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Blühende Landschaften

STICH-WORT

02/07/15 Das Land Salzburg ist alles andere als pleite, Geld ist da: Das spiegeln die Summen,die man für das Landesjubiläum 2016 ins Auge gefasst und auch öffentlich gemacht hat. Wasser auf die Mühlen des Dachverbands Salzburger Kulturstätten, der längst schon eine solidere Basis-Förderung der freien Kulturszene fordert.

Mit einer gewissen Ironie sieht man beim Dachverband Salzburger Kulturstätten, der 74 Kulturstätten mit zusammen rund einer Million Jahresbesuchern Besuchern vertritt, ab 2017 „blühende Landschaften“ heraufdämmern, nein leuchten. Jedenfalls hat man so heute Donnerstag (2.7.) eine Presseaussendung übertitelt. Mittel in jener Höhe, wie man sie für „Salzburg 20.16“ aufbringt, sollte das Land ab dem darauf folgenden Jahr in die freie Kulturförderung investieren.

„Bei aller Kritik, die 'Salzburg 20.16' bisher zu Recht hervorgerufen hat, zeigt das Jubeljahr-Projekt: Das Land Salzburg investiert – nach aktuellem Stand – rund 1,75 Million Euro: Es ist also nicht pleite und hat – bei entsprechendem politischem Willen – auch genug Geld für die Zukunft.“

Derzeit beträgt, wie der Dachverband ohnedies bei jeder sich bietenden Gelegenheit publik macht, das „freie Kulturbudget“ des Landes rund fünf Millionen Euro. Das seien exakt 0,18 Prozent des gesamten Budgets. Der Löwenanteil der Kulturschaffenden im Land, vor allem jene, die sich mit zeitgenössischer Kultur im weitesten Sinn beschäftigen, werden förderungsmäßig mit diesem Promille-Anteil abgespeist. Zum Vergleich: Die Stadt Salzburg widmet diesem Förder-Segment 0,98 Prozent des Gesamtbudgets,also mehr als das Fünffache.

„Wir müssen die Diskrepanz der Förderhöhen für zeitgenössische Kunst- und Kulturproduktion überwinden. Wir brauchen eine bedarfsgerechte Förderung seitens des Landes Salzburg“, sagt der neue Vorsitzende des Dachverband Salzburger Kulturstätten, Robert Wimmer (im Bild rechts mit seinem Vorgänger in dieser Funktion, Tomas Friedmann).

Die 1,75 Millionen Euro,die das Land in die Aktionen um „Salzburg 20.14“ zu pumpen bereit ist, sollten ab 2017 also jährlich zur Anhebung des „freien Kulturbudgets“ verwendet werden. Eine derartige Erhöhung würde – so der Dachverband – die lange geforderte Erhöhung der Basissubventionen zulassen, das Ziel „fair pay für Kulturarbeit“ ermöglichen oder aber auch die Realisation eigener Budgetposten wie „Medien“ erlauben, welcher für die freie Kultur neben Community-TV, freies Radio, Netzkulturinitiativen etc. auch Printförderung beinhaltet.

„Erhöhte öffentliche Förderungen nur für Jubiläen und Einzelveranstaltungen herzunehmen ist politisch zu kurzsichtig gedacht“, meint Robert Wimmer, Leiter von lungaukultur. „Die Fortschreibung der Förderungen dezidiert für den unterdotierten Bereich ´freie Kulturförderung´ ab 2017 zu verwenden, welche im Bundesland nachhaltig zeitgenössische Kulturproduktion und -vermittlung ermöglicht, muss das kulturpolitische Ziel sein.“ (Dachverband/dpk-krie)

Bild: Dachverband Salzburger Kulturstätten

 

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