asdf
 

Werkzeugkiste für Weltrettung

WILDE TIERE – EINE ACKERDEMIE

04/05/23 Wilde Tiere ist ein mehrjähriges Theaterprojekt der ARGEkultur. Beackert werden soll die Frage nach Gerechtigkeit zwischen Tieren, Pflanzen und Menschen. Zum Auftakt lädt die ARGE zur „generationenübergreifenden Verhandlung des morgigen Zusammenlebens“. Weltrettung zum Mitmachen ohne Vorkenntnisse.

Von Heidemarie Klabacher

Wir Menschen haben die Balance in und mit der Natur durcheinander gebracht, jetzt sollten wir langsam mal versuchen, vielleicht doch noch was zu retten. So könnte man es flapsig formulieren. Im ARGEsprech klingt es besser: „Die ausgewogene Ordnung zwischen den Entitäten ist aus dem gerechten Gleichgewicht geraten. Menschliche Dominanz hat ein Missverhältnis geschaffen, an dessen Ende die Klimakrise steht.“

Die ARGEkultur hat ja das herbstliche Open Mind Festival eingestellt. Dessen Anliegen und Themen poppen jetzt im Jahresprogramm immer auf. Die Performance-Reihe Wilde Tiere ist so ein Block: „Um die Wilden Tiere herum haben wir eine weitere Ausgabe unseres wiederkehrenden Formats Open Mind Frequently gebaut“, erklärt ARGE-Leiter Sebastian Linz.

Auf der Agenda stehen von 8. bis 13. Mai etwa eine Lesung des nature-writing-Kollektivs dns [die natur.schreibt], eine Podcast-Reihe in Kooperation mit der Radiofabrik oder die Audiolounge im Foyer.

Das Ganze ist, um bei den Tier-Bildern zu bleiben, keine Eintagsfliege, sondern soll über mehrere Jahre und alle Generationen hinweg entstehen und wirken. „Nach und nach füllt sich so der Zukunftsgenerator – aus dem in den kommenden Jahren dann die kollektiv erarbeitete Theaterperformance Wilde Thiere entstehen wird.“ Alle können mitmachen, der Eintritt ist frei.Für das Konzept zeichnet Roland Siegwald.

Ein Bündel aus Lesungen, Konzerte oder Performances. Titel heuer sind etwa Kreatur werden. Innerstädtischer Wanderverein. Oder Wellengewimmel Salzburgklänge.

Kreatur werden ist eine „körperliche Praxis für jedes Alter und alle körperlichen Möglichkeiten“, so die ARGE. „Gemeinsam mit dem Tänzer Aris Papadopoulous fragen wir uns: Wie können wir Körperimpulse kanalisieren und ihnen folgen, die keine perfekten Bewegungen sind, nicht beherrscht durch rationales Denken und die ein neues Verständnis davon vermitteln, wer wir sind?“ Ziel sei eine „kollektive Werkzeugkiste mit Bewegungsanweisungen und -vorschlägen, Partituren und Spielen, um einen Ort zu generieren, an dem wir zusammenleben können und an dem Tanz eine neue Art des Seins als kontinuierliches Werden ist“. Dazu beitragen kann man von Montag (8.5.) bis Samstag (13.5.) jeweils 11, freitag und samstagas auch um 15 Uhr.

Für alle zum Mitmachen auch Wellengewimmel Salzburgklänge von Ana Berkenhoff und Roland Siegwald. Die beiden laden ein auf Spaziergänge durch die Stadt: „Richte deine Aufmerksamkeit auf die Geräusche, den Klang um dich herum: Auf das Grundrauschen der anfahrenden Autos, das Grundrauschen des Alltags. Und was sagen die Insekten, wenn sie wieder einmal an die Leitplanke eines Straßenneubaus stoßen? Wir nehmen auf und übersetzen Wahrnehmungen und Gedanken in Sound und Sprache.“ So will man „die klangliche Erzählungen des Ist-Zustands und Visionen für ein Morgen“ schaffen. Kompositionsstudium nicht erforderlich. „Alle sind eingeladen, keine Voraussetzungen notwendig.“ „Auf kleinen Wegen über Mauern und durch Hinterhöfe hindurch bewegen wir uns mit dem Innerstädtischer Wanderverein von Mobile Albania“, heißt es im Programm. Eine Ackerdemie-Einkehr gibt es Mittwoch bis Samstag. Das Open Mind Festival 2021 galt der Verwandtschaft von Menschen, Tieren und Pflanzen. Gedanken von damals werden in einer Video-Lounge recycelt und kompostiert – unter dem Motto Composting Art-Genossinnen

Wilde Tiere. Eine Ackerdemie – ARGEkultur Montag (8.5.) bis Samstag (13.5.) – www.argekultur.at
Bilder: dpk-klaba

 

 

 

 

 

DrehPunktKultur - Die Salzburger Kulturzeitung im Internet ©2014