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Tierisches und allzu Tierisches

LANGE NACHT DER MUSEEN

03/10/23 Zum 23. Mal findet am Samstag (7.10.) in ganz Österreich die ORF-Lange Nacht der Museen statt. 45 Institutionen nehmen im Bundesland Salzburg ein. 24 Häuser bieten ein Programm an, das speziell auf die Interessen von Kindern zugeschnitten ist.

Von Heidemarie Klabacher

„Es muss nicht immer Kaviar sein“, heißt es bei der Universitätsbibliothek. Essen als Heilmittel und Gift? Präsentiert werden „Handschriften und alte Drucke zum Thema Vom Pestzuckerl bis zur Kaviarvergiftung.

Mit dem O-Bus in der Stadt Salzburg ist das ja bekanntlich so eine Sache. Das Verkehrskonzept wie aus dem Museum der Geschichte des Öffentlichen Verkehrs ist aber nicht Thema bei der Langen Nach der Museen, sondern echte Museumstücke und derenn moderne Alternativen: Auf dem Residenzplatz laden Salzburg AG und Verein Pro Obus unter dem Motto Der eObus trifft auf Nostalgie zu einer „Reise durch die Zeit“. Ein Oldtimer-Obus aus dem Jahre 1957 und ein moderner eObus stellen sich dem Vergleich. Dazu gibt es einen Flohmarkt (O-Busse). Wollte nicht jeder dritte Mann als Kind Lockführer werden? Mittels VR-Brille lässt in der Langen Nacht der Museen der Traum ein klein wenig realisieren – auf einer Fahrt Führerstand der Salzburger Lokalbahn.

Das DomQuartier Salzburg lädt zu einem „Nachtspaziergang durch Salzburgs Geschichte“, aufgelockert mit TanzPerformances und sonstigen Angeboten: „Während die Kids im Offenen Kunstlabor experimentieren, können Ältere die einzigartige geistliche Musik von Abraham Megerle, Antonio Caldara und Wolfgang Amadeus Mozart genießen“, so die Verantwortlichen.

Die Lange Nacht der Museen macht ja nicht nur in den Städte sondern auch auf dem Land die Nacht zum Tag: Altes „nächtliches Handwerk“ zeigen die drei Freilichtmuseen im Teufelsgraben bei Seehamm: Bei den drei Stationen der IG Teufelsgraben erwarten die Nachtschwärmer eine Keltenschmiede, eine Kugelmühle und eine Bio-Getreidemühle. Jeder Schwerpunkt wir bei einer Fackelwanderung beleuchtet. „Eine Fackel ist freilich inkludiert“, betonen die Verantwortlichen und locken weiter: „Im Wartebereich können die Wandernden vor Antritt der Reise die Geschichte der Armbrust erkunden.“

24 Häuser bieten ein Programm an, das speziell auf die Interessen von Kindern zugeschnitten ist. Im „Kinderpass“ wird jeder Besuch in einem speziell gekennzeichneten Kindermuseum vermerkt. Für jedes Kind, das mindestens drei Museen besucht hat, gibt es beim „Treffpunkt Museum“ ein kleines Geschenk.

So werden etwa im Kaprun Museum die Kinder „zusammen mit dem Maskottchen Maxi die Museumsmaus“ auf eine „Rallye über den Kirchbichl“ geschickt. Spielerisch bearbeitet werde „ein aktuelles Thema schon für die Jüngsten“. Nämlich, was ist Nachhaltigkeit und wie können wir nachhaltig leben und handeln? Da kommen sicher alle auf Touren. Auch im Lungauer Landschaftsmuseum in Mauterndorf harren „verschiedene Aufgaben, die sich auf die ausgestellten Objekte in den zwölf Räumen beziehen“ ihrer Lösung. Im Spieleraum gibt es „in mittelalterlicher Atmosphäre“ Spiele „vom mittelalterlichen Hnefatafl und Alkerke über das römische Duodecim scripta bis zum ägyptischen Senet.

Im Haus der Natur werden, farbenprächtige Vögel aus Papier gestaltet. Die art bv Berchtoldvilla hat es dagegen mit dem Käfer: „Mit Hilfe von Salzteigfiguren und Aquarellfarben wird die Welt der Insekten neu erfunden und zum Leben erweckt.“ Auch Wappen werden bekanntlich von Tieren bevölkert: Auf der Festung Hohensalzburg „wimmelt es nur so von Wappen“. Und auf Wappen leben Tiere zwischen Löwe, Eule, Panther oder Adler, von Phantasiewesen ganz zu schweigen: Auf der Festung Hohensalzburg und in ihren Museen können die Kinder in der Langen Nacht der Museen nach Wappen Ausschau halten und ihr eigenes Wappen kreieren.

Beim 23. Mal kennen die Interessierten den „Hausbrauch“. Beim jeweiligen „Treffpunkt Museum“ sind Tickets, Booklets mit Informationen zu den Programmangeboten und zu den einzelnen Fuß- und Busrouten erhältlich. Zudem ist der Treffpunkt Museum in jeder Stadt – in Salzburg am Max-Reinhardt-Platz – der Ausgangspunkt für die meisten Fuß- und Busrouten.

Insgesamt 660 Museen, Galerien und Kulturinstitutionen in ganz Österreich – und da und dort in Slowenien, Liechtenstein, der Schweiz und Deutschland – öffnen am Samstag (7.10.) von 18 Uhr abends bis 1 Uhr früh ihre Tore und laden zu vielfältigen Programmen für Jung und Alt. Die Ticketpreise wurden gegenüber dem Vorjahr nicht erhöht. „Nicht jede und jeder geht regelmäßig ins Museum“, so ORF-Generaldirektor Roland Weißmann. Die Lange Nacht solle daher auch als Anreiz wirken, sich mit der vielfältigen Kulturlandschaft Österreichs auseinanderzusetzen. Es liege am ORF, „das erneut zu ermöglichen“. Wolfgang Muchitsch, Präsident Museumsbund Österreich: „Wir leben in Zeiten großer Veränderungen – von der Klimakrise über die Pandemie bis zum Krieg in der Ukraine und der damit verbundenen Energiekrise und Teuerung. Gerade jetzt sind Museen wichtige Orte des Wissens und des Dialogs.“

ORF-Lange Nacht der Museen – Samstag 7. Oktober 18 Uhr bis 1 Uhr  
Treffpunkt Museum Salzburg ist am Max-Reinhardt-Platz; Tickets (15, 12, sechs Euro, Kinder bis 12 Jahre frei) im Vorverkauf unter tickets.orf.at, bei allen teilnehmenden Institutionen sowie am Veranstaltungstag im Treffpunkt Museum – langenacht.orf.at 
Das Salzburg Booklett zum Download – langenacht.orf.at
Bilder: ORF-Design/UBS (1); ORF/Wildbild (1); Tourismusverband Seeham/Ralf Weichselbaumer (1); www.museum-tauernbahn.at; www.domquartier.at

 

 

 

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