ein gemeinsames Zeichen der Salzburger Festspiele, der Salzburg Biennale und der Stiftung Mozarteum Salzburg, jener Kultureinrichtungen also, welche Hans Landesmann begleitet und auch geprägt habe.

425Etwas Neues haben die Verantwortlichen sich auch wieder einfallen lassen: Während der Dialoge „Licht“ wird der Wiener Saal der Stiftung Mozarteum für zwei Abende erstmalig zu einer Lounge werden: Gemütliche Sitzgelegenheiten und eine besondere Beleuchtung – ganz nach dem Motto „Licht“ – sollen am 28. und 29. November den Wiener Saal, mit seinem historischen Charme, in eine besondere Location verwandeln und eine kommunikative Stimmung schaffen: „Wir möchten das Publikum einladen, im Anschluss an die Konzerte im Großen Saal den Abend bei uns in der Stiftung Mozarteum, in dieser besonderen Atmosphäre und bei guten Getränken zu genießen. Am Samstag werden DJ DJane und die Videokünstlerin Letizia Renzini klassische Musik auflegen und mit modernen Klängen verbinden.“

Dialoge „Licht“ von 27. November bis 1. Dezember - www.mozarteum.at
Bilder: ISM/Galerie Ruzicska

 

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