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Vom Troadkasten zum Museum

HINTERGRUND / MUSEUMSGÜTESIEGEL

24/10/23 Neun Museen in Kärnten, Salzburg, Oberösterreich, der Steiermark und Wien wurden erstmalig mit dem Österreichischen Museumsgütesiegel ausgezeichnet. Österreichweit tragen 310 Museen das Qualitätssiegel. In Stadt und Land Salzburg wurden beim Museumstag in Dornbirn das Felberturm Museum Mittersill und Mozarts Geburtshaus geehrt.

Von Heidemarie Klabacher

In Oberösterreich wurde drei Museen ausgezeichnet. Das Österreichische Sattlermuseum, das sichmit Schauwerkstätten und sechstausend Objekten dem alten Handwerk der Sattlerei widmet, das Stadtmuseum Steyr, das von der Geschichte des Bürgertums und der Bedeutung des Eisenhandels erzählt sowie das Schrift- und Heimatmuseum Bartlhaus, das einzige Schriftmuseum Österreichs.

In Kärnten erhielt das neugestaltete und wiedereröffnete kärnten.museum das Gütesiegel, in der Steiermark die Riegersburg mit dem Burg- Hexen- und Waffenmuseum. In Salzburg wurden das 143 Jahre alte und nun völlig neugestaltet Felberturm Museum Mittersill für seinen modernen Zugang zum Heimatmuseum sowie Mozart Geburtshaus als eines der weltweit meistbesuchten Museen geehrt. In Wien sind es das privat geführte Fälscher Museum und das museum in progress mit seinen Sonderausstellungen im Stadtraum.

Bei der Stiftung Mozarteum zeichne sich, neben der Verleihung, für die heurige Sommersaison „eine kleine Sensation“, so Linus Klumpner, der Direktor der Mozartmuseen. 200.000 Museumsgäste wurden allein in den Monaten Juni, Juli und August gezählt. In der Geschichte der Mozart-Museen werde diese Saison als erfolgreichste überhaupt gewertet. Mit Ende September wurde „die Marke von 400.000 im heurigen Jahr geknackt“. In der Prognose werden die Mozart-Museen 2023 wieder mehr als eine halbe Million Eintritte zählen. „Somit rangieren Mozarts Geburtshaus und das Mozart-Wohnhaus weiterhin im Spitzenfeld der beliebtesten Kulturinstitutionen in Österreich“, so die Stiftung Mozarteum.

Der Felberturm in Mittersill, der in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts errichtet wurde, diente den Herren von Velm als Wohn- und Wehrturm. 1415 fiel der Turm an die Salzburger Erzbischöfe und wurde 1470 in einen „Diensttroadkasten“ umgewidmet. 1812 wurde das Gebäude, das sich durch sein Fischgrätenmauerwerk auszeichnet, durch die bayrische Regierung versteigert, kam in Privatbesitz und ging schließlich 1936 in Gemeindebesitz über. 1963 wurde der Felberturm wieder in Stand gesetzt, um darin ein Heimatmuseum zu errichten. Von 2019 bis 2021 wurde das Felberturm Museum neu konzipiert und generalsaniert. Seit Juli 2021 ist das neu gestaltete Museum wieder geöffnet.

Die ausgezeichneten Museen erfüllen die internationalen Richtlinien für Museumsarbeit von ICOM, dem International Council of Museums. Sie leisten damit „besonders hervorragende Arbeit zum Erhalt unseres Kulturerbes“.Das Österreichische Museumsgütesiegel wurde vor 21 Jahren zur Qualitätssicherung der breitgefächerten österreichischen Museumslandschaft von den beiden Trägerverbänden ICOM Österreich und Museumsbund Österreich initiiert. Man setzt sich für innovative, inklusive und ethische Museumsarbeit basierend auf dem ICOM Code of Ethics ein.

Die sechsköpfige Jury bestand heuer aus dem Vorsitzende Heimo Kaindl (Direktor, Diözesanmuseum Graz) und den Mitgliedern Claudia Augustat (Kuratorin, Weltmuseum Wien), Karl C. Berger (Leiter Tiroler Volkskunstmuseum Innsbruck), Evelyn Kaindl-Ranzinger (Geschäftsführerin MUSIS - Steirischer Museumsverband), Lisa Noggler-Gürtler (Direktorin, Museum der Völker Schwaz) und Michael Weese (Direktor Salzburger Freilichtmuseum Großgmain). Die Auszeichnung wird jeweils für fünf Jahre vergeben. Von dreißg zur Verlängerung eingereichten Museen haben 28 Museen die geforderten Kriterien wieder erreicht.

Bilder: www.museumswelten-hohetauern.at / Franz Reifmüller (2); mozarteum.at (1) / Wolfgang Lienbacher (1)

 

 

 

 

 

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